Neue Turmuhrensteuerung und Beigeordnete
Gemeinderat Winterborn tagte
Winterborn. Die Steuerung des Glockengeläutes im Dachreiter auf dem Dorfgemeinschaftshaus -ehemalige Schule in der Gemeinde- wird für 6.700 Euro von der Firma Hörz neu angeschafft. Dies beschloß der Gemeinderat in seiner Sitzung auf Vorschlag von Ortsbürgermeister Thomas Mettel. An diesen Kosten wird sich die Kirchengemeinde nach geführten Gesprächen finanziell beteiligen, wie Mettel zudem informierte. Die Firma Hörz hatte zwar noch aus anderen ausgebauten Läuteanlagen Ersatzteile zum Einbau in Winterborn gefunden, allerdings sollte dies auch 2.000 Euro kosten und es wäre damit nur ein eingeschränkter Betrieb der Glocken und zudem keine umfassende Gewährleistung möglich gewesen. Der Gemeinderat hat sich nach reiflicher Überlegung und nachdem die Kirchengemeinde die Mitfinanzierung zugesagt hatte -wofür ausdrücklich seitens des Gemeinderates gedankt wurde- einstimmig für die Neuanschaffung der Läuteanlagensteuerung entschieden.
Historie: 184o/41 wurde das alte Schulhaus erbaut. Es ist ein zweigeschossiges Sandsteingebäude mit einem Glockenturm und einer Turmuhr. Die Hälfte ist unterkellert. Die Toilettenanlage befindet sich außerhalb des Hauses. Der untere Stock war Lehrerwohnung, der obere Schul- und Beetsaal. Dieses Bauprojekt führte ab 1845 zu Streit quer durch die Gemeinde, zwischen Katholiken und Protestanten, der bis 1866 anhielt. Begonnen hat dies schon mit dem ersten Gottesdienst 1845, den die Protes- tanten abhielten, wodurch sich die Katholiken in ihren Rechten eingeschränkt sahen. Es kam zu heute nicht mehr nachvollziehbaren Handlungen, wie der Anordnung zur sofortigen Räumung des Schulsaales mit der Vollzugsanweisung, die "Sachen der Protestanten auf die Straße zu setzen". Dazu ist es tatsächlich auch gekommen, wie in der Winterborner Ortschronik von Autor Willi
Schattauer nachzulesen ist. Am 17. September 1950 fand im Schulsaal die feierliche Indienststellung -Glockenweihe- der neuen zweiten Glocke statt. Damit ging ein langgehegter Wunsch der Gemeinde in Erfüllung. Diese neue Glocke ersetzte die ursprünglich im Turm befindliche zweite, größere Glocke, die 1943 dem Krieg geopfert wurde. Sie war einst von der Familie des großen Sohnes der Gemeinde, dem Chemiker Heinrich-von-Brunck-, nach dem auch die Gemeindehalle von Winterborn am Ortseingang von Kalkofen kommend benannt ist- und der auch noch heute als Vater der betrieblichen Sozialfürsorge in der BASF gilt, gestiftet worden. Die Glocke trägt die Inschrift: "Breite deine Friedenshände über Irrtrum, Schuld und Schmerzen, dass die Zeit den Frieden fände, Gott an deinem Vaterherzen". 1970 kam mit der Schulreform das Aus für die Winterborner Schule. Der ehemalige Schulsaal wird heute nach wie vor für Zwecke in der Gemeinde genutzt, im Betsaal oben finden die Gottesdienste heute wieder friedlich statt.
Zu weiteren Beigeordneten wurde Sandra Katzenbächer sowie Steffen Dickes einstimmig gewählt, die auch einige Aufgabenfelder zur Entlastung des Ortsbürgermeisters übernehmen. Verabschiedet wurde wegen Wegzuges der bisherige Beigeordnete Ingo Lamb, der seit 2011 im Gemeinderat war und seit 2014 das Amt des ersten Beigeordneten begleitete. Bereits in der letzten Sitzung wurde Gerhard Scheid zu seinem Nachfolger als erster Beigeordneter vom Gemeinderat gewählt (moh).
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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