Freiflächen-Photovoltaik im Gespräch
Gemeinderat Dielkirchen -viele Zuhörer-

Dielkirchen. An der Eingangstür zum Bürgerhaus weist schon ein Schild "So geht Klimaschutz" auf die Umstellung der Beleuchtung auf LED hin und Ende 2021 hatte der Gemeinderat "grünes Licht" für die Einleitung eines Genehmigungsverfahrens für den Bau einer 15 Hektar großen Photovoltaik-Freiflächenanlage zwischen dem Hanauerhof und der Ortslage von Dielkirchen gegeben, die die Ingolstädter Firma Anumar errichten will. In der jüngsten Gemeinderatssitzung, an der auch rund 15 Bürger/innen als Zuhörer teilnahmen, stellten sich mit der Firma Bejulo aus Mainz und dem Alzeyer Unternehmen Pionext, eine Tochtergesellschaft von
Pfalzwerke, EWR Worms und den Stadtwerken Mainz zwei weitere Investoren vor, die in der Nähe des Hoferhofes auf fast benach- bartem Ackerland weitere Photovoltaik-Freiflächenanlagen errichten wollen. Bei Bejulo, so informierte Projektleiter Axel Abt, handelt es sich um zwei private Einzelflurgrundstücke mit einer Größe von 9,8 Hektar, die als landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet ausgewiesen sind. Die Flächen seien bereits vertraglich gesichert. Erzeugt werden sollen jährlich rund 10,2 Millionen Kilowatt Stunden Strom, rund 2.900 Haushalte könnten damit bilanziell versorgt werden, die eingesparten CO-2-Emmissionen betragen
rund 6.400 Tonnen/Jahr. Ein Rückbau der aufgeständerten monokristalinen Module sei in 30 Jahren vorgesehen und werde schon zu Beginn des Projektes finanziell abgesichert. Die Anlage werden mit einem zwei Meter hohen Zaun versehen, der der Diebstahlsicherung wie auch der Sicherung des elektrischen Betriebsraumes diene. Eine Beweidung des Innenraumes sei möglich. In Brandenburg habe ein Imker Honig im Bereich der Modul flächen erzeugt, nannte Abt ein andere Nutzungsmöglichkeit. Neben einer attraktiven Pachtzahlung für die Grundstückseigentümer könne die Gemeinde auf Grund des neuen Erneuerbaren-Energie-Gesetzes von einer Beteiligung bis zu 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde Strom rechnen. Abt geht dabei von einer Zahlung in Höhe von 20.000 Euro pro Jahr für die Gemeinde aus, dazu kommen noch Kabel- oder Wegenutzungsentgelte wie auch
eventuelle Gewerbesteuerzahlungen, da die betreibende Gesellschaft dann ihren Sitz am Standorrt Dielkirchen habe. Eine Beteiligung an der Betreibergesellschaft sei auch für interessierte Private möglich, ebenso wenn sich eine Energiegenossenschaft gründen sollte. Auch regionale Beteiligungspartner wie Stadtwerke seien möglich. Die regionale Wertschöpfung bei Aufträgen wie dem Bau oder auch der Pflege der Anlage werde bei seiner Firma groß geschrieben und favorisiert, so Abt. Wenn alles gut laufe, könne Mitte 2024 die Bauphase beginnen, allerdings seien die Krux momentan die langen Genehmigungsphasen. Abt verschwieg auch nicht, dass die Fläche im derzeitigen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land nicht enthalten sei und noch aufgenommen werden müsse, um überhaupt die Aussicht auf eine Genehmigung haben zu müssen. Er sieht diese
Fläche aber als "top" an, so der Experte, zumal seine Firma das gesamte Gebiet der VG eigenständig unter Berück-
sichtigung von Planungsrestriktionen untersucht habe. Die Verbandsgemeinde hat ein solches Konzept unter Beteili-
gung der Ortsgemeinden bei einem anderen Planungsbüro in Auftrag gegeben.

Maik Schatto Projektleiter der Pionext GmbH in Alezy stellte die von seinem Unternehmen geplante PV-Freiflächenanlage dann vor, die ebenfalls in der Nähe des Hoferhofes auf rund 13 Hektar reinen Ackerlandflächen umgesetzt werden soll. Hier würden rund 13 Millionen Kilowatt Stunden Strom erzeugt, rund 3.500 Haushalte könnten versorgt werden. Im  Gegensatz zu dem Bejulo-Projekt handelt es sich hier großteils um Flächen, die als Vorranggebiete für die Landwirtschaft ausgewiesen sind. Damit sei zusätzlich noch ein Zielabweichungsverfahren für den regionalen Raumordnungsplan Westpfalz bei der Planungsgemeinschaft mit Sitz in Kaiserslutern notwendig. Da die Bodengüte hier allerdings nicht sehr hoch sei, hoffe er auf ein Gelingen, so Schatto. Ebenso seien diese Flächen bislang nicht im Flächennutzungsplan der VG enthalten und müsse aufgenommen werden, um überhaupt genehmigungsfähig zu sein. Die Einnahmen für die Gemeinde bezifferte er auf jährlich 26.000 Euro plus Entgelte für Kabel und
Wegenutzung und eventuell anfallende Gewerbesteuer. Die Inbetriebnahme peilt sein Unternehmen -wenn alles glatt laufe- auf das vierte Quartal im Jahr 2024 an, da sei er mal optimistisch, dass das so klappen könnte. Die Gemeinde trage keinerlei Verfahrens- und Genehmigungskosten, so Schatto abschließend, was auch bei Bejulo vorgetragen wurde.
Für beide Referenten gab es anschließend Applaus der Bürgerschaft. Bei der Frage der Referenten und des Vorsitzenden nach weiteren Fragen zu dem Thema blieb es im Saal still. Die Entscheidung, welchem Unternehmen der Zuschlag erteilt wird, wir laut Information der ersten Beigeordneten Cramme im September in einer Sitzung erfolgen.

Pionext erhielt ohne Aussprache anschließend den Zuschlag, für eine weitere Photovoltaikfläche im Gemeindegebiet in das Verfahren zu gehen. Dies wurde einstimmig beschlossen. zugestimmt.

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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