Neujahrsempfang in Obermoschel bestens besucht
Erstmals in Sporthalle der Grundschule -Landsbergschule- durchgeführt

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Obermoschel. Erstmals fand der Neujahrsempfang der Stadt nicht im Protestantischen Gemeindehaus, sondern in der Sporthalle-
der Grundschule -Landsbergschule- Obermoschel statt. Hier war auch mehr Raum für das Rahmenprogramm, so wirkten der Chor "Con Brio" aus Obermoschel unter Leitung von Ulrike Melzer und überraschte die Besucher mit dem Vortrag des Moscheler Heimatliedes sowie auch die Jagdhornbläsergruppe Appeltal aktiv mit. Ebenso hatte der Obermoscheler Künster Richard Walter etliche seiner Bilder ausgestelt. Traditionell statten die Sternsinger der Pfarrei Disibod der Veranstaltung einen Besuch ab. Dabei stellte Wolfgang Justenhoven ihre Arbeit vor und nannte als weltweites Sammelergebnis knapp über 5o Millionen Euro. Eine stattliche Summe kommt jeweils beim Neujahrsempfang der kleinsten pfälzischen Stadt zusammen. Dies dürfte auch diesmal nicht weniger gewesen sein, denn die Besucherzahl war weitaus höher als in den Vorjahren.

Für Stadtratsmitglieder hatte der neue Stadtbürgermeister Ralf Beisiegel den Neujahrsempfang als Pflichtveranstaltung ausge-
rufen und dem wurde auch ohne Ausnahme gefolgt. Aber auch viele Vertreter aus Politik, Verwaltung, Handel, der Firmen, Unter-
nehmen, Banken, Kirchen  oder der Feuerwehr nahmen sich Zeit für den Empfang Neben Weinen der einheimischen Weinbaubetriebe Andr- as Schmidt sowie Wolf und Guth, Inhaber Sohn Sebastian Schmidt hatten Cornelia und Liane Beisiegel, Karin Erking und Stephanie Eid erstmals ein Essensbuffett gezaubert, das sich sehen lassen konnte und das nach den offiziellen Reden auch gut in Anspruch genommen wurde. Die Damen hatten sogar noch Nachschub parat, nachdem die ein oder andere Delikatesse doch wunderbar mundete und ausging.
Stadtbürgermeister Ralf Beisiegel konnte neben seinem Vorgänger Holger Weirich auch erstmals den Bürgermeister der neuen VG Nordpfalz, Michael Cullmann willkommen heißen. Beisiegel bat nach dem Fusions-Hickhack der letzten Jahre nun nach vorne zu schauen und die neue VG -auch wenn sie von vielen Bürgern in dieser Form nicht gewünscht wurde- bestmöglich zu positionieren. Er habe die Sporthalle als Veranstaltungsort auch bewusst ausgewählt, weil er der Überzeugung sei, das diese Halle zur Stadthalle umgebaut werden müsse. Dazu hatte der Stadtbürgermeister einen früheren Planentwurf an der Wand anbringen lassen. Das Umbauversprechen habe ihm der neue Bürgermeister Cullmann vor seiner Wahl ebenfalls gegeben und direkt an den  Bürgermeister gewandt sagte Beisiegel: "Vor der Wahl, ist nach der Wahl."
"Die ersten einhundert Tage im Amt habe ich überlebt" so schmunzelnd Beisiegel und er versprach, dass er die weiteren 1500 Tage mit gleichem Elan arbeiten werde. Verantwortung sei innerhalb der Stadt auf die Beigeordneten Michael Rößel, Hans Ruppert und Klaus Voegtle delegiert worden und es hersche Transparenz. "Nur gemeinsam sind wir stark", so Beisiegel unter Applaus an die Versammlung. Dieses ganze Engagement vor Ort verpuffe allerdings, wenn die Kommunen nicht mit den erforderlichen Finanzmitteln ausgestattet würden. Die Aufsichtsbehörden verweigerten die Zustimmung zu den Haushalten und dabei zahlten die Kommunen alleine schon nahezu 9o Prozent an Umlagen an Kreis und VG. Wenn sich dieses "Hamsterrad" weiter drehe, müssten die Bürger noch höher mit Steuern belastet werden, wie jetzt bei der Stadt geschehen, wo die Grundsteuer B-Hebesätze auf 5oo Prozent angehoben worden seien. Beisiegel krititsierte die Landesregierung, die Gesetze zu Lasten der Kommunen verabschiede und nicht für einen finanziellen Ausgleich sorge, wie es eigentlich vorgeschrieben sei. Bei Land und Bund würden mehrere Milliarden vergeudet, ohne das irgendjemand zur Rechenschaft gezogen werde. Der Stadtchef nannte dabei den Nürburgring, Flughafen Hahn, Betzenbergstadtion, den Flughafen Berlin, Stuttgart 21, die PKW-Maut oder das Segelschulschiff "Gorch Fock".
"Es müsse auch vor Ort Bürokratie abgebaut werden, denn wir verwalten uns zu Tode", so Beisiegel und nannte als negatives Beispiel das Bauvorhaben eines städtischen Bürger- und Quartiertreffs in der Wilhelmstraße dass seit Jahren besprochen werde und nach Wechseln von Mitarbeitern in den Fachbehörden mehrmals von vorne begonnen werden musste. Die prognostizierten Baukosten von 1,9 Millionen Euro würden in 2o2o nicht mehr zu halten sein, wer die Mehrkosten von rund 4o Prozent tragen solle, dürfte auf der Hand liegen. "Aber wird sind ein "kleines Bergvolk", dass sich zu wehren weiß", gab sich der Stadtchef kampfeslustig. Auch diese Baupläne waren in der Sporthalle beim Neujahrsempfang einsehbar. Ein positives Ergebnis und Musterbeispiel wie es laufen könne und eigentlich überall müsse,  sei der Umbau der Küche in der Kindertagestätte, wo durch gute Koordination und das Mitwirken der mittelständischen Handwerksbetriebe sowie mit Spenden und viel Eigenleistungen in kürzester Zeit ein tolles Ergebnis präsentiert werden konnte.
Bürgerversammlung noch im ersten Quartal 2o2o
Im ersten Quartal 2o2o werde er zu einer Bürgerversammlung einladen. Themen seien die Übernahme des kirchlichen  Kinder-
gartens, um die dringend benötigten Anbaumaßnahmen umsetzen zu können, die Erschließung von weiteren Bauplätzen im Neubaugebiet "Zu Winner", auch wenn der Quadratmeterpreis bei über 1oo Euro liegen werde. Weiterhin soll überprüft werden, welche stadteigenen Grundstücke und Gebäude verkauft werden könnten. Zudem werde an der Gründung eines Kultur-, Brauchtums-, und Verschönerungsvereins gearbeitet. Parkplätze sollen in der Nauwiese neu angelegt werden, um gerade bei Großveranstaltungen Entlastung zu haben. Unterhaltungsarbeiten seien an Burgruine und Freilichtbühne notwendig, ebenso werde ein Baumkataster angegangen und die Wanderwege auf Vordermann gebracht. Beigeordneter Michael Rößel sowie Christine Maurer und Erika Fischer-Janotta kümmerten sich künftig um die Stadtbücherei, nachdem diese seit dem Tod des früheren Beigeordneten Herbert Stumpf, dem Beisiegel nochmals für seine Arbeit herzlichst dankte, verwaist sei. Auch für den langjährigen und in 2o19 verstorbenen Nachtwächter Diethard Schneider suche die Stadt einen Nachfolger. Beisiegel dankte den Firmen und Privatpersonen für die großzügigen Spenden anläßlich des Weihnachtsmarktes und beim Martinsumzug. Ebenso
ging an weitere Personen ein Dankeschön des Stadtbürgermeisters für freiwilliges Engagement und Sach- sowie Geldspenden zu Gunsten der Stadt. Die eigene Familie erhielt noch ein Sonderlob für die Rückenstärkung, bevor allen abschließend ein Gutes Neues Jahr 2o2o vom Stadtbürgermeister gewünscht wurde.
Bürgermeister Michael Cullmann bat alle, die Ansprüche an die neue Verwaltung nicht zu hoch zu hängen. Man wolle voneinander lernen, Gutes aus beiden bisherigen Verwaltungen in die Zukunft mitnehmen. Es sei auch eine engagierte Mannschaft  vorhanden,für die sich in einer größeren Verwaltung auch mehr Chancen ergäben. Um Arbeitsplätze in die Region zu bekommen, seien bessere Verkehrsverbindungen notwendig. Eine gute Perspektive für ihn sei dabei eine direkte Bahnverbindung in den Rhein-Main-Raum. Lernen könne das Land von Bayern, wo viele Ämter dezentralisiert in ländliche strukturschwache Räume angesiedelt würden. Nach wie vor sei das Ehrenamt von größter Bedeutung. Das sei auch der große Vorteil in den kleinen Gemeinden bei uns und damit muss ebenfalls geworben werden. Cullmann kündige eine große Werbeaktion zur Gewinnung von Feuerwehrleuten an.
Rund 7oo Aktive seien in der Feuerwehr der neuen VG zu verzeichnen und wer mitmachen wolle, jederzeit willkommen. Auch im Tourismus gelte es neue Chancen zu uns zu nutzen wie auch die Radwege noch zu ergänzenn. Gerade durch die E-Bikes
sei auch das Nordpfälzer Bergland überwindbar.
Segenswünsche von Pfarrer Dieter Ruble
Pfarrer Dieter Ruble lud die Gäste zum Mitwirken im Chor Con Brio ein und sprach die Hoffnung aus, das in 2o2o die Eigentumsverhältnise im Kindergarten zufrieden stellend für die Beteiligten geregelt werden könnte. Die Kirche wolle dabei gerne die Betriebsträgerschaft halten, das bringe auch für die Gemeinden finananzielle Vorteile. Christian Schmidt aus Obermoschel zollte seinen Mitstreitern Björn Zedler und Thorsten Jung ein Sonderlob für das tolle Sammelergebnis bei der Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, wo 1.o66 Euro in Obermoschel zusammen kamen. Auch dafür gab es großen Applaus der Versammlung. Die Einladung zum Neujahrsempfang zierte das Bild des Wingertshäuschens im Silberberg, der Spitzenlage des Obermoscheler Weinbaues.  (am).

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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