Nacht- und Nebelaktion in Münsterappel
9 Ukrainer im Dorfgemeinschaftshaus untergebracht
Münsterappel. Nur großes Lob hat der Münsterapppel Ortschef Gernot Pietzsch für seine Münsterappeler und andere Beteiligte: In einer sogenannten "Nacht- und Nebelaktion" wurde kurzfristig nur innerhalb eines Tages das Gemeindehaus Münsterappel für die Unterbringung von sechs ukraninischen Frauen mit drei Kindern bewohnbar und "wohnlich" gemacht, wie er es bezeichnete. Die Menschen aus der Ukraine waren nach ihrer kriegsbedingten Flucht eine Woche in der Kuseler Aufnahmeeinrichtung untergebracht,
dann eine Nacht in der früheren Jugendherberge in Steinbach, bis sie dann dort von einer Münsterappeler Delegation am Montag in die Appeltalgemeinde abgeholt wurden.
Nach der Info, dass die Unterbringungen in Münsterappel erfolgen sollte, wurde kurzfristig am Samstagabend Farbe und Malerbe- darf im Baumarkt gekauft und ganz früh am Sonntagmorgen gingen die freiwilligen Helferinnen und Helfer dann ans Werk: In allen Räumen des Dorfgemeinschaftshauses wurde abgeklebt, repariert, gestrichen und dann geputzt. Insgesamt drei Wohnräume, eine separate Toilette, die Küche wie die vorhandenen Duschen auf "Vordermann" gebracht. Alles sieht jetzt wieder dank dem sonnntäg-
ichen Arbeitseinsatz top aus, findet die Münsterappeler Helferschar. Acht Betten wurden von der Freiwilligen Feuerwehr zur Ver- fügung gestellt, Nachttische, Lampen und 'Regale und andere Dinge, darunter auch persönliche Geldspenden sehr großzügig von der Münsterappeler Bevölkerung gespendet.
Der Münsterappeler Ortsbürgermeiter ist auch voll des Lobes über andere Beteiligte: Die Brandschutzprüfung des Dorfgemein-
schaftshauses übernahm Kreisfeuerwehrinspekteur Eberhard Fuhr persönlich, der nach Anruf innerhalb kürzester Zeit nach Münsterappel kam. Nina Windecker, Kindergartenleiterin des Kindergartens in Münsterappel vermeldete Pietzsch, der zugleich dort Verbandsvorsteher ist, dass die drei Kinder aufgenommen und betreut werden können. Der Münsterappeler Nah-Versorger, REWE-
Markt Krüger aus Bad Kreuznach wird Lebensmittel kostenlos ins Appeltal zur Versorgung der Ukraniner liefern. Die Firma Pfalz Connect aus Löllbach wird kurzfristig einen Internetzugang im Dorfgemeinschaftshaus bereit stellen. Auch ein Fernseher wird im Laufe der Woche noch zur Verfügung gestellt, der einen Zugang zu dem ukrainischen TV ermöglicht. Und so waren am Ende in Münsterappel am Ende alle ein bißchen auf sich selbst stolz und die gezeigte Leistung und die eigene Begeisterungsfähigkeit. Dem
Ortsbürger fehlten am Ende fast die Worte, als er den "freiwilligen Arbeitern" Bernd Iwers, Erich Blasius, Karl Weindorf, Hartmut Rudolf, Kaloyan Kenov, Kurt Mates, Susanne Knobloch, Andrea und Burkhart Grünewald, Heidi Lorenz, Sabine und Kai Differenz sowie Marietta Schläfer) nochmals besonders dankte und am Montag dann die neuen ukrainischen Mitbewohner in Münsterappel begrüßen konnte. Die Gruppe aus den Städten Charkiw und Kiew wollte unbedingt zusammen bleiben, ein Haus dafür zu finden war nicht so einfach. Unterstützt wurden die Münsterappeler noch von einer Dolmetscherin des DRK. Eine große Welle der Hilfsbereitschaft rollt durch Münsterappel und das zeigt einmal mehr, wie groß das selbstlose Engagement hier bei uns ist. Ich bin da richtig stolz drauf, so der sichtlich gerührte Pietzsch.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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