Obermoschel
Weihnachtsdorf mit Ständen, Modellbauhalle und Radiomuseum
Obermoschel. Am Samstag, 30. November, ab 16 Uhr und Sonntag, 1. Dezember (1. Advent), ab 13 Uhr, lädt Obermoschel zum Weihnachtsmarkt in die kleinste pfälzische Stadt. Aufgebaut ist am Marktplatz vor dem historischen Rathaus (erbaut 1510-1512) ein "Adventsdorf" mit geschmückten weihnachtlichen Hütten- und Verkaufsständen, wo es Schmuck, Adventsgestecke, Wolle, Strick´- und Süßwaren, Gebäck, Kaffee, Glühwein, Kinderpunsch und vieles mehr abgestimmt auf die Advents- und Weihnachtszeit gibt.
Modellbauhalle und Radiomuseum geöffnet
Geöffnet haben an beiden Tagen auch die Modellbaufreunde Obermoschel in der nahe gelegenen vereinseigenen Modellbauhalle anläßlich ihrer jährlichen Adventsausstellung. Seit 1993 wurde dort von den Vereinsmitgliedern eine Eisenbahnmodellbauanlage aufgebaut und ständig angepasst und erweitert, die in der Region seinesgleichen sucht. Es ist seit dieser Zeit ein "Mekka" für alle Fans von "Jim Knopf mit Lokführer Lukas und der Wilden Dreizehn" geworden und hat Tausende von Besuchern in die kleinste pfälzische Stadt gelockt. Geöffnet hat auch das Radiomuseum der Familie Nagel direkt am Marktplatz, die anläßlich des Weihnachtsmarktes wie früher in den 1920er Jahren eine kostenlose Röhrenprüfung anbieten. Die Radioröhre war das erste universelle Verstärkerbauteil in Radios, um schwache Signale vom Sender zu verstärken oder umzuformen oder um ein gutes Signal vom Lautsprecher zu bekommen. Um diese Zeit war oft in den Zeitungen Anzeigen von einer Röhrenprüfung für interessierte Kunden speziell im Rundfunkbereich zu lesen. Dabei wurden so Nagel, "handelsübliche, deutsche Röhren mit einem Funke-Röhrenprüfer getestet". Durch den Betrieb in den Radios oder anderen Geräten mit dem ständigen Aufwärmen und Abkühlen sowie durch den Betrieb selbst unterliegen die Röhren einem Verschleiß. Den Qualitätszustand einer Röhre konnte nur durch das Messen ermittelt werden. "Die meisten Röhrenradios wurden damals in den 1960er Jahren verkauft", so Nagel. Diese Geräte sind laut dem Obermoscheler Radioexperten heute Raritäten. Mit einer passenden Schablone sowie der ausgebauten Röhre, die ebenfalls in das Testgerät in die passende Fassung eingesetzt werden musste, erfolgte dann die Prüfung. "In der Stellung mit der Zahl zwölf bewegt sich der Skalenanzeigen nach rechts und zeigt an, ob die Röhre schlecht oder noch brauchbar war. "Je höher der Zeiger steht, umso besser ist die Röhre", weiß der Experte. Heute werden wieder im oberen Preissegment Verstärker mit Röhrentechnik verkauft, weil die Kunden einen einzigartig warmen Klang wünschen. Wer noch alte Röhren hat, kann sie in das Radiomuseum mitbringen, Hermann Nagel wird sie wie früher kostenlos prüfen. Vorgeführt werden wie immer einige besondere Geräte und zudem wird die kleinste, die längste, die schwerste und die älteste Röhre, über die das Museum verfügt, ausgestellt.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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