BriMel unterwegs
Hoch auf dem Hängsching-Wagen
Böhl-Iggelheim, OT Böhl. Am 1. März hatte sich der Karnevalsverein „Böhler Hängsching“ eine ganz besondere Faschingsaktivität in der Coronazeit überlegt. Das Narrenschiff in Form eines Traktors mit geschmücktem und mit Narren beladenem Anhänger fuhr im Schneckentempo durch den Ortsteil Böhl und besuchte Kinder. Deren Eltern hatten sich vorab per Mail dafür angemeldet und ihre Kids warteten verkleidet am Straßenrand vor ihren Häusern.
Bereits am Tag zuvor waren fleißige Hände im Narreneck damit beschäftigt, für ca. 200 Kinder Tüten zu packen, in denen sich Konfetti, Luftschlangen, Luftballons, Süßigkeiten, Popcorn, Knicklichter, Spielzeug und ein QR-Code mit Fastnachtsmusik befand. Zur besseren Orientierung waren die Tüten farblich nach Mädchen und Buben gefüllt, denn für die Mädchen gab es noch zusätzlich einen Gutschein für ein Probetraining bei den Hängsching-Tänzern am 12.03.22.
Begleiten Sie mich durch meine Eindrücke während der dreistündigen abenteuerlichen Fahrt (ging noch länger) auf dem Fastnachtsanhänger (hab ganz viel fotografiert). Um 13.30 Uhr ging es nach einer Ansprache durch Bürgermeister Peter Christ, der unter den gegebenen politischen Umständen leider nicht mitfahren konnte, mit der Fahrt los. Aber zuerst hieß es „Masken auf“! Begleitet wurden die Böhler vom TV-Sender RTL, Schlagersänger Markus Becker und dem befreundeten Karnevalsverein KG „Bunte Kuh“ Walporzheim e.V. aus dem Ahrtal. Die Hängsching-Karnevalsprinzessin Saskia I. sowie die Kinderfaschingsprinzessin Mathilda I. aus Limburgerhof thronten ebenfalls auf dem Anhänger und versprühten Stimmung. Insgesamt wollte man an diesem Mittag bei 60 angemeldeten Familien anhalten und ein bisschen Spaß und Frohsinn versprühen. Die Route war im vornherein festgelegt worden und Annette Melzer gab als Vorhut auf dem Roller den Weg und die benötigten Tüten an. Aber auch etliche gingen zu Fuß durch den ganzen Ort und sorgten für Stimmung. Die Musik drang durch den ganzen Ort und etliche Bewohner trieb es entweder ans Fenster, auf die Straße oder aufs Dach.
Unermüdlich wurde Stimmung verbreitet entweder durch Musik aus der Dose oder durch den bekannten Schlagersänger mit „Das rote Pferd“, hustenden Regenwürmern und vielen anderen Stimmungsliedern. Außerdem verteilte er fleißig Autogrammkarten und ließ sich mit Fans ablichten. Manchmal wurde auch auf Geheiß von Moderator Jannik Melzer lauthals ein dreifach donnerndes „Hängsching Ahoi“ gerufen. Bei einer Gruppe Mädchen in Prinzessinnenverkleidung wurde dann der Prinzessinnentanz vollführt und gesungen. Das Publikum war so angetan von der Aktion, dass es mitging, die Arme schwenkte und schunkelte.
Man hatte sich in den letzten Tagen viele Gedanken gemacht, ob man es aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine durchführen sollte oder nicht und entschied sich dann doch dafür. Der Grundgedanke der Fastnachter war, den Kindern etwas Spaß und Frohsinn in der momentan tristen Zeit zu schenken. Deshalb fanden sie es falsch den Kindern jetzt diesen Spaß zu nehmen, worauf sie sich teilweise schon fast 4 Wochen freuten, obwohl sie am wenigsten für die aktuelle Situation können. So setzten sich am Wagen ein Zeichen für den Weltfrieden, denn der Karneval ist schon eh und je das Brauchtum, welches für Freiheit, Frieden und Frohsinn steht. Und so sah man auf der Tour viele lachende Kindergesichter, aber auch die Erwachsenen hat es gefreut und alle, die sich in Quarantäne befanden und hinausschauen konnten auf das bunte Narrenschiff. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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