BriMel unterwegs
Laufen für Gerechtigkeit und Frieden – 44. Ökumenischer Hungermarsch
Böhl-Iggelheim. Nach einer trüben Woche lockte der 13. Oktober für den Hungermarsch mit Sonnenschein. Bereits vor Beginn um 9.00 Uhr füllte sich der Parkplatz in der Nähe vom Naturfreundehaus Iggelheim und die eine Seite der Hanhofer Straße mit PKWs, aber auch viele sind mit dem Fahrrad hergekommen. Nach einem musikalischen Vorspiel durch David und Alice Müller begrüßte Diakon Hartmut von Ehr die Gäste. Er rief auf zum Laufen für Gerechtigkeit und Frieden und bemerkte, wer ohne Sünde sei, der werfe den ersten Stein. Wenn jedoch die Wanderer durch den Wald laufen würden keine Steine geworfen werden. Friedemann und Annette Büttel, die die Stiftung casayohana Deutschland gegründet haben, begrüßten ebenfalls die Teilnehmer. Und auch der Leiter des Vereins Ökumenischer Hungermarsch Böhl-Iggelheim e. V., Herr Bernd Kiefer, bedankte sich und bat die Teilnehmer Richtung Schranke. Hier schnitt Herr Reinhold Saur nach dem festlichen Akt das rot-weiße Band durch und schon war die Menge nicht mehr zu halten. Unter ihnen etliche aus dem Böhl-Iggelheimer Rathaus wie Peter Christ, Karl-Heinz Hasenstab, Johannes Zehfuß und Michael Knebel.
Dieses Jahr sollten die Spenden für den Bau eines Zentrums für misshandelte Frauen und behinderte Kinder in Andahuaylas/Peru unter dem Motto „Wege zurück ins Leben“ verwendet werden. Seit einigen Jahren arbeitet Sabine Vogel mit ihrem Team in Andahuaylas, im Hochland von Peru mit Kindern mit Behinderungen und Frauen, die Opfer sexueller und häuslicher Gewalt geworden sind. Die Arbeit ist eng abgestimmt mit einheimischen Behörden, Kirchen und Nicht-Regierungs-Organisationen, um kulturnahe, praktische und nachhaltige Hilfe auf der Basis eines christlichen Menschenbildes zu leisten.
Um einen besseren Überblick zu haben und organisieren zu können, sollten die Spenden bis spätestens 15. November auf folgendem Spendenkonto eingegangen sein:
Empfänger: Hungermarsch 2019, IBAN: DE80 5479 0000 0001 3515 16, BIC: GENODE61SPE, Volksbank Kur- und Rheinpfalz eG
Jeder darf spenden und muss nicht unbedingt beim Hungermarsch mitgelaufen sein. Weitere Infos unter: www.hungermarsch-boehl-iggelheim.de
Auch Helfer vom Deutschen Roten Kreuz waren sicherheitshalber gut ausgestattet vor Ort. Kann ja immer mal vorkommen, dass jemand auf der 10 km oder 5 km langen Strecke Hilfe benötigt. Ein Streckendienst fuhr deshalb peux á peux die beiden Rundkurse zur Sicherheit ab.
Während die anderen sich am Hungermarsch körperlich beteiligten, verschlug es mich in den umliegenden Wald, um Pilze zu fotografieren und zu sammeln. Zwei Steinpilze machte ich aus und wollte mich am Abend daran laben. Kaum zurück erblickte ich bereits den Ersten „Einläufer“ nach etwas über einer Stunde. Es war Herr Dr. Johannes Mauder aus Aschaffenburg, der extra für den Hungermarsch hier her gekommen ist. In Aschaffenburg gibt es eine Stiftung „Weg der Hoffnung“. Mit dem Erlös der Böhl-Iggelheimer Hungermärsche 2009 und 2016 konnte diese Stiftung Hilfsprojekte in Kolumbien umsetzen. Das erste war für ein Studentenwohnheim und das zweite für eine Nahrungsmittelbank, vergleichbar mit der Tafel. Seit 2009 ist Dr. Mauder mit Freude auch als aktiver Läufer beim Hungermarsch dabei. Er wird im Februar 2020 in Kolumbien zum Besuch der Partnerstiftung „Camino de la Esperanza“ sein.
Ich traf auch auf das Ehepaar Huwe aus Böhl-Iggelheim, die seit 1975 beim Hungermarsch dabei und im Verein tätig sind. Vor 4 Jahren haben sich die 81-Jährige und der 80-Jährige aus gesundheitlichen Gründen jedoch vom tatsächlichen Marsch verabschiedet, gelten jedoch als Urgesteine des Hungermarsches. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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