Prof. Dr. Rainer Schlundt wurde 75
Aus Obermoschel
Obermoschel. Obwohl schon einige Zeit in der Landeshauptstadt Mainz wohnend, ist der gebürtige Obermoscheler Rainer Schlundt ein "Nordpfälzer mit Leib und Seele" geblieben und hält sich auch oft hier auf: Entweder um mal wieder eine Führung zu den Spuren des Jüdischen Lebens in seiner Geburtsstadt Obermoschel wie Ende 2020 fachkundig zu leiten oder in Archiven zum nord- und pfälzischen Bergbau zu recherchieren, bei der er momentan an einem "alle Aspekte des Bergbaues umfassenden großen Geschichtswerk" arbeitet. Schlundt promovierte 1982 zu dem Thema "Quecksilberbergbau der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken". 1993 wechselte der Gymnasiallehrer, der auch eine Zeitlang als Deutschlehrer in Finnland oder als Autor für Schulbücher in Moldavien arbeitete, als Dozent an die pädagogische Hochschule nach Erfurt und habilitierte zum Thema "Didaktik der Heimatkunde und Regionalgeschichte" zum Professor. Er ist Autor von mehr als 100 Veröffentlichungen, wo der Experte auf mehreren Gebieten sein profundes Wissen weitergab wie er auch oft zu Tagungen, Vorträgen und Gastvorlesungen in aller Welt weilt. Aber auch Ortschroniken in der Nordpfalz gehören dazu. Federführend hat er dies besonders gern anläßlich der 650-Jahrfeier in seiner Geburtsstadt übernommen. Der Schmalspurbahn von Alsenz über Niedermoschel nach Obermoschel, von 1905 bis 1935 in Betrieb und im Volksmund nur "Bawettche" genannt, hat Schlundt bereits ein Buch im Jahr 1996 gewidmet. Dieses Werk wird jetzt ergänzt und in erweiterter Neuauflage erscheinen. Gerne unterstützt er auch die Gesellschaft zur Förderung der pfälzischen Wissenschaften, wo er seit 2015 aktiv als Mitglied dabei ist. Nicht nur im Beruf, sondern auch sportlich hat Schlundt für Fuore gesorgt: Er gehörte bei den Hammerwerfern zu den talentiertesten Nachwuchshoffnungen. Nach mehreren Spitzenplätzen in Deutschland, mehreren Pfalzmeistertiteln trainierte er während des Studiums mit den besten Hammerwerfern Deutschlands eine Zeitlang bei Bayer 04 Leverkusen. Die Entwicklung der Leichtathletikabteilung damals bei der Turn- und Sportgemeinde Alsenz, der auch angehörte und die neben mehreren Pfalzmeisterschaften und vorderen Platzierungen auf Bundesebene dann im Team mit Trainer Manfred Schäfer sogar die Deutsche Meisterschaft im Rasenkraftsport 1970 gewann, begeistert ihn noch heute. Diese Aktivitäten mündeten dann in einem Funktionnärsamt: Von 2016 fungierte er als Präsident des Akademischen Turnerbundes mit 36 Turnverbindungen an Unis in Deutschland und in Österreich. Altersbedingt legte er dieses Amt im Vorjahr in jüngere Hände. Dass Sport für Fitness sorgt, ist an Rainer Schlundt bestens zu sehen: Am 28. April konnte er seinen 75. Geburtstag feiern. Klar, dass er um den Geburtstag herum mal wieder -wie so oft- in der Nordpfalz zu sehen ist. Diesmal aber um eine Tasse Kaffee oder ein Glas Nordpfälzer Wein mit guten Bekannten zu genießen.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.