BriMel unterwegs
"Fertighäuser" gut angenommen
Böhl-Iggelheim. Unter dem Dachbalken bei Anke Oswald in Böhl freuen sich die Schwalben seit letztem Jahr zusätzlich über ein neues Zuhause. Sie hat zu den beiden alten, von den Schwalben im Eigenbau gemauerten Nestern, neue Schwalbennester dazu gekauft, ja, das gibt es und zwar per Bestellung im Internet. Und siehe da, die Schwalben haben die Fertignester sofort gut angenommen und ihre Jungen erfolgreich groß gezogen. Die Schwalben fühlen sich hier so wohl, dass auch die nächste Generation dann immer wieder kommt. Schwalben bringen Glück und daher durften sie trotz frischem Verputz bei ihr am Haus bleiben und erfreuen die ganze Straße mit ihren Flugkünsten und ihrem Gezwitscher, wenn auch in aller Herrgottsfrüh um 5.00 Uhr.
Vor 10 Jahren war das Haus von Anke Oswald noch weiß, hier krähte keine Schwalbe nach einem Nest, und seitdem es gelb gestrichen wurde beobachtet sie das Treiben unter dem Dach mit Freude, denn sie mag Natur und Tiere über alles. Anke Oswald entschied sich, nach einigen Fehlversuchen der Schwalben an dem feinen Verputz, als die Nester immer wieder halb fertig herunterfielen, ihnen ein bisschen unter die Flügel zu greifen.
Im Frühjahr entstand ein richtiges Gerangel um den besten Nistplatz, wobei die „Fertighäuser“ zuerst in Beschlag genommen wurden, denn die anderen beiden alten mussten von ihnen erst wieder renoviert werden. Das Haus gegenüber wurde neu hergerichtet, und seitdem gab es in der Straße keine Schwalben mehr. 2010 hatte Anke Oswald ihr Haus ebenfalls frisch verputzt, und in einem Sonnenschein ähnelndem Gelb die Fassade streichen lassen. Anscheinend wurden die Schwalben durch das Sonnengelb sozusagen angelockt, denn an keinem anderen Haus in der Straße wollten sie ansässig werden.
Auf die Fertignester aufmerksam geworden war Anke Oswald durch einen Aufruf von Marion Kosberg, ob sich Böhler Anwohner in der Ludwigstraße, Kirchenstraße, Leininger Straße und Lindenstraße anbieten würden, Nisthilfen für Schwalben und Mauersegler anzubringen als Ersatz für die Nester, die durch den Abriss der ehemaligen Kartonfabrik in Böhl zerstört wurden. Leider würde es für die Schwalben immer schwieriger, einen Nistplatz zu finden. Sie sorgte auch für die Befestigung. Die „Fertighäuser“ wurden mit einem sogenannten Steiger von der Firma Glaser am Dach fachmännisch angebracht. Seitdem werden sie von den Schwalben mit wachsender Begeisterung angenommen, was das fröhliche Gezwitscher der Jungvögel bestätigt. Und Achtung bei der Farbwahl beim Fassadenanstrich! ;-) (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.