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„Tag der offenen Tür“ bei der Feuerwehr - "Vegetationsbrände"
Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Vom 31. Mai bis 2. Juni waren die Tore des Feuerwehrhauses in Böhl-Iggelheim öfter geöffnet als geschlossen, denn sie feierten nach 2017 endlich wieder den „Tag der offenen Tür“. Das Angebot zum Feiern ließen sich die Böhl-Iggelheimer Bürgerinnen und Bürger nicht entgehen und kamen trotz regenreichem Wochenende zahlreich in die Halle. Am 31.05. ging es um 18 Uhr los und wurde ab 20 Uhr von DJ 2Stone bis in die Nacht hinein musikalisch begleitet. Wie man hörte, gingen die letzten Feuerwehrmänner um 3 Uhr ins Bett.
Am Samstag, den 1. Juni, ging es um 15 Uhr mit regem Interesse weiter mit dem Thema Ausstellung „Vegetationsbrände“. Zusammengestellt von Markus Jonas (Gerätewart und Verbandsführer) wurden verschiedene Taktiken zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung den Bürgern nahegebracht.
Mit ca. 10 bis 15 Gästen, darunter der Bundestagsabgeordnete Christian Schreider, Bürgermeister Peter Christ, 1. Beigeordneter Karl-Heinz Hasenstab, Landtagsabgeordneter Johannes Zehfuß und anderen Fraktionsvorsitzenden erklärte Markus Jonas die „Wald- und Vegetationsbrand-Bekämpfung“. Verschiedene Einsatzfahrzeuge standen mit ihrem gesamten Equipment zu bestaunen offen vor Ort, unter anderem Spezialfahrzeuge der Stadt Pirmasens und Bensheim sowie der Waldbrandzug des Rhein-Pfalz-Kreises, diesem die Freiwilligen Feuerwehren Rheinauen, Römerberg und Böhl-Iggelheim angehören. Auch eine große Drohne vom Drohnen-Team der Feuerwehr Böhl-Iggelheim konnte bestaunt werden.
Während der Führung durch Markus Jonas gab es manchmal rege Diskussionen und Gesprächsthemen. Ein Beispiel eines Brandes in Südhanglage wurde erläutert, wo die Sonne so richtig die Fläche aufheizt und die Entzündbarkeit dadurch zunimmt. Gewünscht wird ein einheitliches Ausbildungssystem, denn es gibt keine Leitlinien dafür, wann was ausgebildet werden soll. Auch der Hochwasserschutz war ein Gesprächsthema. Was hat der Rhein-Pfalz-Kreis an Hochwasserschutz zu bieten? Sind wir gegen Hochwasser wie zurzeit im Süden Deutschlands ausreichend gewappnet?
Wichtig bei der Brandbekämpfung sei auch das enorme Wissen der Revierförster, sie kennen die Bereiche, wo zum Beispiel durch Windbruch oder Schädlingsbefall mit einer schnellen Brandausbreitung zu rechnen ist. Aus einem Biotop kann man kein Löschwasser pumpen, aus dem Niederwiesenweiher „ja“, aus dem Kelmetschweiher mittlerweile sehr schwierig. Außerdem braucht man für eine Brandlöschung im Wald entsprechende Fahrzeuge, da es sich meistens nur um Wanderwege handelt. Auch Landwirte wie Johannes Zehfuß aus Böhl oder Matthias Lichti vom Heidehof sind mit von der Partie, wenn es um die Waldbrandbekämpfung geht. So wurden auch Maschinen und Geräte ausgestellt, die von der Landwirtschaft stammen und im Einsatz eine wertvolle Hilfe sind.
Es wird von Fall zu Fall entschieden, wo gelöscht werden muss und wo man es einmal brennen lassen kann. Es ist nicht immer schlecht, wenn etwas brennt, das muss man im Verhältnis sehen. Es wird immer wieder Waldbrände geben und man muss schauen, dass man schützt, was unwiederbringbar ist. Vegetations- und Waldbrände sind komplex und wir haben hier in der Vorderpfalz das größte Waldgebiet.
Der stellvertretende Wehrleiter Daniel Di Silvestre gesellte sich hinzu und erzählte, dass bei der Jugendfeuerwehr knapp 30 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren seien, die einmal pro Woche (montags) von 18 bis 19 Uhr spielerisch beigebracht bekommen, wie man ein Feuer ausmacht, was man mit einer Wärmebildkamera erkennen kann, denn es gibt Wärmequellen von Stromleitungen oder Menschen. Der Nachwuchs ist mit Begeisterung dabei und man freut sich immer, wenn sich junge Menschen dafür interessieren und mitmachen möchten. Vor kurzem erfuhren sie am „Tag der Jugendfeuerwehr“ einen enormen Zuwachs als sie 24 Stunden lang mit Übernachtung, Frühstück und Fahrzeugübergabe einen „Einsatz“ wie im richtigen Leben hatten.
Am Samstagabend sorgte dann die Coverband „The Bombshells“ für grandiose Partystimmung wiederum bis in die Nacht hinein. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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