Geiz - ist - UNgeil
Eine Komödie über die Geizhälse auf der Freilichtbühne „Im Busch“
Molieres "Der Geizige" steht auf dem Spielplan der Freilichtbühne im Busch für den Sommer 2019. Ab 2. August 2019 wird der Theaterkreis Bobenheim-Roxheim das Stück des französischen Dramatikers in einer Bearbeitung von Andrea Kühn aufführen. Der Wochenblatt-Reporter hat mit der Regisseurin über ihr neues Projekt gesprochen:
Fr. Kühn, Der Theaterkreis Bobenheim-Roxheim hat sich einen Namen gemacht als Unterhaltungs-Theater. Ist Molieres "Der Geizige" da ein Zeichen einer Neuausrichtung?
Nein, der Theaterkreis hat schon öfter klassische Stück gespielt, z.B. Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ oder Victor Hugos „Der Glöckner von Notre Dame“. Auch Moliere war schon früher im Programm mit dem „Arzt wider Willen“. Historische Stücke werden gerade bei Freilichtbühnen gern genommen. „Der Geizige“ ist tatsächlich eine Komödie, die sich über den Geiz und die Geizhälse lustig macht.
In der Ankündigung steht "bearbeitet von Andrea Kühn", darf man sich auf einen Geizigen auf Pfälzisch freuen?
Nein, wir sind ja kein pfälzisches Mundarttheater und viele unserer Schauspieler sind „Hereingerutschte“, die nur wenig Pfälzisch sprechen. Allerdings habe ich den Originaltext für einen Abend auf der Freilichtbühne gestrafft und die Besetzung auf die Mitwirkenden angepasst.
Sie sind jetzt seit 2 Jahren künstlerische Leiterin des Theaterkreises. Wie hat sich der Theaterkreis seit Ihrem Amtsantritt entwickelt und wohin wollen sie ihn weiterentwickeln?
Ich habe schon früher Regie geführt und bei den Stücken darauf geachtet, dass sie nicht zu seicht sind und das Publikum trotzdem gut unterhalten wird. Die Komödien sind immer auch ein Spiegel für den Betrachter und regen den ein oder anderen vielleicht auch zum Nachdenken über das eigene Verhalten an. Der Geizige ist dafür ein gutes Beispiel. Hier wird deutlich, dass die Geiz-ist-geil-Mentalität negative Auswirkungen auf das gesamte Umfeld des Geizigen hat. Ich möchte außerdem noch stärker theaterpädagogisch tätig werden und den Mitwirkenden Methoden vermitteln, die ihre spielerischen Fähigkeiten verbessern.
Sie wirken dieses Jahr bei den Nibelungenfestspielen mit. Was können Sie von dort für ihre Arbeit im Theaterkreis mitnehmen?
Es wird bei den Nibelungenfestspielen sehr konzentriert und intensiv geprobt. Die Schauspieler können den Text schon, wenn sie mit den Proben starten. Dadurch können sie mit Betonungen, Mimik und Körpersprache spielen, immer wieder anderes anbieten. Das eröffnet viel mehr Möglichkeiten. Die Regisseurin ist sehr gut, gibt klare Anweisungen, aber probiert auch immer wieder Neues aus. Dabei bliebt sie stets freundlich und offen für Anregungen.
Welche Theater-Tipps haben Sie für die Leser des Wochenblatt-Reporters?
Derzeit habe ich selbst keine Zeit, mir andere Inszenierungen anzuschauen. Sehr schade,denn man kann immer wieder was lernen.
Andrea Kühn ist seit 2000 aktives Mitglied des Theaterkreises Bobenheim-Roxheim. Neben insgesamt 18 kleineren und größeren Rollen hat sie auch schon 12 Jahre Erfahrung als Regisseurin: von 2007 – 2016 im Saaltheater Hasch-Masch und seit 2017 auf der Freilichtbühne. 2017 wurde sie zur künstlerischen Leiterin des Theaterkreises Bobenheim - Roxheim gewählt. Zur Zeit absolviert sie eine Ausbildung zur Theaterpädagogin nach Grundlagen des BuT beim Institut für Jugendarbeit in Gauting, durchgeführt von PerScenario. (HFe)
Autor:Hermann J. Feise aus Lambsheim-Heßheim |
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