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Großzügige Scheckübergabe vom Hungermarsch 2024

Scheckübergabe | Foto: Brigitte Melder
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Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Am Nachmittag des 26. Januar fand im voll besetzten Katholischen Pfarrzentrum Iggelheim eine feierliche Scheckübergabe vom Ökumenischen Hungermarsch Böhl-Iggelheim e.V. an das Projekt 2024 statt. Gesammelt wurde für „Trinkwasser für Tshikapa“ – solarbetriebene Brunnen in der Demokratischen Republik Kongo. Unter den zahlreichen Gästen waren auch Bürgermeister Peter Christ, 1. Beigeordneter Karl-Heinz Hasenstab, Landtagsabgeordneter Johannes Zehfuß, der evangelische Pfarrer Dr. Boris Wagner-Peterson und die Hungermarschmitbegründer das Ehepaar Huwe. Natürlich war auch die ganze „Hungermarsch-Familie“ zugegen. Den hausgebackenen Kuchen nebst Kaffee etc. sollte es nach den Feierlichkeiten geben.

Den musikalischen Einstieg in das Programm gestaltete das Ehepaar Alice und David Müller mit dem Lied „Von guten Mächten“. Der erste Vorsitzende Bernd Kiefer hatte die Moderation unter sich und begrüßte die Gäste zugleich. Wie weit ist die Umsetzung gediehen, Ausblick auf 2025 und Spendeneinnahmen wurden erläutert. Vom Keep Smiling e.V., Ludwigshafen am Rhein, gaben Ria Müller und Torsten Braun einen Hungermarsch-Rückblick. Wasser ist Leben, Gott wird es geben! Ein Glas sauberes Trinkwasser für uns ist eine Selbstverständlichkeit, im Kongo hingegen wünschenswert. Torsten Braun gab einen Rückblick auf das vergangene Jahr und man befinde sich auf den letzten Metern. Ein Kompliment an das Hungermarschteam, denn es war eine ganz tolle Reise. Sie durften sie auf der Reise begleiten und wussten nicht was auf sie zukommt und es wurde keine Erholungsreise, sondern Aktivurlaub, um das Projekte zu entwickeln und zu gestalten. Sie waren in Schulen und Gemeinden, um ihr Projekt vorzustellen und sie trafen auf viele aufmerksame, neugierige Schülerinnen und Schüler. Ria Müller erzählte, dass sie sich in diesem fremden Metier wohlgefühlt hätten und es sei immer schön gewesen zu wissen, dass man den Hungermarsch-Verein an ihrer Seite hatte.

Die Aktiven und auch die tatkräftig mitwirkende Familie Müller wurden mit Weinpräsenten durch Keep-Smiling bedacht. Bei diesem edlen Tropfen aus St. Martin gehen 2 Euro an das Projekt, denn jeder Euro zählt. Burkhard Grüninger dankte auch den zahlreichen Sammlern und Spendern. Danach schritt man zur Scheckübergabe von sage und schreibe 81.800 Euro durch Frank Kurz und Burkhard Grüninger an die beiden Delegierten vom Keep Smiling e.V. Von dieser Spendensumme ist jeder vierte Euro von den Schulen gespendet worden, die mit verschiedensten Aktionen das Geld gesammelt haben.

Herzliche Dankesworte hatte auch Pfarrer Dr. Constantin Panu bereit. In seiner Heimat, dem Kongo, sei man noch am Jahresbeginn und deshalb wünschte er erst einmal ein frohes neues Jahr. Er freute sich, dass der engagierte Verein Keep Smiling eine schöne Summe bekommen wird und bedankte sich im Namen seines Volkes. Die Videoschaltung mit dem Kongo übersetzte er ins Deutsche. Obwohl man diese Menschen überhaupt nicht kennt, schickt man ihnen etwas, damit es ihnen besser geht. „Sie sind einfach Lebensspender!“ Er betete zu Gott, damit es uns allen gut geht einhergehend mit der Bitte um Wasser, das schwer zu erreichen ist in der Tiefe. Dafür brauche man LKW für die Bohrgeräte, damit man die um Hilfe suchenden Dörfer erreichen und helfen könne. „Sagen Sie es weiter und es werden sich hoffentlich Türen öffnen!“ In den Dörfern im Gebiet von Tshikapa leben viele Menschen; ein Brunnen kann ca. 5000 Menschen versorgen, mit dem gespendetem Geld können mindestens 3 Brunnen gebohrt und errichtet werden. Man müsse im Moment große Strecken zurücklegen, um an Wasser zu kommen. Die Krankheiten durch verunreinigtes Wasser würden durch die Brunnen verringert und den Menschen gehe es besser. Das Wasser sei kristallklar und ohne schlechten Geruch. Hinzu komme, dass es mit den geplanten Brunnen natürlich auch Arbeitsstellen gebe, einen Job mit sicherem Gehalt und somit auch ein Arbeitsgeber. „Vergelts Gott, vielen Dank, Sie sind Engel, keep smiling!“ waren seine Schlussworte.

Gemeinsam mit dem anstimmenden Ehepaar Müller sang das Publikum „Wasser ist Leben“, was sich ziemlich gut anhörte. Bürgermeister Peter Christ begrüßte die Gäste und meinte, Wasser sei bei uns selbstverständlich, aber es gebe leider Gottes Menschen, die auf das Grundbedürfnis Wasser nicht zurückgreifen können. Er bedankte sich bei den Organisatoren vom Hungermarschteam. Er sei von Bernd Kiefer eingeladen worden und habe eine kleine Aufstockung der Spendensumme zu verkünden. Diese unrunde Summe von 81.800 Euro rundete er aus einem ihm zur Verfügung stehenden Spendentopf auf 82.000 Euro auf. Es sei gut angelegtes Geld.

Uschi Münster und Bernd Kiefer schritten dann zur Urkunden-Übergabe für die fleißigsten Sammler. Sammlungen der Schulen wurden heute außen vorgelassen und werden persönlich aufgesucht. Zuerst bekamen die bis 600-Euro-SammlerInnen eine Urkunde und einer Stärkung für ihr Bemühen auf den Weg, danach die Gruppe bis 1.035 Euro und anschließend bis 2.200 Euro, die teilweise auch durch Spenden statt Geschenke z.B. an Geburtstagen zusammenkamen, was eine schöne Geste ist. Beträge bis 6.275 Euro kamen durch Hungermarsch-Karten-Sammlungen mit vielen kleinen Spenden und viel investierter Kleinarbeit zusammen. Einzelne Sammelaktionen wie ein Erlös aus einer Nachtwanderung, dem Waffelverkauf an Sankt Martin und dem Verkaufserlös von fair gehandelten Produkten vom Weltladen durch das Faire Welt Team aus Dannstadt von 880 Euro wurden honoriert. Der Lions-Club Schifferstadt steuerte 2000 Euro bei, 500 Euro von der KAB St. Joseph aus Speyer kamen hinzu und dann noch die Spende von 500 Euro von der Kleiderstube Böhl-Iggelheim als Vereinsspende für die Ausgaben des Hungermarsch-Vereins.

Torsten Braun von Keep-Smiling e.V. gab einen kleinen Überblick, was mit der Spendensumme von 82.000 Euro passieren sollte. Mit 25.000 Euro können sie den Bau eines Brunnens aus 100 Meter Tiefe realisieren. Sie sprechen mit ihrem Partnern Budikadidi im Kongo und lassen entsprechende Örtlichkeiten untersuchen, damit es keine Fehlbohrungen gibt. Mindestens drei Brunnen könne man mit dem Geld bohren. Auch Geophysiker reisen an und entsprechendes Equipment würde dahin geliefert. Das Team vor Ort wird aus- und weitergebildet und der Wirtschaftskreislauf angekurbelt, denn dieses Wasser ist nicht nur Trinkwasser.

Das Hungermarsch-Team werde nächstes Jahr dann erfahren, was in der Zwischenzeit dort geschieht. Bernd Kiefer begrüßte Jürgen Burst vom Kinderwerk Lima e.V., Heidenheim, der heute zu Besuch kam. Dieser erzählte ein wenig über den Stand des Hungermarsch-Projektes 2023, in dem für ein Dorfzentrum für die Batwa in Burundi gesammelt wurde. Es folgte eine Einblendung eines Mitarbeiters, der heute nicht anwesend sein konnte, und die Mitteilung, dass das ganze gesammelte Geld ausgegeben wurde. Man habe den Menschen, die früher als Nomaden gelebt haben, beigebracht, wie man das Land bebaut. Kartoffeln waren Luxusware und wurden damals noch bewacht, heute gibt es eine extra Scheune für die Kartoffel-Lagerung und noch ein Schulzentrum dazu. Es wurden Bilder vom Bau gezeigt, das große Tor, das einer aufgeschlagenen Bibel nachempfunden wurde. Büroräume und Toiletten wurden gebaut, worauf sie ganz stolz seien. Alles ist vor Nagetieren und zweibeinigen Dieben gesichert. Es gibt Fortbildungs- und Nachhilfe-Räume mit Tafeln für 200 Menschen und auch eine Küche für die Kinderspeisung. Die Menschen dort haben das alles ganz alleine gebaut inklusiver einer Dachrinne, was man so eigentlich nicht kennt, aber guten Schutz bietet. Stühle und Tische gebe es noch keine, aber das wird noch. Sie haben Regale für die Kartoffeln, so dass man die für die Trockenlagerung nutzen kann; bis zu dreimal im Jahr kann geerntet werden. Die große Halle könne die Community auch für Feste vermieten und somit Geld einnehmen. Die Einweihungsparty sei ein Knaller gewesen, da stand die Bude auf dem Kopf – Fotos hiervon wurden gezeigt. Ein kleines Filmchen zeigte die Verteilung der Kartoffeln und die Freude darüber. Jürgen Burst bedankte sich mit den Worten „Wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott!“

Nach dem Hungermarsch sei vor dem Hungermarsch, meinte Elke Kopf von der Pfarrei Hl. Klara von Assisi, Haßloch, und stellte das 50. Hungermarsch-Projekt „Renovierung der Father Bilbao Memorial Kindertagesstätte“ 2025 vor. Zuerst gab es einen Rückblick auf das Projekt „Ein Haus für Geborgenheit“ in 2017, das am 5. Mai 2019 eingeweiht wurde. Elke und Michael H. Kopf werden das 50. Projekt als Projektpaten begleiten. Dankesworte anschließend vom Moderator Bernd Kiefer an alle, die zur Gestaltung des Nachmittags beigetragen haben. Burkhard Grüninger verteilte noch Spendenbescheinigungen und die Blumendeko konnte gegen eine kleine Spende mitgenommen werden. Es wurde noch die Einladung zum 50. Hungermarsch am 12. Oktober 2025 ausgesprochen und der Hinweis, dass es ein paar besondere Aktionen zum 50. Jubiläum dieses Jahr geben werde, die dann rechtzeitig angekündigt werden.

Den gemütlichen Ausklang mit Bilder-Rückblick auf den Hungermarsch 2024 gab es dann nach dem musikalischen Beitrag „Nun danket alle Gott“, den das Publikum ebenfalls mitsingen durfte. Die 1,5 Stunden des offiziellen Teils vergingen wie im Fluge und an einer Wand konnte man noch das Engagement von acht Schulen entdecken. Aufgehängt an einer Leine hatten Schüler Bilder zum Thema Wasser und Lächeln gemalt. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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