Kinder- und Jugendvertretung für Bad Bergzabern
Jungen Menschen eine Stimme geben
von Britta Bender
Bad Bergzabern.Was ist eine Kinder- und Jugendvertretung und welche Möglichkeiten bietet sie? Diese Frage beantwortete am Donnerstagabend, 9. Juni, Gerda Schäfer, Beigeordnete der Stadt Bad Bergzabern und zuständig für den Geschäftsbereich Soziales, Jugend, Sport und Kultur sowie Nora Zoller, sie studiert Politik und Sport auf Gymnasiallehramt und ist Stadträtin. Die Infoveranstaltung fand im Jugendhaus statt und so war auch Jugendpflegerin Anna Drieß mit dabei, um die Vorteile eines solchen Gremiums aufzuzeigen.
Die Resonanz war nicht allzu groß und doch freuten sich die drei Frauen über die fünf Jungs, die da waren, um zu erfahren, wie solch eine Kinder- und Jugendvertretung funktioniert und welche Möglichkeiten sie für junge Menschen eröffnet. Es sei wichtig, dass die Jungend herangeführt würde an politische Themen und das Gefühl haben, „wir sind wer, wir haben eine Stimme“, so Gerda Schäfer.
„Junge Menschen haben teilweise konkrete Vorstellungen was gefällt und was sie doof finden“, weiß Anna Drieß aus vielen Gesprächen.
Diese Vorstellungen zu bündeln, die Möglichkeit zu bekommen, Ideen in den Raum zu stellen und gemeinsam zu entwickeln, um dann als Kinder- und Jugendvertretung die Chance zu haben, wirklich etwas zu verändern, Projekte zu starten und Vorbild für andere zu sein, ist die Einladung der Stadt für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren.
Dass man auf dem Weg ist, ein solches Gremium nun gründen zu können ist Anna Drieß und Nora Zoller zu verdanken, die den Bedarf erkannt haben.
Es sei aber ein langwieriger Prozess gewesen, informiert Gerda Schäfer, denn die Satzung musste angepasst werden, den Gremien vorgestellt und letztendlich musste das Ganze im Stadtrat verabschiedet werden. Dies geschah am 16. Dezember 2021.
„Diese bürokratischen Prozesse sollen nun aber auf keinen Fall abschreckend wirken, denn es wird viel, viel Hilfestellung geben, die junge Menschen werden begleitet“, versichert die Beigeordnete der Stadt. Man müsse also keine Angst haben, jeder Schritt würde erklärt und das Ganze völlig unparteiisch. Vorstellbar wäre eine Sitzung einmal pro Monat, in der die Themen vorgetragen werden können, die vorab in die Tagesordnungspunkt aufgenommen würden. „Es soll Spaß machen und nicht anstrengend sein“, ermutigt Gerda Schäfer. Es geht um reden, diskutieren, zu Wort kommen und letzten Endes darum, über eine Sache abzustimmen und sie umzusetzen.
Geplant wäre dann auch, andere Jugendvertretungen zu besuchen, um zu schauen, „wie machen es die anderen“ und um aus deren Anfangsschwierigkeiten, lernen und profitieren zu können, wie etwa in Herxheim und Germersheim.
Nach der Vorstellungsrunde und den Infos, durften die interessierten und motivierten Jungs die Fragen „was ist gut in Bad Bergzabern?“ und „was wünsche ich mir in Bad Bergzabern?“ beantworten.
Gelobt wurden die vielen Möglichkeiten, wie Supermärkte, Sportplätze, der Basketballplatz und auch das Schulzentrum. Mehrere Stimmen gab’s für den Kurpark, zufriedenstellend ist wohl auch die große Auswahl an Restaurants und als zukunftsweisend wurden die neuen E-Tankstellen erwähnt.
Zu den zahlreich geäußerten Wünschen und Ideen entstanden auch im Austausch miteinander auch schon tolle Möglichkeiten, wie man diese umsetzen oder verwirklichen könnte. Der Kurpark wurde ja grundsätzlich als gut befunden, jedoch waren sich alle einig, dass es zu wenige Möglichkeiten für Jugendliche gibt, wie man ihn nutzen könnte. Es sei ja mehr ein Ort für ältere Menschen. Also zukünftig mehr Aktivitäten, Feste oder Treffen für junge Menschen organisieren, „vielleicht was monatliches“, wurde vorgeschlagen, auch um neue Leute kennenzulernen. Kostengünstig und leicht zu organisieren wäre ein Picknick, stellte sich heraus und die Idee das Ganze interkulturell zu gestalten.
Der Vorschlag, sich als junger Mensch mehr in bestehende Feste einzubringen, wurde als gut befunden. Denkbar wäre beispielsweise ein Treffpunkt auf dem Hameckermarkt zu etablieren, beim fkb Fest oder beim Fest der Kulturen mitzuwirken. Die Kinder- und Jugendvertretung hat ganz einfach die große Möglichkeit, sich geschlossen zu engagieren und sich zu zeigen.
Mehr Sportmöglichkeiten, -angebote und -plätze könnte die Jugend von Bad Bergzabern gebrauchen. Bestehende Plätze könnten optimiert werden, ein weiterer Basketballplatz wurde gewünscht. In diesem Zusammenhang solle es auch mehr Turniere und Wettbewerbe geben.
Und man war sich sicher, dass man Kinder und Jugendliche zum Wandern animieren könnte, wenn denn die Wanderwege spannender und attraktiver gestaltet wären.
Freuen würde man sich auch über modernere Geschäfte in der Innenstadt, möglicherweise auch ein kleines Elektrogeschäft.
Und der Wunsch nach einem Baumhaus wurde geäußert.
Viele Stimmen wurden also schon eingefangen, die vor allem dann, wenn sie geschlossen von einer Kinder- und Jugendvertretung vorgetragen, auch wirklich gehört würden.
Und weil man, um solch ein Gremium gründen zu können, mindestens sieben Menschen braucht, wünschen sich die drei Frauen noch viele interessierte Kinder und Jugendliche, die mitmachen wollen, gerne natürlich auch noch Mädchen und junge Frauen.
Kontaktdaten
Anna Drieß
a.driess@bad-bergzabern.de
Gerda Schäfer
g.schaefer@vgbza.de
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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