Neuer Weinkönig in Duchroth
Matteo Schäfer
Duchroth. Matteo Schäfer ist neuer Weinkönig in der Weinbaugemeinde Duchroth. Am letzten Wochenende wurde er im Rahmen des Weinfestes bei einer "Wine-Up-Party" inmitten der Wingerte unterhalb des Gangelsberges gekürt. Schon seit 1972 (!) , also über 50 Jahre wird jährlich eine männliche Person zum Weinkönig gewählt. Nicht nur Weinwissen soll die neue Majestät haben, sondern auch besondere Aufgaben bei Jux-Spielen bestehen. Und beides hat der 19jährige mit Bravour bestanden. Beim Weinwissen holte er sich besonders viele Punkte, denn er macht gerade eine Lehre zum Winzer im Spitzenweingut der Nahe, Dönnhoff, in Oberhausen/Nahe. Dass der Weinkönig so lange männlichen Geschlechts ist, hat wohl damit zu tun, dass sich in dem 550-Seelen Dorf lange keine Kandidatin finden ließ, die sich der Wahl als Naheweinkönigin stellte. Immerhin wird seit 1950 diese Position an der Nahe jährlich neu besetzt. Die Männer sollten das dann mal in die Hand nehmen, so hieß es damals, und so wird es heute noch im Ort erzählt, verrät schmunzelnd Ortsbürgermeister Jörg Schneiß. Ab der Jahrtausendwende klappte es in dem Weinort am Gangelsberg mit noch 35 Hektar Weinreben und fünf Winzerbetrieben aber mit der Naheweinkönigin: 2003 wurde mit Astrid Frick erstmals eine Duchrother Frau zur obersten Repräsentantin des Nahe-Weines gekürt, 2oo8 folgte Christine Dautermann für ein Jahr als Naheweinkönigin. Im Ort wurde aber deshalb keinesfalls die über 50jährige Tradition verändert: Jährlich wird weiterhin ein Mann zum Weinkönig gekürt. Dass die Kopfbedeckung einem Bischofshut ähnelt, hat mit dem Ortswappen zu tun, das einen Bischof zeigt. Dass es irgendwie mit der Geschlechtergerechtigkeit in Duchroth doch stimmt, wird seit drei Jahren mit der Wahl einer jährlichen Bierkönigin bewiesen. Die Gemeinde, die bundes- und europaweit für ihre vorbildliche Dorfentwicklung mehrfach ausgezeichnet wurde, hat im Rahmen der Dorferneuerung vor drei Jahren eine kleine Brauereianlage angeschafft. Nun gibt es im Weinbauort neben dem Weinfest seitdem auch jährlich ein Bierfest und der vorhandene Verkaufsautomat wird mit beiden Produkten bestückt. Eine runde Sache, wie selbst Ortsbürgermeister Schneiß, der sich nach den beiden Festen wieder um das angestrebte Nahwärmenetz für die Durchrother kümmern wird, findet.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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