BriMel trifft
Nähstübchen-Besuch bei Y-vonne Hoang Thi
Böhl-Iggelheim. Am 7. Mai führte mich der Weg zu Y-vonnes Nähstübchen. Sie hat ihre Schneiderei seit 2006 mit einem Umzug von der Speyerer Straße in den Stiegelsteig 12 in Böhl-Iggelheim. Ihr Angebot ist breit aufgestellt von Näharbeiten, Kurzwaren, Gardinen-Nähstudio und Lederarbeiten bis aktuell Mund-Nase-Masken. Ich wollte von ihr wissen, wie es ihr momentan geht.
???: Wie laufen denn die Aufträge bei dir momentan? Hast du viel zu tun?
Yvonne: Es könnte besser sein. Die meisten Leute denken, dass ich nicht da bin. Dem ist nicht so. Ich habe als kleiner Laden (Dienstleistungsunternehmen) geöffnet. Es stehen so viele Sachen in Körben hier herum, die noch abgeholt werden müssten. Aber keiner kommt oder ruft an, ob sie fertig sind.
???: Wie müssen sich die Leute einen Besuch bei dir vorstellen? Welche Sicherheitsvorkehrungen hast du getroffen?
Yvonne: Da ich die Leute bei Änderungswünschen zum Teil anfassen muss, kann ich nicht mit Handschuhen arbeiten, sonst steche ich womöglich mit der Nadel ins Fleisch. Aber ich desinfiziere natürlich meine Hände sowie alles Material, das ich oder der Kunde anfasst. Hände waschen ist natürlich das A und O ebenso wie die Maskenpflicht sowohl von meiner als auch des Kunden Seite.
???: Was vermisst du am meisten an deiner Arbeit?
Yvonne: Ich vermisse am meisten die Kreativität von gehobener Garderobe, die ich ansonsten vor Corona nähen durfte, sei es für eine Hochzeitsgesellschaft, Kommunion, Ballkleider oder sonstige festliche Anlässe. Momentan hab ich leider nur ein paar Änderungswünsche durchzuführen und meine Unkosten laufen weiter.
???: Was hast du denn in der Zwischenzeit während der Coronakrise gemacht?
Yvonne: In der Zwischenzeit habe ich wie viele andere Mund-Nase-Masken genäht. Da ich aber über kein Internet verfüge, kann ich auch keine Werbung dafür machen. Als gelernte Schneiderin fällt es mir halt leicht, qualitativ hochwertige Masken für Kinder, Frauen und Männer zu kreieren. Es gibt Masken mit Knopflochverstellung im Gummiband für hinter den Kopf, beidseitig verwendbare Masken mit einer Seite Unifarben und einer Seite mit Muster, nach jeweiligem Outfit tragbar mit Gummiband für hinter die Ohren. Außerdem verfügen die Masken über einen ummantelten Kupferdraht, der über der Nase gebogen werden kann, damit die Brille nicht beschlägt. Für ältere bedürftige Menschen hab ich die ein oder andere Maske auch schon mal verschenkt. Nicht jeder kann sich eine genähte Maske leisten.
???: Was wünschst du dir am meisten?
Yvonne: Ich wünsche mir, dass die Leute nicht so viel Angst haben und zu mir kommen, teils damit ich wieder Platz bekomme und die gefüllten Körbe abgeholt werden, und natürlich ich wieder meiner geliebten Arbeit nachgehen kann und das „tapfere“ Schneiderlein sein darf.
Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag und Freitag 9.00-12.00 Uhr und 15.00-18.00 Uhr (Telefon 06324/708849) (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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