Verwahrlost und ausgehungert: Beschlagnahmte Hunde aus Baumholder werden vermittelt, Ermittlungen gegen Halterin laufen
Baumholder. An Pfingsten haben die Tierretter aus Kindsbach, Vertreter des Veterinäramtes Landkreis Birkenfeld und die Polizei 25 Hunde aus einem Privathaus in der Verbandsgemeinde Baumholder geholt. Die Tiere waren verwahrlost, ausgehungert und hatten zum Teil nicht einmal Zugang zu Wasser. Kurze Zeit später hat die Polizei die Halterin der Tiere mit neun weiteren Hunden in ihrem Auto gefunden. Ein Hund ist gestorben. Die übrigen 33 Hunde werden nun von verschiedenen Organisationen an neue Besitzer vermittelt. Gegen die Hundehalterin ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Von Cynthia Schröer
Einige der beschlagnahmten Hunde hätten schon ein neues Frauchen oder Herrchen gefunden, teilt die Kreisverwaltung Birkenfeld mit. Auf ein dauerhaftes Zuhause warten noch 13 Großpudel, zwölf Chinesische Schopfhunde, ein Mexikanischer Nackthund und eine Englische Bulldogge.
Gegen die vorherige Halterin der Hunde ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach, wie Oberstaatsanwalt Kai Fuhrmann auf Nachfrage bestätigt. Gegen die Frau sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Vergehens nach §17 des Tierschutzgesetzes eingeleitet worden. Laut dem entsprechenden Gesetzestext droht jemandem, der ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder ihm aus Rohheit erhebliche, sich wiederholende oder länger anhaltende Schmerzen oder Leiden zufügt, eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Zum derzeitigen Ermittlungsstand könne Fuhrmann allerdings keine Auskunft geben, sagt er. Auch könne er nicht abschätzen, wann die Ermittlungen abgeschlossen sein werden.
Wer den geretteten Hunden ein neues Zuhause geben möchte: Die Schopfhunde und der Nackthund sind bei der Initiative für Tiere in Not (Telefon: 0176 6189904) untergebracht. Die Englische Bulldogge und eine Pudelhündin befinden sich beim Verein "Hoffnung für Tiere" in Baumholder; den Kontakt stellt das Kreisveterinäramt Birkenfeld (Telefon: 06782 15801) her. Weitere drei Pudel – Rüde und zwei Hündinnen – sind vom Tierheim Oberstmuhl in Idar-Oberstein zu vermitteln (Telefon: 06781 27223). Das Tierheim Zweibrücken hat drei weibliche Pudel sind mit ihren sechs Welpen, darunter fünf Rüden vorübergehend in Obhut (Telefon: 06332 76460).
Das Veterinäramt Birkenfeld dankt den Vereinen Hoffnung für Tiere in Baumholder, der Initiative für Tiere in Not in Idar-Oberstein und der Tierrettung Kindsbach für die tatkräftige und schnelle Unterstützung vor Ort und die Unterbringung der Tiere. Großer Dank geht auch an das Tierheim Oberstmuhl in Idar-Oberstein und das Tierheim Zweibrücken für die weitere Unterbringung.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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