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Großartige Sangeskunst der Chöre

Und die Chöre sangen für uns | Foto: Brigitte Melder
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  • Und die Chöre sangen für uns
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Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Am 28. September füllte sich die TSV-Halle rasch, so dass sie bis zu Beginn um 19.00 Uhr fast ausverkauft war. Die Sängervereinigung Iggelheim 1871/1905 e. V. feierte 20-jähriges Jubiläum und das nicht nur einmal, sondern doppelt vom Frauenchor als auch vom Kinder- und Jugendchor. Zusammen mit dem traditionellen Männerchor, dem Modern-Chor „Sandy Lane“ und den Jubilaren Frauenchor und Jugendchor „Songbirds“ wurde es ein Jubiläumskonzertabend mit Liedern aus Oper, Musical und moderner Chormusik.

Am Mischpult für die Technik des Abends zuständig war wie immer der umtriebige Marco Hartmann, der aber auch im Männerchor zu finden war. Dann löste ihn sein Opa Ernst Ohler ab, der diesen Job schon seit Jahrzehnten macht und sehr stolz auf seinen Enkel ist. Mit dem Gespann lief alles wie am Schnürchen. In der ersten Reihe hatten die geladenen Ehrengäste Platz genommen: Der evangelische Gemeindepfarrer Dr. Wagner-Peterson, Ehrenchorleiter Werner Funk und vom Kreischorverband Erich Armbrüster. Begrüßt wurden auch die Ehrenvorstände Willi Ulmer und Herbert Bohrer sowie Ehrenschriftführer Heinz Bug, der mit 93 Jahren ältestes aktives Mitglied ist. Aber auch im Publikum sah man örtliche Prominenz wie den Schauspieler, Künstler und Synchronsprecher Markus Schultz und den Designer Alfred Nonnenmacher in ausgefallener Garderobe.

Der festliche Abend begann mit einer Ansprache vom 1. Vorsitzenden Richard Croissant, der das Publikum mit herzlichen Worten begrüßte und die Jahre des Sängervereins Revue passieren ließ. Im Spätjahr 1999 beschloss die Sängervereinigung unter dem damaligen Vorstand Rudi Reiser zusammen mit Chorleiter Werner Funk zum Männerchor einen Frauenchor zu gründen. Ab 01.09.2010 übernahm Alwin Dinges die Leitung des Frauenchors, um diesen dann am 30.09.14 an Thomas Herberich zu übergeben. Er bedankte sich bei den Helfern, die die TSV-Halle für diesen Abend innerhalb von zwei Tagen so schön hergerichtet hatten, bei der Gärtnerei Dienst, die das Blumenarrangement übernommen hatte, und bei Marco Hartmann. Anschließend übergab er das Mikrofon für den weiteren Abend an den Moderator Hans Simon. Auch er gab einen Überblick über den Verein und machte die Überleitung zum Kinder- und Jugendchor, der anschließend auftreten sollte. Was wäre die Zukunft ohne Kinder? Der Kinderchor wurde im März 1999 aus der Taufe gehoben und der Modern Chor „Sandy Lane“, deren Namensgebung aus der Sandgasse und somit der Wiege des Sängervereins stammt, kam noch dazu. Im Jahre 2000 hatten die ehemaligen „Igglemer Spatzen“ ihren ersten Auftritt. Unter der Chorleiterin Jessica Hublitz, geborene Simon (Tochter des Moderators), schmetterten die Songbirds und die „Altspatzen“ von Rolf Zuckowski „Einfach nur so“, dann kamen die Hits „An Tagen wie diesen“ und „Die Chöre“. Anschließend gab es Futter von der Spatzenmutter Inge und Jessica Hublitz und Thomas Hasert verteilten kleine Präsente für jedes Kind.

Es betraten die Frauen im einheitlichen Schwarz mit orangefarbenen Schals gekleidet (ich hätte gut dazu gepasst) die Bühne und performten „Über den Wolken, „Lascia ch’io pianga“ und aus der Oper „Hänsel und Gretel“ den „Abendsegen“. Begleitet wurden die Damen von der Pianistin Claudia Rösner, die schon etliche Konzerte über die Region hinaus gegeben hat. Chorleiter Thomas Herberich hatte seine Damen fest im Griff, so dass es eine schöne Darbietung wurde. Und dann wurde die Bühne so richtig voll, denn alle Chöre begaben sich nach oben, um Nessajas Lied aus „Tabaluga“ von Peter Maffay zu singen. Es war zu schön anzusehen, wie gerade die jungen Sänger mit Inbrunst sangen und sich an den Mund- und Armbewegungen von Jessica Hublitz orientierten. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Anschließend kamen „Sandy Lane“ unter der Leitung von Jessica Hublitz zum Zuge mit „Coming home“, „Heal the world“ und „You raise me up“ – Gänsehautmomente garantiert bei dem ein oder anderen. Zu dem Song „You raise me up“ gebe es inzwischen über 500 Coverversionen und wurde 2007 in die Liste der 10 größten Songs aufgenommen.
Chorleiterin Jessica Hublitz hat in ihren jungen Jahren schon einen beachtlichen Lebenslauf vorzuweisen. So ist sie auch Sängerin, Instrumentalpädagogin, war bei der „Acoustic Rock Night“, in den Bands „Die Dicken Kinder“ und „Unique“.

Dann war es Zeit für die Solisten mit Szenen aus „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber. Corinna Langenbacher (Sopran), die bereits mit 15 Jahren Gesangsunterricht erhielt, und Thomas Herberich (Bass), der auch auf der Musikbühne in Mannheim agiert, verzauberten auf hohem Niveau mit „Think of me“ und „All I ask of you“. Herberich hat sich der Musik verschrieben und möchte sie Kindern nahe bringen. Er leitet seit 01.01.15 den örtlichen Männerchor.

Es folgte eine Pause, um sich für die nächste Stunde zu stärken, um dann mit dem Männerchor fortzufahren. Aus dem Marsch „Um den Lorbeer“ ertönte „Froher Sängermarsch“, der mit „Atemlos“ abgelöst wurde und mit „Kum ba ya – my Lord“ endete. Wie meinte der Moderator so schön? Bei „Atemlos“ stellten sich die Männer wohl Helene Fischer im eng anliegenden Body vor, was für Gelächter sorgte. Der Frauen- und Männerchor würdigte Udo Jürgens mit einem „Highlight-Medley – best of“ und Bohlens „We have a dream“. Noch einmal betraten die beiden Solisten die Bühne mit klassischen Beiträgen. Zuerst kam das Duett aus „Aladdin“ mit dem Lied „Flieg mit mir um die Welt“ und „Bess, you is my women now“ sowie „Summertime“ aus „Porgy and Bess“. George Gershwin hatte verfügt, dass diese Aufführung nur von Schwarzen aufgeführt werden darf, hier und heute hatte man darauf verzichtet. Zum Schluss sangen alle Chöre passend „Wenn der Tag zu Ende geht“. Ja, es war ein schöner Abend und für jeden Geschmack etwas dabei!

Richard Croissant bedankte sich bei dem zahlreich erschienenen Publikum, ließ schöne Blumensträuße an die Damen des Abends Jessica Hublitz, Corinna Langenbacher und Claudia Rösner verteilen und der Solist und Dirigent wurde mit einem Weinpräsent gewürdigt. Croissant bedankte sich bei dem Moderator Hans Simon, der wie immer souverän durch den Abend führte. Kurz vor 22.00 Uhr endete der schöne Abend und fleißige Hände halfen beim Aufräumen. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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