BriMel unterwegs
Jede Menge Moos und Schrott im Schwarzweiher
Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Die Sonne meinte es sehr gut an diesem Sonntag, dem 13. Juni, als von 7.30 bis 12.00 Uhr Vereinsmitglieder des Angelsportvereins ASV Kellmetschweiher e. V. zum Großreinemachen an den Schwarzweiher anrückten. Mit dabei war auch der Nachwuchs, denn Jugendarbeit wird bei dem Verein sehr groß geschrieben.
Im Vorstand findet sich Kai Babatz, der mich dazu einlud, das Geschehen vor Ort zu erleben. Neben seinem Beruf als Chemiemeister in der BASF setzt er sich in seiner Freizeit ehrenamtlich für den Verein ein. Sein Vertreter ist Philipp Weidling, der ihn in allen Aktionen unterstützt, wie zum Beispiel mit der Planung und dem Aufbau mit einem großen Stand anlässlich der 50-Jahr-Feier Böhl-Iggelheim in 2019. Alle Vereinsmitglieder sind nicht nur Angler des ASV Kellmetschweiher e. V., sondern setzen sich auch für den Gewässerschutz ein. Böhl-Iggelheim hat drei Weiher: Kellmetschweiher, Schwarzweiher und Niederwiesenweiher. Alle werden vom ASV sozusagen „betreut“, indem sie mehrmals im Frühjahr und Spätjahr gereinigt werden. Man ist bestrebt, den Kindern beizubringen, dass Angeln nicht nur Fische angeln bedeutet, sondern man auch Naturschutz damit betreibt. Heute war es das erste Mal, dass mit der Jugend zusammen der Schwarzweiher gesäubert wurde, das gab es in dieser Form noch nicht.
Angerückt war die Truppe mit blauen Säcken, Angeln mit Enterhaken und Magneten dran. Zuerst musste das Moos herausgeholt werden - hierbei handelte es sich um Hornkraut und andere Krautsorten. Das Abtragen der Schicht sei wichtig, damit man überhaupt mit dem Magneten auf etwas „stoßen“ könne, denn durch die Zentimeter dicken Moosschichten reiche die Anziehungskraft nicht. Hängt dann etwas am Haken, wird es an Land gezogen und das war einiges: Diverse Fahrräder und Teile davon, Schlösser, Münzen (da hat man wohl den Schwarzweiher mit dem Trevi-Brunnen verwechselt), CDs, Baustellenteile, einen Staubsauger und sogar ein fast komplettes Mofa wurde gehoben. Bei der Umrundung des Sees wurde man natürlich und leider auch fündig und entsorgte dann im blauen Sack leere Glasflaschen und Verpackungsmüll. Für den Metallschrott gibt es vielleicht eine Spende für die Jugendkasse!
Uwe Schönknecht ist ebenfalls im Vorstand und als Gewässerwart tätig und weiß, was und wann geschnitten werden kann. Mit dabei war auch der Iggelheimer Christian Schilling, der die Gewässer analysiert und heute am Schwarzweiher Gewässerproben entnahm, um den pH-Wert zu bestimmen (Sauerstoffgehalt, Ammonium, Nitrat-, Nitrittests, Carbonathärte, Magnesium, Calciumgehalt). Er verschafft sich alle 3 Monate einen Überblick, weil in den unterschiedlichen Jahreszeiten immer andere Bedingungen am Weiher herrschen. So bilden sich im Sommer vermehrt Algen, die dann im Winter verfault im Wasser liegen.
Der Schrott wird Morgen abgeholt und Unrat von den Vereinsmitgliedern mitgenommen und ordentlich entsorgt. Das geangelte „Moos“ wird zur Seite gerecht, da es sehr gut verrottet.
Seit 3 Jahren machen sie Aktionen mit Kindern und versuchen sich von Jahr zu Jahr zu steigern. Man sieht es deutlich an den Mitgliedszahlen, dass Kinder sehr viel Spaß und Interesse an diesen Unternehmungen haben. Im letzten Jahr hatten sie Corona konform eine tolle Aktion mit ganz viel Spaß auf einer vorgelagerten Insel am Niederwiesenweiher. Väter und Kinder übernachteten an einem Wochenende in einem großen Zelt dort, nahmen an einem Angelworkshop teil und tauschten sich über die Natur aus. Dank eines Sponsors bekam man einige Angelartikel zur Verfügung gestellt.
Noch eine Bitte zum Abschluss an die Spaziergänger, die ihr Brot und die Brötchen gut gemeint den Enten zum Füttern geben wollen. Tun Sie es bitte nicht, sondern spenden das Brot lieber Besitzern von Geflügel und Schafen oder Tierparks!!! Brot quillt im Bauch auf, macht Enten fett, das Wasser trüb und zieht ungewollte Mitesser an. Alles was in die Ente hinein kommt, will auch wieder hinaus und dies ist mit ein Grund, dass die Anzahl der sauerstoffzehrenden Bakterien stark erhöht wird und es zu einem akuten Sauerstoffmangel kommen kann, man spricht hier auch vom „Umkippen“.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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