Narren „vom Flecke“ einmal mehr in Bestform
Faschingsfeier der Baumholderer Karnevalsgesellschaft mit über einhundert Akteuren
Von Horst Cloß
Baumholder.Weit über einhundert Akteure hatte die Baumholderer Karnevalsgesellschaft (BKG) bei ihren beiden närrischen Sitzungen in der Brühlhalle aufgeboten. Mit zackigen Büttenreden, Sketchen, Gesang , Tänzen und einem sympathischen Prinzenpaar hatten die „Narren aus dem Flecken“ wieder eine stimmungsvolle Sitzung vorb ereitet, die dem guten Ruf der BKG absolut gerecht wurde.
Die Fanfarenbläser Tim Lorscheider, Peter Glück, Erhard Becker und Desirée Rausch gaben das Signal zum Einmarsch der Akteure, angeführt von den „Wonneproppen“.
Maren Meschenmoser und Yannick Simon bilden nach dem Rückzug des früheren Sitzungspräsidenten das neue Duo, das durch die Sitzung führte. Und sie machten das bravourös, als harmonische „Doppelspitze“, so als ob sie das schon zig Jahre in dieser Konstellation praktizieren würden.
„In die Welt der Dinosaurier“ entführten die Zappelinos das Publikum. Zwar schaurig anzusehen, aber keineswegs angsteinflößend.
Richtig professionell spulten Astrid Pick und Stefan Gemmel ihr Programm bei der Proklamation ab. Stefan: „Mei Prinzessin is a Bammholla Määdsche, in de Schwärzgrub gebor, 15 Johr als Gardemädsche die Bähn geschwung“. Astrid: „Er ist im Saarland gebor, hat de Zenit schon iwwerschritt. Uff de Awed iss er mei Cheff, doch wer hat dehäm die Buxe ahn?“ Stefan: „Wohne dunn mer im Saarland unn dort wird geschwenkt unn Urpils getrunk“.
Astrid zum Elferrat: „Warum sinn die dohinne in dem Loch? Sinn die irgendwo inngebroch?“ Stefan: Nä, die hann mo widda zuviel gesuff„.
Ein Tanzmariechen-Trio mit Viktoria Bozhilova, Johanna Kaps und Malin Scherne forderte vom Publikum mehrfach Applaus, ihr Auftritt war graziös und mit viel Eleganz gepaart.
Die „Wonneproppen“ kamen zwar als „Sträflinge“ auf die Bühne, sie durften sich bei ihrem „Freigang“ aber richtig in die Herzen des närrischen Publikums tanzen.
Die Minigarde zeigte bei ihrem Showtanz „Beat it“, dass von ihnen noch viel zu erwarten ist. Und die Prinzengarde führte ihren Gardemarsch mit einer hohen Perfektion vor. Da wollte natürlich die Jugendgarde nicht zurückstehen und legte ebenfalls einen astreinen Gardetanz aufs Parkett.
Als „Panzerknacker“ kam die Prinzengarde ins Gefecht. Den letzten Showtanz des Abends präsentierte das Männerballett mit ihrem Auftritt „Batman“.
„Damen ohne Namen“ simulierten einen „Banküberfall“ mit allerlei Nebengeräuschen. Nun, auch dieser Job muss gelernt sein.
Doch was wäre eine Prunksitzung ohne Büttenreden und Gesang. Dieter Bergisch, Newcomer in der BKG-Bütt, brachte „Krimi-Gefühle“ mit. Als „Inspector Clouseau“ in passender Kleidung eines Ermittlers untersuchte er die mangelnde Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, hinterfragte die Renovierung von „Gorch-Fock“, nahm die Bonpflicht für kleine Geschäfte, aber auch den Winterfahrplan der Bundesbahn und schließlich den Bau des Super-Flughafens in Berlin unter seine scharfsinnige Betrachtung.
„Lokalkanone“ Dieter Heinz, machte bei seinem Streifzug durch „de Flecke“ wieder so manche Entdeckung. Davon blieben auch die Lokalpolitiker wie Verbandsbürgermeister Bernd Alsfasser und Stadtbürgermeister Günter Jung nicht verschont.
Luca Löwe berichtete, wie es ihm beim Umzug von seinem geliebten „Langenbach“ nach Baumholder erging. „Nicht begeistert“ sei er gewesen, das Nachtleben in der „Großstadt“ sei nix für ihn gewesen.
Allround-Talent Yannick Simon, einmal mehr der Star in der BKG-Bütt, beherrscht alle Rollenspiele. Und so verwunderte sein Auftritt als „Mafiosi im Flecke“ nicht. Vom Schutzgeld könne er gut Leben, das er den Gastronomen entlockte. Die lokalen Politiker könnten mehr für die Umwelt tun, wenn sie nur die „Heiße Luft“ aus ihren Reden lassen würden und dafür Praktisches umsetzen. Der Stadtweiher sei eine Biogas-Anlage im wahrsten Sinne.
Gisela Möller hatte als „Putzfrau“ eine undankbare Aufgabe, sie musste den Mist nicht nur in ihrem Haushalt entsorgen.
Auch gesanglich hatte die BKG-Sitzung einiges zu bieten. Angefangen von den „Westrich-Sängern“ ( „Schule ist jetzt chinesisch“ oder der Vandalismus in der Stadt und einem Appell an die Stadtratsmitglieder, wieder miteinander zu kommunizieren) bis zu den „Alkohol-Abhängigen“ der Familie Flohr: Manuela Heidrich, Andrea Hagner, Hella Flohr, Fabian Hagner, Christian und Thomas Flohr feierten ihre „neue Leber“, damit sie wieder von vorn mit dem Saufen beginnen könnten.
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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