1oo Jahre Fußballsportverein Münsterappel
Ein kleiner Abriß aus der Festchronik anläßlich 1oojähriges Bestehen

Münsterappel. Sein 1oojähriges Bestehen kann der Fußballsportverein Münsterappel feiern. Anette Schäfer, Mitglied des fünfköpfigen Festkomitees stellte beim Festkommers die Geschichte des FSV - die auch in einer gut bebilderten und umfangreich eigens herausgegebenen Festbroschüre nachgelesen werden kann - in aller Kürze vor.
Mit dem Ende des ersten Weltkrieges 1918 regte sich in vielen Gemeinden Deutschland wieder neues Leben, so auch in Münsterappel. Trotz Hunger, Armut, täglichen Kampf ums Überleben wurden damals auch im Sport neue Anfänge gemacht und Abwechslung, Geselligkeit, Gemeinschaft und Spaß gesucht. 1919 wurde der FSV in Münsterappel mit 18 Spielern sowie einigen wenigen anderen Mitgliedern gegründet, erster Vorsitzender war der Landwirt Peter Rudolph. Der Verein war keinem Verband angeschlossen und trug nur Freundschaftsspiele aus, nahm an Sportfesten und Pokalturnieren teil. Gespielt wurde dabei mit jeweils sechs Aktiven. Da ein eigener Platz fehlte, wurde 1923/1924 der Fußballverein in einen Turnverein umgewandelt. Mangelnde Unterstützung seitens der Gemeinde ließ den Turnverein 1926/1927 wieder auflösen.

Neubeginn 1931 und Planierung Gelände Forstberg 
Der erste Abschnitt des Vereins war damit beendet und fand seine Fortsetzung 1931 zur Zeit der großen Arbeitslosigkeit auch in Münsterappel. Heinrich Christmann führte den neuen FSV und mit Erfolg bemühte man sich um eine Spielstätte auf dem Forstberg. Das damals stark abschüssige Gelände kostete 6oo Mark. Am 13. April 1932 begann die Planierung des Geländes mit 31 Männern aus Münsterappel, Oberhausen/Appel, Kalkofen und Niederhausen/Appel. Ein staatlicher Lohnzuschuß wurde damals dafür gewährt.

Einweihung 11.6.1933
Eingeweiht wurde der Fußballplatz am 11. Juni 1933 mit einem großen Fußballturnier. Negative Schlagzeilen gab es damals auch. Auf Anordnung des Gauleiters musste die gesamte Vorstandschaft des FSV zurücktreten. Es wurde ein Vereinsführer bestimmt. Nach fünfjähriger Spielzeit war es wieder soweit: Der Verein wurde erneut aufgelöst.

Neubeginn 1946
Der ditte Abschnitt begann dann nach dem zweiten Weltkrieg 1946. Am 9. März 1946
wurde wieder von vorne angefangen. Viele der ersten Gründer waren im Krieg gefallen. Trikots, Bälle und Ausstattung wurde auf dem Schwarzmarkt "gekottelt", also eingetauscht. Mit dem FSV ging es nun aber stetig bergauf. 1954 kam eine Krise und der Spielbetrieb sollte eingestellt werden. Die damalige Jugend und die Vorstandschaft wehrten sich heftig dagegen und es kam nicht
zu der Abmeldung. Mit neu entdecktem Ehrgeiz und Elan ging man dann an den Bau der ersten Sport- und Umkleidehäuschen auf dem Forstberg. 1962 und 1963 kam es erneut zu einem Zerwürfnis im Verein, leere Kassen taten ein übriges, so dass erneut ein Stillstand eintrat. 1964 wurde wieder eine Jugendmannschaft angemeldet und das Vereinsklima wurde wieder besser. 1965 wurde mit Alexander Nester ein neuer Vorsitzender gewählt, der für Kontinuität sorgte. Die Vereinskasse wurden durch
eine Reihe von Sportturnieren wieder gefüllt.

Sportheim auf dem Forstberg
1972/1973 erfolgte der Beschluß, ein Sportheim auf dem Forstberg anstelle des alten Häuschens zu errichten. Bereits 1974 war das neue Sportheim im 55. Jahr des Vereinsbestehens auf Grund vieler fleißiger Helfer bereits bezuigsfertig. Auch der Fußballplatz wurde 1973 tiefer gelegt und verbreitert. Die Heimspiele der Fußballmannschaften wurden in dieser Bauzeit in Gaugrehweiler und Niederhausen/Appel ausgetragen. Ein weiteres Problem war allerdings die fehlende Strom- und Wasserversorgung auf dem Forstberg, was dann auch später angegangen wurde,  zwischenzeitlich war auch in Eigenleistung eine Flutlichtanlage errichtet worden. 1975 wurde mit der Erweiterung des Sportheimes begonnen. Es wurden neue Umkleidekabinen und Duschräume gebaut. Der damalige zweite Vorsitzende Günter Washeim erreichte einen Geländekauf, der eine Erschließung mit Strom und Wasser sicherstellte.

1976 erstes Leitungswasser auf dem Forstberg
Das erste Leitungswasser kam 1976 auf dem Forstberg an. Nach den baulichen Dingen widmete sich der Verein dann mit Elan dem Sportlichen.

Aufstiegsflug nach Mallorca
1978 gelang es der Manschaft, in die B-Klasse aufzusteigen. Günter Washeim organisierte dann als erster Vorsitzender einen "Aufstiegsflug" nach Mallorca. 57 Personen aus Münsterappel weilten im neuen Trainingsanzug mit den Initialen "FSV Münsterappel" auf der Insel. Für die meisten war dies der erste Flug und für immer sicher ein bleibendes Erlebnis. 1982 wurde die Erweiterung des Sportheimes geplant. Neue Dusch- und Umkleidekabinen sollten gebaut werden, die Baukosten waren mit 26o.ooo Mark geschätzt, ein stolzer Zuschuß von125.ooo Mark wurde von Land, Kreis, Verbandsgemeinde und Gemeinde gewährt. Nach dem Ende der Bauarbeiten war auch eine kleine Halle mit errichtet worden, in der bis heute schon viele schöne Feste gefeiert wurden. 1992 wurde der Sportplatz generalüberholt und neue Drainagen verlegt, 1993 eine neue Flutlichtanlage installiert. Sportlich gelang ein großer Erfolg mit dem Gewinn des Kreispokals.

1994 Gründung Bastelfrauen und Theatergruppe "Lampenfieber"
1994 gründeten sich zum 75jährigen Jubiläum die Bastelfrauen des FSV. Erstmals "Vorhang auf" hieß es im gleichen Jahr auch für die Theaterabteilung "Lampenfieber". Bei den Fußballern lief es nicht so gut. Es folgte der Abstieg aus der B-Klasse. 1995/1996 erfolgte der erneute Aufstieg, 1997/1998 dan wieder der Abstieg in die C-Klasse. Die Fußballer spielten ab 1996/1997 in der neuen Kreisklasse.
2oo5 wurde in eine neue Küche auf dem Fostberg investiert.

2oo8 Gründung FSV-Förderverein und 2o14 Bildung Spielgemeinschaft /2o18 Erweiterung Gerbach
2oo8 gründete sich der FSV- Förderverein, dessen erster und zweiter Vorsitzender Bernd Iwers und Karl Weindorf wurden. Beide sind auch heute noch im Amt. In den Folgejahren lief es sportlich beim Fußball nicht so herausragend. Die beiden Mannschaften belegten hintere Ränge in den Tabellen.Nachdem das benachbarte Team der SG Niederhausen/Winterborn abgemeldet hatte, kam es auf Grund der Initiative einiger Spieler des FSV und der SGN, die damals in Niederwiesen Bezirksliga spielten, im Jahr 2o14 zur Bildung einer Spielgemeinschaft zwischen dem FSV Münsterappel und der SG Niederhausen/Winterborn. Es entstand die SG Appeltal. Alle Spieler kehrten hierher zurück. Lothar Kreis wurde zum Trainer bestellt. Auf Anhieb wurde der Durschmarsch von der C-Klasse in die A-Klasse geschafft. 2o15 erreichte die Mannschaft das Kreispokalendspiel und verlor allerdings vor mehr als 8oo Zuschauer gegen den SV Otterbach. Danach erreichte man noch die Teilnahme am Verbandspokal. Souverän meisterte die Elf bislang die A-Klasse. 2o18 erfolgte die Einigung mit dem TuS Gerbach, die ebenfalls in die Spielgemeinschaft Appeltal eintraten. Richtig schön geworden ist auch die Forstberghalle nach diversen Arbeiten, in der viele Veranstaltungen des FSV Münsterappel stattfinden. Sie helfen, die finanzielle Basis des FSV sicherzustellen, aber bereichern andererseits auch das Gemeindeleben in Münsterappel enorm. Für dieses Engagement kann dem Vorstand des FSV und seinen Mitgliedern nicht genug gedankt werden. Hoffentlich finden sich auch in Zukunft immer wieder aktive Mitglieder, die sich dieser wichtigen Aufgabe für Verein und Gemeinde intensiv widmen (moh).

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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