Reaktivierung der Realschule in Baumholder
Bürgerinitiative macht sich stark
Baumholder. Die Chance nutzen. Das will die Bürgerinitiative zur Reaktivierung der Realschule Baumholder. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ sagt dazu deren Sprecher Sascha Horbach.
Hintergrund ist, dass die Realschule Plus in Birkenfeld aus allen Nähten platzt. Ein Anbau für 5,4 Millionen Euro soll her, der Birkenfelder Bürgermeister Bernhard Alscher spricht von einem „Kraftakt“. „Den wollen wir Birkenfeld und damit dem Steuerzahler ersparen“, so Horbach weiter. Denn eine Sanierung des ehemaligen Realschul-Standortes in der Brühlstraße würde einen Anbau in Birkenfeld überflüssig machen und deutlich günstiger kommen. Aber nicht nur das. Horbach spricht von einer Win-Win-Win-Situation. Denn nicht nur das Platzproblem würde gelöst und dem Steuerzahler viel Geld gespart. Außerdem würde die Stadt Baumholder deutlich aufgewertet. Die Schließung der Realschule vor ein paar Jahren sei ein immenser Verlust für die Stadt gewesen. Nun sei Baumholder die einzige Verbandsgemeinde im Landkreis Birkenfeld ohne weiterführende Schule. Ein deutlicher Standort-Nachteil, sagt auch Christian Schübelin, der die Bürgerinitiative unterstützt. Daher will die Initiative nun, noch bevor das im Kreis-Haushalt eingestellte Geld - 600000 Euro - für die Planung des Anbaus ausgegeben ist, tätig werden.
Überzeugungsarbeit leisten. Druck machen. Nun hätten die Verantwortlichen die Möglichkeit, den Fehler von damals wieder gut zu machen, meint auch Robert Ruth. Die sinkenden Schülerzahlen, die als Grund für die Schließung angegeben wurden, seien hausgemacht gewesen, nachdem die Verantwortlichen den Schulentwicklungsplan einfach ignorierten und auch in Birkenfeld eine Realschule Plus installierten. „Diese Konkurrenzsituation hat uns den Schulstandort gekostet“, so Ruth. Aber das ist Vergangenheit. Die Bürgerinitiative will in die Zukunft blicken. Daher habe Horbach zusammen mit einigen Mitstreitern die überparteiliche und unabhängige Initiative gegründet. Mit dem Ziel: die Realschule in Baumholder zu reaktivieren. Vielleicht wenigstens die Klassen fünf bis sieben in den Westrich zu holen. Die Baumholder Bürger haben sich bereits informiert. Der neue, chinesische Besitzer des Gebäudes zeige sich gesprächsbereit, er würde verkaufen. Das Thema wird in Baumholder heiß diskutiert. Nach vielen Jahren keime nun ein wenig Hoffnung auf. Hoffnung darauf, dass eine historische Chance besteht. Darauf, dass Baumholder endlich wieder etwas Aufwertung erfährt. Wo doch ansonsten die Angst vor dem Abzug der Amerikaner, die Angst vor einem totalen Ausbluten vorherrscht. „Selten habe ich in unserem Städtchen eine solche Aufbruchstimmung erlebt wie in diesen Tagen“, begründet auch Anne Ludmann, warum sie sich in der Bürgerinitiative engagiert, . Die Menschen bewegt nur ein Thema: Wie können wir die Realschule zurück nach Baumholder bringen?
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier ist wohl nicht begeistert von zwei Standorten einer Schule, ist zu hören. „Aber wir fragen uns. Was spricht dagegen?“, so Horbach. In Herrstein-Rhaunen funktioniere es, und auch im Saarland gebe es einige positive Beispiele. „Warum also nicht bei uns?“ ps
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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