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Schweißtreibendes Dreschfest wie anno dazumal

Dreschfest wie anno dazumal | Foto: Brigitte Melder
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Böhl-Iggelheim. In unserem Dorf wird doch wirklich viel geboten. So hörte ich zum ersten Mal von einem Dreschfest wie anno dazumal, das ab 10 Uhr des 24. Juli stattfand. Auf einem Acker in der Nähe des Naturfreundehauses Behler Haisl standen etliche Traktoren, Dreschmaschine und Mähbinder und andere Ackergeräte vom Oldtimer bis zum neuzeitlichen von den Traktorfreunden Böhl-Iggelheim, welcher kein Verein sondern eine Vereinigung von 30 Gleichgesinnten ist. Heute sollte Getreide gedroschen werden. Wunderbarer Anschauungsunterricht in der Natur mit vielen Kindern, die ganz ungläubig dem Spektakel folgten und von ihren Eltern erklärt bekamen was da gerad passiert. Ja, das waren noch Zeiten! Ich sprach kurz mit dem „Chef“ Achim Heene, der mir erzählte, dass das aus den 50er Jahren übernommen wurde. Heute fand diese Vorführung das zweite Mal statt, das erste Mal vor 5 Jahren. Man kennt mittlerweile den Grund der Pause. Der älteste Traktor ist Baujahr 1949, ein Deutz.

Bevor es mit der Vorführung begann besuchte ich noch den Getränkestand mit Renate Grass und Hilde Heene, aber auch gegen den Hunger gab es etwas, und zwar Würste, die in einem großen Kessel heiß gemacht wurden. Ich meinte scherzhaft, ob die Sonne heute nicht heiß genug zum Erwärmen wäre. Aber nein, da musste noch abgesichert zugefeuert werden. Der lustige 69-jährige Heinz Grass mit Hut und Button dran kam ganz zünftig an, genau wie seine Frau bei den Getränken in Tracht.

Die alte Dreschmaschine wurde in Gang gesetzt und gleich das erste Bündel ließ die Maschine zum Stocken bringen und es musste Hand angelegt werden. Aber es waren alles handwerklich begabte Männer dabei, die es wieder zum Laufen brachten. Und so flog ein Bündel nach dem anderen von dem alten Holzkarren hinüber zur Dreschmaschine, an der drei Kinder und ein Landwirt die Öffnungen füllten und unten der Spreu vom Samen/Korn getrennt wurde. In die am hinteren Teil angebrachten Säcke flog das Korn. Unter der glühenden Sonne war das heute eine schweißtreibende Angelegenheit. Nach noch nicht einmal 30 Minuten war der Karren leer und die Säcke voll. Dafür gab es dann von den umstehenden Zuschauern Applaus. Anschließend kam noch der Claas-Columbus-Mähdrescher zum Einsatz. Dieser mäht und drischt gleichzeitig und ist der Nachfolger vom Vorgänger.

Aus Wikipedia: Eine Dreschmaschine, auch Dreschkasten genannt, ist ein landwirtschaftliches Gerät zum Dreschen von Körnerfrüchten, insbesondere von Getreide. Dreschmaschinen sind heute im professionellen Bereich nicht mehr im Einsatz, sie wurden in Deutschland in den 1950er bis 1960er Jahren durch Mähdrescher verdrängt. Es gab stationäre und fahrbare Dreschmaschinen. Angetrieben wurden die Dreschmaschinen zunächst über Pferdegöpel oder Dampfmaschinen, später meist durch Elektromotoren, stationäre Verbrennungsmotoren oder Traktoren. Es gab aber auch kleine Dreschmaschinen für den Handbetrieb.

Was für eine schöne Idee, die auf jeden Fall jährlich wiederholt werden sollte! (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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