Vorbereitung zum Rettungsschwimmer bei der DLRG
30 Kinder lernen das Schwimmen
Baumholder. Bundesweit ist es ein Problem: Immer weniger Kinder lernen schwimmen. Anders sieht die Situation in Baumholder aus. Geradezu umgekehrt. Denn dort steigt die Anzahl der Kinder, die zum Übungsschwimmen der DLRG kommen. Als das Schwimmbad bei den Amerikanern wegen Renovierungsarbeiten geschlossen wurde, waren zum Schluss noch etwa zehn Kinder dabei, erzählt Sascha Horbach von der DLRG. Dennoch wollte der Verein den Jungs und Mädels eine Alternative bieten. Und nicht warten, bis das Bad wieder öffnet. „Dann hätten sich die Kinder andere Hobbies gesucht“, so Horbach. „Sie sollten am Ball bleiben, sonst hätten wir irgendwann keine Jugend mehr gehabt“. Also suchte er nach einer Lösung. Die fand er in der Rilchenberg-Kaserne in Idar-Oberstein. Das dortige Schwimmbad kann die DLRG mittwochs nutzen. Und es wird genutzt.
Durchschnittlich 30 Kinder fahren jeden Mittwoch in die Schmuckstadt. „An manchen Tagen waren es auch schon fast 50“, sagt Günter Heinz, der Technische Leiter der DLRG. Das sind Kinder, die mehr wollen, als bloß schwimmen lernen. Sie werden auf den Rettungsschwimmer vorbereitet. Voraussetzung für die Teilnahme am Übungsschwimmen ist also: Jedes Kind muss schwimmen können. „Hier gilt es, die Fähigkeiten zu festigen“, so Horbach. Der Großteil der Kinder war zunächst beim Eltern-Kind-Schwimmen bei Michael Röhrig, später im Schwimmkurs bei Günter Heinz. Und dann? „Dann hören sie in der Regel auf“, meint Horbach. Wer aber nicht nur schwimmen, sondern auch über Ausdauer verfügen will, der kommt dann zum Übungsschwimmen.
So auch am vergangenen Mittwoch. Etwa 30 Kinder und ein Teil der Eltern treffen sich am Badesee in Baumholder. Von dort aus geht es in Fahrgemeinschaften nach Idar-Oberstein. Mit dabei ist auch ein Klein-Bus, den Westrich-Reisen Woche für Woche kostenlos zur Verfügung stellt. In der Kaserne angekommen, fahren sie als Tross durch die bewachte Einfahrt. Umziehen, abduschen – und dann ab ins 27 Grad warme Wasser. Horbach teilt die Kinder in einzelne Gruppen ein. Anne Ludmann kümmert sich um die Jungs und Mädels, die noch Übung brauchen. Die gerade erst beim Übungsschwimmen angekommen sind. Wenn sie drei, vier Bahnen schwimmen können, kommen sie in die nächste Gruppe. Dort warten die ausgebildeten Rettungsschwimmer Madeleine Stanek, Tobias Kneller und Thomas Werle sowie Horbach selbst.
Hier gilt es, den Freischwimmer in Gold, Silber oder Bronze zu machen. Da ist nicht nur Schwimmen gefragt, die Kinder müssen auch tief und auf Strecke tauchen können. In der „Gold“-Wertung müssen sie auch erste Kenntnisse in Fremdrettung vorweisen. „Das ist dann die Vorstufe zum Rettungsschwimmer“, erzählt Horbach. Diese Prüfung können die Jugendlichen dann ebenfalls ablegen. „Allein in diesem Jahr haben wir schon 22 Rettungsschwimmer hinzubekommen“, freut sich Heinz, der neben Jürgen Daniel die künftigen Rettungsschwimmer betreut. Die DLRG verfüge nun über so viele Rettungsschwimmer wie noch nie. Das komme auch der Arbeit der DLRG am Badesee entgegen.
Jetzt ist erst einmal Pause. Denn das Bad in Idar-Oberstein steht nicht zur Verfügung. Aber sobald es wieder aufmacht, wird die Baumholder DLRG wieder auf der Matte stehen.
Das wollen die Schwimmer übrigens auch beibehalten, wenn demnächst das Bad der US-Armee wieder öffnet. Dann soll das Übungsschwimmen wieder in Baumholder über die Bühne gehen, das Angebot in Idar-Oberstein bleibe aber bestehen – als offenes Angebot für Kinder und Erwachsene. (ps)
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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