Nach fünf Jahren Bauzeit fertiggestellt
„Goldener Engel“ seiner Bestimmung übergeben
Baumholder.In Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz wurde das Kulturzentrum „Goldener Engel“ eingeweiht. Das frühere Gasthaus „Goldener Engel“ wurde von der Stadt im Jahr 2007 erworben, um es vor dem Zerfall zu bewahren. Das viele Jahre als Hotel genutzte Haus – unmittelbar am „Place de Warcq“ – hatte eine enge Verbindung zu den amerikanischen Streitkräften und zum Truppenübungsplatz.
Der Stadtrat fasste den Beschluss, in dem umzubauenden Gebäude ein Regionalmuseum, ein Raum für kleinere Veranstaltungen und die städtische Bücherei unterzubringen. Das Museum zeigt als Schwerpunkt die Entwicklung des Truppenübungsplatzes und den Einfluss der Amerikaner auf die Stadt. Im Jahr 2009 wurde ein Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Hauses durchgeführt. Als Sieger aus diesem Wettbewerb ging das Ingenieurbüro Hille aus Ingelheim hervor. Daraufhin erhielt das Ingenieurbüro vom Stadtrat den Auftrag zur weiteren Planung des Umbaues.
„Das Kulturzentrum hat ein attraktives Innenleben, hier kann man viel tanken und nach außen tragen“, konstatierte Stadtbürgermeister Günter Jung in seiner Begrüßung. Er freue sich sehr, dass mit der Einweihung nun eine lange und komplizierte Baugeschichte ihren Abschluss gefunden habe. Er dankte auch seinen Vorgängern Peter Lang und dem früheren Verbandsbürgermeister Volkmar Pees für deren Ideen und nachhaltige Bemühungen um den Bau des Kulturzentrums. Für die Konzeption des Museums sei eine spezielle Expertengruppe, die „Museums-Engel“, gebildet worden, die eine fantastische Arbeit geleistet hätten.
Innenminister Roger Lewentz ging zunächst auf die Bedeutung des Truppenübungsplatzes ein, der mit dem Bau des Kulturzentrums ja in engem Zusammenhang stehe. Das Haus sei ein Botschafter nicht nur für die Region, sondern vor allem für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Sein Vorgänger Karl-Peter Bruch habe genau wie er das Projekt von Anfang an mit Interesse verfolgt und unterstützt. Schließlich diene es nicht nur zur Geschichtsaufbereitung, sondern werde auch Gäste nach Baumholder führen. Er ging auch auf die Geschichte der US-Soldaten in Baumholder ein, die schon nach dem Ende des ersten Weltkrieges begonnen habe. Der Zuschuss des Landes, auch in der gewährten Höhe, habe seine Berechtigung. Und beim Betreten des Hauses sei er aus dem Staunen nicht herausgekommen.
Zu den Gesamtkosten von rund vier Millionen Euro habe das Land den stolzen Betrag von,8 Millionen Euro zugeschossen.
Architekt Marcus Hille dankte zunächst den Verantwortlichen von Stadt, Verbandsgemeinde und Bauverwaltung für die gute Zusammenarbeit. Diese hätte auch auf der menschlichen Seite gepasst. Er ging auf den Auftrag ein, der als Folge des gewonnenen Architektenwettbewerbs an sein Büro erteilt wurde. Dieser lautete: Entwicklung einer zeitgemäßen Gebäudetypologie für ein Kulturzentrum, gerade in Verbindung mit der vorhandenen Bausubstanz. Danach sollte das historische Gasthaus „Goldener Engel“ revitalisiert und zu einem Regionalmuseum etabliert werden.
In dem neuen Gebäude sollte ein Café, die Stadtbibliothek und ein Regionalmuseum untergebracht werden.
Das neue Kulturzentrum sei jetzt das Symbol einer aktiven und weltoffenen Stadt Baumholder und damit auch ein Aushängeschild und Ausdruck einer neuen öffentlichen Identität. Aber es sei auch ein „Haus der Bürger“. Aus seiner Sicht auch ein Eckpfeiler des historischen Grundrisses der Stadt. Die Wiederbelebung und die Weiternutzung dieses Hauses lasse nachhaltig die Stadtentwicklung von Baumholder verstehen.
Bernd Alsfasser, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder, sieht in dem Haus eine Bestätigung der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Und in die Einweihung passe auch sehr gut die Ankündigung, wonach das US-Truppenkontingent in Baumholder um weitere 500 Soldaten aufgestockt werden solle.
Peter Lang, früherer Stadt- und Verbandsbürgermeister, erläuterte die Maßnahmen, die vom Heimat- und Kulturkreis- zeichnet für den Betrieb des Kulturzentrums - bislang und in Zukunft weiter erbracht würden. Peter Lang dankte ausdrücklich Ingrid Schwerdtner für ihr Engagement.
2011 erteilte die Landesregierung den endgültigen Bescheid über die Förderung der Neugestaltung und Einrichtung des Museums im Rahmen des „Kulturerbe-Konzept Landkreis Birkenfeld“. Die Feierstunde wurde musikalisch vom Polizeiorchester des Landes umrahmt.hc
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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