Thomas Mettel wird verabschiedet
Winterborner Ortsbürgermeister tritt zurück -Gesundheitsgründe-
Winterborn. Nach seinem zum 31. Dezember dieses Jahres aus Gesundheitsgründen verkündeten Rücktritt wurde Ortsbürger- meister Thomas Mettel in der jüngsten Gemeinderatssitzung, an der auch VG-Bürgermeister Michael Cullmann teilnahm, offiziell verabschiedet. Neben viel Lob und Dank für sein 17jähriges kommunalpolitisches Wirken in und für Winterborn -bei der insbesondere die Gemeinde Dank hoher Windkrafteinnahmen und dem Verkauf sämtlicher Bauplätze im Neubaugebiet zwischenzeitlich komplett entschuldet und mittlerweile sogar über Rücklagen verfügt- erhielt er eine Dankurkunde von Ratsmitglied Sandra Katzenbächer überreicht. Für Ehefrau Beate Mettel gabs einen Blumenstrauß, war sie doch vor allem bei vielen Veranstaltungen immer eine verläßliche Stütze und Hilfe für ihren Ehemann und die Gemeinde.
Mettel betonte in seinem Rückblick vor dem Gemeinderat, dass er keineswegs im Groll gehe, sondern mit dem Gefühl, zusammen mit den jeweiligen Gemeinderäten und Beigeordneten und den Gemeindebediensteten sehr viel für Winterborn erreicht zu haben. Nach zwei Erkrankungen im Laufe dieses Jahres habe nun allerdings die Gesundheit für ihn Vorrang und er bat für seine Entscheidung um Verständnis.
Seine Wahl in den Gemeinderat im Jahr 2004 unter dem damaligen Ortsbürgermeister Thamerus Dieter sei eine Phase des Lernens und der bitteren Geldknappheit gewesen, letzteres habe die Gemeinde doch enorm eingeengt. Nach der Wahl von Friedel Schrick im Jahr 2009 zum Ortsbürgermeister und dessen allzu frühen Tod habe er als 1. Ortsbeigeordneter dann die Amtsgeschäfte übernommen und sei vom Gemeinderat am 17. März 2011 zum Ortsbürgermeister gewählt worden. 2014 wurde er per Urwahl in seinem Amt bestätigt. Eine intensive Zeit sei mit den damaligen Windkraftplanungen gekommen, für deren Unterstützung er sich bei der früheren VG-Verwaltung in Alsenz, vor allem bei Mitarbeiter Siegmar Böhmer nochmals bedankte, der auch langjähriger fester Schriftführer im Gemeinderat war.
Diesen festen Ansprechpartner vermisse er leider heute, ebenso wäre es besser, wenn die Bauabteilung der Verwaltung mehr Arbeiten für die Gemeinden erledige, aber ansonsten bezeichne er die Fusion als gelungen an, obwohl er kein Befürworter des Zusammenschlusses war und er dankte Bürgermeister Cullmann dafür, dass gerade die kleinen Gemeinden in der neuen VG Nordpfälzer Land bei ihm nicht benachteiligt würden. Mettel lobte seine Frau Beate und seine Familie für immerwährenden Rückhalt und bezeichnete Gemeindemitarbeiter Liane und Markus Wilhelm als Glücksfall, die allerdings jetzt auch zum 31. Dezember gekündigt haben. Mettel gab dem Gemeinderat noch ein paar Tipps für die Zukunft mit auf den Weg.
Bürgermeister Michael Cullmann hatte nach eigenen Worten im Frühjahr auf Thomas Mettel nochmals eingeredet, doch
weiterzumachen, weil auch die Zusammenarbeit bestens geklappt habe. Aber die Gesundheit sei ein so wichtiges Gut, was nun absoluten Vorrang habe. Er dankte Mettel mit einem Präsent für sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement, das gerade bei den erneuerbaren Energien viel Weitsicht und kluge Entscheidungen habe erkennen lassen. Hier sei sicherlich noch nicht das Ende der Fahnenstange im Bereich der VG erreicht. Dass die Gemeinde nunmehr die Früchte in Form von Einnahmen einfahren könne, sei sicherlich mit ein Verdienst des Ortsbürgermeisters und der jeweiligen Gemeindevertreter. Er wolle, so Cullmann, weiterhin für eine dezentrale Ausrichtung der VG Nordpfälzer Land eintreten, was auch für die unterschiedlichen Impftermine in der VG gelte, die auch dezentral organisiert würden. Der VG-Bürger meister ließ auch durchblicken, dass im Hinblick auf die Kritik in Sachen eines festen Schriftführers Hoffnung bestünde, dass sich hier doch noch etwas tue. Allerdings habt Ihr mit Siegmar Böhmer den besten Schriftführer gehabt, den ihr bekommen konntet, so das augenzwinkernde Lob des Bürgermeister an seinen Mitarbeiter in der Verwaltung, der eingeladen, aber krankeitsbedingt nicht nach Winterborn kommen konnte.
Unser Bild zeigt den scheidenden Ortsbürgermeister Thomas Mettel (rechts) bei der Amtseinführung des ersten Beigeordneten Gerhad Scheid im Jahr 2021.
Funkmast und wiederkehrende Beiträge
Winterborn. Der Gemeinderat erteilte das Einvernehmen zum Bauantrag der Firma Novec, die ein Gitterfunkmast mit 55 Meter Höhe auf einem Grundstück in der Nähe des Kehrweges zur Verbesserung der Mobilfunkverbindung in Winterborn und im unteren Appeltal errichten will. Da weitere Investoren vorhanden sind, die Interesse am Bau von Funkmasten haben, soll über die Verwaltung versucht werden, dies so zu kanalisieren, dass die verschiedenen Anbieter einen Funkmasten gemeinsam nutzen. Informationen gabs noch zur Einführung der wiederkehrenden Beiträge ab dem 1. Januar 2024. Damit entfällt die bisherige straßenweise Abrechnung von gemeindlichen Ausbaumaßnahmen, die Winterborn so gewählt hatte. Künftig müssen alle bebaubaren Grund- stücke im Gemeindegebiet -Ausnahme Waldhof- für Straßenausbaumaßnahmen mitzahlen.Da das Neubaugebiet vor dem Jahr 2000 abgerechnet wurde und seit dieser Zeit keine anderen Straßen ausgebaut wurden, gibt es auch keine Verschonungsfristen mehr zu beachten. Rechtlich gebe es keine Probleme, wenn der Gemeindeanteil auf 30 Prozent und der Anliegeranteil auf 70 Prozent festgelegt werden. Plädiert wurde allerdings, den Gemeindeanteil auf 35 Prozent festzusetzen,da die Gemeinde dies auch finanziell gut verkraften können. Bürgermeister Cullmann versprach bis März 2022 einen Satzungsentwurf dafür über die Verwaltung dem Gemeinderat vorzulegen, um einen entsprechenden Beschluß im Gemeinderat herbeiführen zu können.
(Zitat Bürgermeister Cullmann bei den wiederkehrenden Beiträgen in Winterborn den Gemeindeanteil statt der üblichen
30 auf 35 Prozent festzulegen: Es gibt in Rheinland-Pfalz nicht so viele Gemeinden, die wie Ingelheim, Mainz oder Winter-
born finanziell so gut stehen)
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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