BriMel unterwegs
Beschwingter Neujahrsempfang 2025
Böhl-Iggelheim. Am 12. Januar war es in Böhl-Iggelheim so weit, dass der Neujahrsempfang stattfinden konnte. Den Einlass in die Wahagnieshalle hatte Bürgermeister Peter Christ mit seiner Gattin und zwei glücksbringenden Schornsteinfegern im Blick, die alle Bürgerinnen und Bürger zum neuen Jahr willkommen hießen. Marco Hartmann hatte wie jedes Jahr die Technik unter sich. Die Bühne war wieder festlich geschmückt worden und der Musikverein „Musketiere“ Böhl stimmte ein und begleitete über den Nachmittag hinweg. Als neuer pfiffiger Moderator machte sich Andreas Scherer gut, der der Ansicht war, dass wir mehr Zufriedenheit in unserer Gesellschaft brauchen. Mit dem „Pfälzer Büttenmarsch“ hielten die Karnevalisten Einzug. Es sei Tradition, dass der Neujahrsempfang von kirchlichen Vertretern eingeläutet wird, heute sei es Pastoralreferentin Eva Grißmer. Sie machte sich Gedanken dazu, ob man sich einen Neuanfang vorgenommen habe? Einen Umbruch? Schon bei Abraham hieß es „Verlasse Dein Land und geh in das Land, das ich Dir zeigen werde!“ Sie gab ihren Segen und kündigte die Sternsinger an.
Unter der Leitung von Christian Wohlert betrat die Sängervereinigung Iggelheim die Bühne und ließ „Gloria“ ertönen. Andreas Scherer bedanke sich teils auf Pfälzisch, teils auf Hochdeutsch bei allen Ehrenamtlichen der Gemeinde, die zu diesem Event beigetragen haben, denn es ist eine Veranstaltung von uns und für uns. Mit einer großen Delegation war Bürgermeister Alain Bos aus der Partnergemeinde Wahagnies (Frankreich) angereist und sprach in seiner Landessprache einen Neujahrsgruß während auf der Leinwand das Gesagte in Deutsch zu lesen war. „Es lebe Böhl-Iggelheim!“
Nochmals hatte die Sängervereinigung Iggelheim mit „A Million Dream“ aus dem großartigen Film „The greatest Showman“ ihren Einsatz. Andreas Scherer sprach die bevorstehenden Wahlen an und forderte das Publikum auf, doch bitte zur Bundestagswahl zu gehen und ihr Kreuz zu machen, dem später Peter Christ in seiner Rede ebenfalls Nachdruck verlieh.
Dann hatte Bürgermeister Peter Christ seinen Auftritt. Er begrüßte die vielen Ehrengäste aus nah und fern, die Abordnung aus Frankreich, seine beiden Beigeordneten Karl-Heinz Hasenstab und Bernd Johann mit Gattinnen, Landrat Johannes Zehfuß mit Gattin, den Bundestagsabgeordneten Christian Schreider, den Kreisbeigeordneten und Landratskandidaten Volker Knörr mit Gattin, aus Dannstadt-Schauernheim Bürgermeister Stefan Veth und viele viele mehr aus Wirtschaft, Handel und Dienstleistung. Alle Gäste begrüßte er in der guten Stube.
Er sprach über die Zeit, die zu rennen scheint. Wir leben in einer Zeit der Beschleunigung, Digitalisierung und Globalisierung, eine kollektive Unruhe erfasse uns. Nicht immer bedeute Veränderung Verbesserung. Er führte das Beispiel „Trump“ an und die weitreichenden Folgen dieser Wahl werden bald auch Auswirkungen für Europa haben. Auch bei uns wird am 23. Februar gewählt, ein neuer Landrat für den Rhein-Pfalz-Kreis und die vorgezogene Wahl zum 21. Deutschen Bundestag. Und auch diese Wahl bedeutet für unser Land Veränderung. Jede nicht abgegebene Stimme schwächt unsere Demokratie, die es zu schützen gilt. Er sprach über die herrschenden Kriege und dass in Böhl-Iggelheim die Geflüchteten Zuflucht und Schutz gefunden hätten. Seit Dezember 2024 sind die bereitgestellten Container mit 94 Flüchtlingen komplett belegt. Seit 8 Jahren nehmen wir Flüchtlinge in Böhl-Iggelheim auf, um ihnen die Basis für einen Neuanfang zu schaffen, und es werden weitere kommen. Mit der Partnergemeinde Schlanders in Südtirol wird dieses Jahr im April 20-jähriges gefeiert. Die Partnergemeinde Wahagnies nimmt fast jedes Jahr die weite Anreise zum Neujahrsempfang in Kauf. Rückblickend wurden auch die Europa- und Kommunalwahlen im Juni 2024 erwähnt. Er betonte die gute Zusammenarbeit mit allen Fraktionen und den respektvollen Umgang miteinander.
1949 legte das Grundgesetz das Fundament: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt!“ Christa Bug als Gleichstellungsbeauftragte legte nach 26 Jahren ihr Amt nieder und Selina Wiegand rückte an ihre Stelle, um die Chancengleichheit von Männern und Frauen als Ansprechpartnerin zu gewährleisten. Junge Familien müssen den Spagat zwischen Familie und Beruf handeln und dazu braucht man Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Dickes Lob für das Ferienprogramm an das Kinder- und Jugendzentrum, welches mit viel Applaus bedacht wurde. Die Digitalisierung schreite voran und man könne vieles mittlerweile Online bei der Gemeinde Böhl-Iggelheim erledigen. Nächstes Thema waren die Straßenbaumaßnahmen und dass das Deutsche GigaNetz dieses Jahr fortgeführt würde. Die Planung für das Aufstellen weiterer Windkraftanlagen sei abgeschlossen. Zum Thema „Katastrophenschutz“ gibt es auf der Homepage www.boehl-iggelheim.de ein paar Tipps für verschiedene Notsituationen.
Insgesamt 104 mal war die Freiwillige Feuerwehr Böhl-Iggelheim in 2024 im Einsatz und 14 Männer und Frauen der First Responder rückten 170 mal aus. Großen Dank für das ehrenamtliche Engagement. Ein herausragender Meilenstein ist die Schuldenfreiheit unserer Gemeinde – seit dem 01.01.2025 ist die Gemeinde Böhl-Iggelheim schuldenfrei!
Anschließend hieß es „Gucken, Hören und Klatschen“, denn die Aktivengarde der Böhler Hängsching marschierte auf die Bühne und der Musikverein „Musketiere“ Böhl performte dazu die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten. Und dann passierte etwas völlig Unvorhersehenes: Ein Vogel hat sich ins „Wohnzimmer“ verirrt und Volker Knörr und Stefan Veth versuchten ihn einzufangen. Es war ein Star und nicht die Haubenlerche. Zum Glück war Vogelkenner Kurt Przybylowicz unter den Zuschauern, der sich dem verflogenen Vogel annahm und ihn ins Freie brachte.
Die Jugendschautanzgruppe „Junge Feger“ vom Karnevalsverein Igglemer Bessem führte den Tanz „Cinderella – Die Krone der Rache“ mit viel Pfeffer auf als daraufhin dann die beiden Karnevalsvereine Böhler Hängsching und Igglemer Bessem inklusive ihren Prinzessinnen und Prinzen ihre Aufwartung machten. Prinz Jannik hatte die Ehre, den Bürgermeister auf die Bühne zu bitten, denn sie hatten wieder irgendeinen Schabernack mit ihm vor. Dieses Mal wurde er mit einer Perücke, einem Besen und einer Kittelschürze oder, wie „Kutte“ meinte, mit einer Kutteschorz ausgestattet. Weil er so schön die Schulden weggeschrubbt hat durfte er die Bühne fegen. Peter Christ bedankte sich bei allen und es ging langsam dem Ende zu mit der Showtanzgruppe „Just dance“ vom VT Böhl (waren auch beim Rendezvous der Besten dabei) mit einem großartigen Tanz zu „Whitney“ und den Abschluss bildete der Musikverein „Musketiere“ Böhl mit dem Fliegermarsch. Die Abschlussworte von Andreas Scherer waren „Mehr draußen treffen als im Internet. Gutes neues Jahr!“ (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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