BriMel unterwegs
Julian Thome rockt den „Kuhstall“
Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Am Abend des 7. Februar füllte sich die Location „Kuhstall“ im Ortsteil Iggelheim rasch mit musikbegeisterten Gästen, denn es gab wieder einmal ein musikalisches „Leckerli“: Der Mannheimer Singer/Songwriter, Schauspieler und Produzent Julian Thome (geb. 1991) sollte performen. Von Mannheim nach Worms gezogen vergisst er dazwischen Böhl-Iggelheim nicht, denn schon des Öfteren in der Vergangenheit beehrte er unser Dorf im Kuhstall oder am Niederwiesenweiher mit Auftritten.
Pressetext: Julian Thome stand bereits als Teenie mit TV-Stars wie Max Buskohl, Meat Loaf-Keyboarder Martin Gerschwitz, Star-Gitarrist Andy Susemihl oder regionalen Acts wie Renee Walker auf der Bühne. Darüber hinaus produzierte er seine Single „Being Alone“ (bekannt durch Radio Regenbogen) zusammen mit Elton John-Entdecker Stuart Epps, der auch schon für Chris Rea und Robbie Williams verantwortlich war. Julians Album „Coming From Home“ hat sich im Jahr seines Erscheinens auf Platz 46 der deutschen Amazon-Pop-Charts platziert. Mit seiner Gitarre und einer Stomp Box präsentiert der Sänger eigene Songs sowie Arrangements von anderen Künstlern wie The Hooters, Dire Straits, Eric Burdon oder Tom Odell. Seine Show umfasst radiotaugliche Hits wie "I'm On Fire", energetische Soul-Nummern wie "Stand By Me", aber auch packende Balladen wie "Room With A View" und "Private Emotion" (Platz 1 in den Amazon-Folk-Charts). Neben Julians authentischer Performance und einer subtilen Lichtshow wird auch Nebeltechnik verwendet, um das Feeling von großen Bühnen in kleinere Locations zu transportieren. Mit seiner ausdrucksstarken, rauen Stimme, lässigem Charme und abwechslungsreichen Titeln bringt er jeden Club und jede Open-Air-Show zum Kochen.
Nun zu diesem wundervollen Abend im voll belegten Kuhstall! Julian Thomes rechte Hand und Licht/Bühnentechnikerin war Michaela Bodes, die zwecks Promotion den Auftritt filmte. Mit umgehängter Gitarre, einem Mini-Keyboard, einer Stomp Box und Beanie-Mütze auf dem Kopf betrat der Strahlemann umgeben von Nebeleffekten die Stage mit der Frage „Woran erkennt man, dass man noch kein Star ist? Dass man seine Bühne selbst aufbauen muss.“ Vor 10 Jahren hat er den folgenden Song „Don’t lie to me“ selbst geschrieben, der eigentlich mit einem Saxophon-Part versehen sei. Nun ja, das konnte er natürlich nicht auch noch machen. Und dann begann er zu singen, aber wie! Klare Aussprache, alle Tonlagen saßen auf dem Punkt, außergewöhnliche Stimme mit Wiedererkennungswert und einem gewissen Charme, der das Publikum sofort einnahm. Im „Dire Straits“-Song „So far away“ ging es um eine Couch, die weit weg war und auf die er sich vielleicht gerne gesetzt hätte. Den umgearbeiteten Song von Bruce Springsteen „I’m on Fire“ lag etwas ganz Besonderes inne, er klang modern und spritzig. Das Publikum wippte zum Takt begeistert mit. Aber er sang auch ruhigere Songs wie „Room with a view“, in denen seine besondere Stimme so richtig toll und gefühlvoll zum Ausdruck kam. Seine Gitarre und er waren eins! Außergewöhnlich für diesen jungen Musiker, dass er seine Texte in einem Ordner ganz „old school“ abgeheftet hatte und nicht auf dem Tablet. Der Song „Johnny B“ von The Hooters wurde 1987 geschrieben und in Deutschland zu einer Hymne. Bei diesem Song wechselte das Licht in jedem Refrain blitzartig von grün auf rot (Textstelle: „The green light turns to red“). Nach einer Stunde Spielzeit und mit den Worten „Ihr seid ein cooles Publikum!“ ging es in die wohlverdiente Pause.
Mit dem von Thome in 2015 selbst geschriebenen „Being Alone“, der auch als Video gedreht wurde, ging es mit jeder Menge Timbre in der Stimme und harten Riffs weiter. Er wies darauf hin, dass er im Begriff ist ein neues Album zu produzieren, auf dem das folgende Lied „Rip you down“ drauf sei. Er bedankte sich bei seiner Lichttechnikerin Michaela, die dann auch den Hut für die Spenden herumgehen ließ. Mit der witzigen Bemerkung „Wenn genug drin ist hau ich ab“ gab er „Fire“ von Bruce Springsteen zum Besten. Lachend fügte er hinzu, dass er grundsätzlich nur Lieder von ihm spiele, die mit Feuer zu tun haben. Beim nächsten Song wurde er ganz in blaues Licht gehüllt und performte von Melissa Etheridge „You can sleep while I drive“. Er spielte auf seine Songs an, die bei Spotify zu hören seien und fragte sich, ob es in Zukunft nur noch Songs über 30 Sekunden Spieldauer geben würde. Den von Randy Newman geschriebenen Song „I think it's going to rain today“, Johnny Cash's „If I were a carpenter“ und von Mike and the Mechanics „Another cup of Coffee“ performte er mit starker, aber dennoch zerbrechlicher Stimme. Der umgestaltete Song „Don’t let me be misunderstood“ hörte sich ganz anders an als das Original; man erkannte ihn nur am Grundgerüst. Kein Song klang wie das Original, denn sie hatten alle die persönliche Note von Julian Thome erhalten. Nach „You don’t care about me“, ein Song der auch zum Soundtrack seines neuen Films „Taurins Senior“ (Regie: Alexander Hahn) gehört, erzählte er von einem Zusammentreffen mit Tom Odell bei einer Radioshow und daraus spielte er „Another love“. Eigentlich hatte er sein Programm, das er normalerweise nach Lust und Laune zusammenstellt, durch und fragte das Publikum, ob es noch mehr hören wolle? Ja klar und dann folgten noch Zugaben wie „This magic moment“, „Proud Mary“ und „Private Emotion“.
Es war ein unvergessliches Ende mit einem energiegeladenen und außergewöhnlichen Musiker. „Dankeschön fürs Vorbeikommen!“ waren seine letzten Worte an das laut applaudierende, begeisterte Publikum. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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