„Gefüllte Klöße“ kochen mit den US-Soldaten in Baumholder
Baumholder. „Das Kochen hat richtig Spaß gemacht“, schwärmt Katja Whitson, während die gefüllten Klöße im Wasser sieden. Sie ist eine von acht Köchinnen und einem Koch aus Rohrbach, die zum Kochen mit US-Soldaten und Familienmitgliedern ihrer Partnerschaftseinheit, des 95th Combat Sustainment Support Battalion, zur USO in die Militärgemeinde nach Baumholder gekommen sind.
Gemeinsam mit den amerikanischen Freunden bereiten sie das traditionelle lokale Gericht „Gefüllte Klöße“ zu. Rohrbachs Ortsbürgermeisterin Christa Niegisch hat ein Rezept in Englisch erstellt und erklärt die Geschichte zu den „stuffed dumplings“ – so nennen die Amerikaner die gefüllten Klöße. In der Küche des USO- Gebäudes - United Service Organization, eine gemeinnützige Organisation, die weltweit US-Soldaten und deren Familien betreut – ist alles vorbereitet. Der Leiter des USO-Centers, Jake Speakman, dankt den deutschen Gästen für diese tolle Idee des gemeinsamen Kochens. „Wir sind für alle da. Deutsche und Amerikaner teilen gemeinsame Traditionen hier in Baumholder, das ist einzigartig“, so Speakman. Jede der Rohrbacherinnen nimmt sich eine US-Partnerin zur Seite, und los geht’s. Sie zerkleinern Brötchen, Lauch, Speck und Zwiebeln. Auch Kinder helfen bei den Vorarbeiten. Und es wird untereinander geredet und erklärt. Die Sprache, kein Problem. Zur Not wird gestikuliert. Alle sind mit Freude bei der Arbeit. „Ein wundervolles Event. Man lernt die Region und das Brauchtum etwas besser kennen“, sagt Christi Kisko, die noch nie von dieser Mahlzeit gehört hat. Und nebenbei stellt sich heraus, dass eine der Amerikanerinnen in Rohrbach wohnt. „Sogar in unserem Nachbarhaus nebenan“, sagt Nadine Werle völlig begeistert. Während die Klöße köcheln, wird auch schon gespült und aufgeräumt.
Mittlerweile sind der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder, Bernd Alsfasser, Rückweilers Ortschef Lutz Altekrüger und VG-Beigeordneter Michael Röhrig eingetroffen. Röhrig war, während der VG-Chef die Partnerstadt Delaware besuchte, verantwortlich für die Vorbereitungen des Freundschaftskochens. Alsfasser, der diese Veranstaltung mit initiiert hat und über das WIR-Programm des rheinland-pfälzischen Innenministeriums die Kosten sponsorn wird, spricht von einem hoffnungsvollen Einstand. „Nur eine gelebte Partnerschaft bringt echte Freundschaft“, so Alsfasser. Noch bevor das Essen serviert wird, nutzt auch Command Sergeant Major Garry Kisko, ranghöchster Unteroffizier des 95th CSSB, die Gelegenheit, um den Bürgermeistern und vor allem den Köchen sein Lob auszusprechen. „Die Partnerschaft, die wir im Spätsommer unterzeichnet haben, wollen wir auch mit Leben füllen“, so Kisko. Dann, nach 150 Minuten, kommen die Klöße auf die Teller, mehr als 60. Es riecht so gut, dass auch Nichtbeteiligte zum Essen kommen. Dann wird es ruhiger in der Küche und in den Gesichtern erkennt man, dass auch das Essen Spaß macht und schmeckt. red
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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