Zur Reaktivierung der Realschule Baumholder
Bürgerinitiative vor Ort
Baumholder. Die Bürgerinitiative zur Reaktivierung der Realschule Baumholder war wieder vor Ort, um sich dieses Mal gemeinsam mit einem Architekten vom baulichen Zustand des ehemaligen Realschul-Gebäudes in Baumholder zu überzeugen. Das, was die Mitglieder der BI schon zuvor als Laien ausgesprochen hatten, bestätigte nun auch der Fachmann: „Der Baukonstruktion fehlt es an nichts.“ Hier und da eine Schönheitsreparatur sei zwar notwendig. Aber im Großen und Ganzen sei das Gebäude gut in Schuss. „Sogar der Fußboden sieht noch gut aus“, so der Architekt. Auch von der Lehrküche zeigte er sich beeindruckt: „Ich kenne Schulen, die würden sich über den Zustand einer solchen Küche freuen“.
Viele Schulen, so erklärt er weiter, die derzeit in Betrieb seien, hätten gar einen schlechteren Standard als das Baumholder Gebäude. Allerdings müsse man auch beachten, dass heute andere Standards gelten, die in Baumholder wieder gefordert würden, weil hier kein Bestandsschutz besteht. Schließlich handelt es sich nicht mehr um ein Schulgebäude. Daher weist er darauf hin: „Die Hülle entspricht nicht mehr den Standards, die Wärmedämmung ist nicht zeitgemäß.“ Dort, sowie in die Heizungsanlage müsste investiert werden. Kosten, die der Architekt aber investieren würde: „Dieses Gebäude ist es wert, dass es saniert wird“, so seine klare Aussage. Das denkt auch die BI. Denn selbst mit dem Ankauf des Gebäudes und den nötigen Investitionen käme man noch lange nicht auf die 5,4 Millionen Euro, die der anvisierte Anbau an die Realschule Plus in Birkenfeld kosten würde. Und darin seien die anderen wichtigen Standortvorteile für Baumholder noch gar nicht eingerechnet. Zudem spricht der Architekt noch einen weiteren Aspekt an: Nachhaltigkeit und Umweltschutz. „In diesem Gebäude steckt so viel Graue Energie, die für einen Neubau erst erzeugt werden muss.“ Es leer stehen zu lassen, sei also auch eine Verschwendung von CO2.
Zum Hintergrund: Die Bürgerinitiative forderte Landkreis und Land auf, das ehemalige Schulgebäude in Baumholder mit in die Planungen einzubeziehen, bevor für Millionen ein Anbau in Birkenfeld realisiert wird. Dort platzt die Realschule Plus aus allen Nähten. Die BI könnte sich verschiedene Modelle vorstellen: eine Verlagerung der Klassenstufen fünf bis sieben nach Baumholder oder der Klassenstufen sieben bis zehn. Bisher ist von Seiten des Landkreises und auch des Landes jedoch kein Wille erkennbar. Das Land hat bisher auf Anfragen der BI nicht reagiert, der Landkreis scheint eher an Bedenken festzuhalten statt nach Lösungen zu suchen.
„Wenn man diese Möglichkeit nicht wenigstens ohne Vorurteile prüft, dann ist das ganz klar Verschwendung von Steuergeld“, sagt Sascha Horbach, der Sprecher der BI. ps
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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