BriMel unterwegs
Müllsuche im Schnee – Der etwas andere Dreck-Weg-Tag
Böhl-Iggelheim. Am 02. April fand bereits zum 19. Mal in der Gemeinde Böhl-Iggelheim statt. Corona bedingt musste der Frühjahrstermin in 2021 auf September verschoben werden. Gemeinsam mit den Gemeinderats- und Ausschussmitgliedern, den Mitgliedern der Arbeitskreise der Lokalen Agenda 21, den Vereinen, Schulklassen, Kindergartenkindern sowie den fleißigen freiwilligen Helfern aus der Gemeinde machte man sich ab 10 Uhr auf dem Gelände des Bauhofes bereit. Ausstaffiert mit Warnjäckchen, Handschuhen, Plastiksäcken und langen Zangen zum Aufnehmen des Mülls teilten sich die Gruppen auf Sammelgebiete auf. Zuvor begrüßte Bürgermeister Peter Christ die ca. 40 Helfer, die wider Erwarten tatsächlich an diesem verschneiten Morgen gekommen waren. Wahrscheinlich wären es bei schönem Sonnenschein noch viel mehr gewesen. Aber wie lautet das Sprichwort? „Nur die Harten kommen in den Garten!“ Auch ich hatte die Zähne zusammengebissen und war gekommen, um zu helfen. Mit Annette Schön, Bernd W. Fischer und Wolfgang Klapper liefen wir beidseitig der Landesstraße 528 vom Bauhof bis zum Wasgau entlang. Es war wirklich kein leichtes Unterfangen, die kleinen Kippen in den blauen von Böen erfassten Sack zu bugsieren. Vom Schnee ganz zu schweigen; es war eisig kalt. Kronkorken, Kippen, Einwegmasken, Plastik, kleine Schnapsflaschen, benutzte Damen-Hygieneartikel (!), leere Verhütungsverpackungen und jede Menge Einwegbecher und Verpackungen aus einem Speyerer Drive-In bildeten die „Auslese“. Zwei „umgesenste“ Leitpfosten lagen neben der Straße. Ich weiß nicht, was die anderen Gruppen an Kuriositäten gefunden haben, aber eines ist sicher „Schön ist so etwas nicht“!
Nach ca. 2-3 Stunden trudelten vereinzelt die Heimkehrer am Bauhof ein, denn dort wartete auf die erschöpften Sammler Kaffee, Tannenzäpfle und Servelat-Brötchen als Dankeschön.
Vom Kindergarten Storchennest waren auch ein paar Kinder mit Elternteil gekommen, aber wegen des Wetters nicht so viele wie geplant. Der Elternausschuss hat eine Sammlung als separate Aktion für Mai/Juni geplant. Kurz dabei war auch Nicole Peschke, die ich bereits vom Basar der KITA Storchennest kannte. Sie hat mit ihren Kindern sozusagen eine Patenschaft für den täglichen Weg an der katholischen Kirche und Langgasse vorbei zum Kindergarten übernommen. Und sie werden tatsächlich jeden Tag fündig, sammeln es in Tüten und geben es im Bauhof ab. Ihr Slogan ist „Machen statt meckern“! Vielleicht finden sich ja noch ein paar Paten für andere Wege?
Nun ist Böhl-Iggelheim weitgehend sauber …………… bis der nächste leere Pappbecher aus dem Autofenster geworfen, achtlos Zeugs fallen gelassen wird und aufgerauchte Zigaretten am Boden zertreten werden, und das geht schnell, leider. Und somit wird es diesen Dreck-Weg-Tag wohl noch bis ans Ende unserer Tage geben.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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