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„VENI VIDI PLAYMOBIL“ im Iggelheimer Museum

Die Playmobilausstellung zeigten Jochen Hauptmann und Peter Linn | Foto: Brigitte Melder
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  • Die Playmobilausstellung zeigten Jochen Hauptmann und Peter Linn
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Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Von 14. September bis 15. Dezember 2024 öffnet das Museum „Altes Schulhaus“ (erbaut 1769) in der Haßlocher Straße 2 an allen Aktionstagen von 14 bis 17 Uhr seine Pforte, um in die Welt der Römer mittels Playmobilfiguren einzutauchen. Die feierliche Eröffnung unter der Schirmherrschaft vom Heimatpflege- und Museumsverein Böhl-Iggelheim e.V. findet am 14.09. um 14 Uhr durch Bürgermeister Peter Christ statt und man hofft auf zahlreiche Gäste. Es folgen die Aktionstage zum Thema:
15.09. - Legionär
22.09. – Keltischer Bronze-Gießer
29.09. – Münzfälscher
13.10. - Römische Spiele
27.10. – Museum ist geöffnet
03.11. – Römische Schule
13.11. - Römische Schule
17.11. – Legionär
01./08. und 15.12. weitere Öffnungstage

Das Anwesen, in dem die Ausstellung stattfindet, ist ein Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert. Ursprünglich diente das sogenannte Schulgut von 1769 als reformiertes Schulhaus mit Lehrerwohnung und landwirtschaftlichen Anbauten und löste das vorherige, zu klein gewordene und baufällige Schulhaus ab (lag gleich nebenan, wo das heutige Sängerheim steht). 1987 überließ die Gemeinde die vorderen Räume dem Heimatpflege- und Museumsverein zur Erweiterung des Museums, da in den 90er Jahren eine große, als Stiftung von Luise Bednorz empfangene hochwertige Porzellansammlung (im Obergeschoß mit der im Entstehen begriffenen Archäologieausstellung zusammen untergebracht) im Museum „Altes Rathaus“ keinen Platz gefunden hätte. Draußen gibt es ein landwirtschaftliches Museum und eine Scheune mit Handwerks- und landwirtschaftlicher.

Das römische Leben im Miniaturformat macht nicht nur Kinder froh, auch Erwachsene ebenso. Im Erdgeschoß und Obergeschoß hat Peter Linn gemeinsam mit seinem Sohn Jonas dicht am Original haltend die Szenerie der römischen Antike mittels seiner Playmobilfiguren aufgebaut. Es ist eher eine Familienausstellung, in der spielerisch Wissen rund um das römische Böhl-Iggelheim und der Pfalz vermittelt wird. Der neue Vorstand bringt frischen Wind ins Museum mit neuen Vorstellungen und ambitionierten Menschen (insgesamt 130 Mitglieder). Der 1. Vorsitzende Jochen Hauptmann und 2. Vorsitzende Peter Linn, sind an vorderster Front, wobei Peter Linns Playmobil-Sammlung bereits vorher schon in 8 Ausstellungen in der Pfalz untergebracht war. Die erste Ausstellung startete im November 2019 im Museum in Bad Dürkheim und ist hier in Böhl-Iggelheim nun also die bereits neunte Ausstellung. Sie umfasst 63 Dioramen mit mehr als 700 Figuren.

In der Privatführung erfuhr ich allerlei über das damalige Böhl-Iggelheim, in welchem 1905 die erste Fußbodenheizung gefunden und zum Erhalt wieder bedeckt wurde. Zwischen Waldsee, der Iggelheimer Römerstraße und Gimmeldingen gab es eine römische Straße, auf Böhler und Iggelheimer Gemarkung verschiedene römische Landgüter und wahrscheinlich auch ein Dorf. Ein Friedhof konnte ebenso gefunden werden.

Jedes Modell ist mit Archäologen, Wissenschaftlern, Museen oder Vereinen abgestimmt und zeigt das römische Leben um das Jahr 200. Der Verkehr, das Dorf, Transport auf Straßen und zu Wasser wurden dargestellt und in Neupotz ist auf dem Original-Nachbau das Selbstmitfahren auf dem Wasser möglich. Das Amphitheater von Mainz wurde als Bühnenbild rekonstruiert. Peter Linn nennt viele Figuren aus der ältesten Serie sein Eigen. Die Figuren sind fast alle nach Themen in Glasvitrinen zu bewundern, auch die mit dem Weinbau, der Landwirtschaft, den Theatern in Mainz und Speyer. Auf alten Schulbänken wurden ebenfalls Szenerien dargestellt. Was gab es nicht damals alles für Handwerksberufe?! So findet man hier den Schmied, Steinmetz, Schuster, Glaser, Töpfer, Korbflechter, Goldschmied, Metzger, Obsthändler, Tuchhändler und viele mehr.

Im Obergeschoß ist die Jupitergigantensäule vor einer Villa Rustica zum Thema Religion zu bewundern. Die Iggelheimer Jupitersäule wurde in der Zeit um 150-200 n. Chr. hergestellt. Der Merkurtempel bei Herxheim/Landau, der Tempel der Magna Mater in Mainz und der Friedhof in Iggelheim. Man sieht Frauen und Männer im römischen Reich bei einer Kulthandlung, bei der sie immer den Kopf bedecken mussten. Der Priester mit dem blauen Tuch und der Toga ist 50 Jahre alt und die älteste Playmobilfigur in der Sammlung. Damit alles authentisch wirkt, hat Linn das Handwerk am Webstuhl mit Relieffiguren nachgestellt. Der Mithrastempel von Neustadt-Gimmeldingen und die Altäre in Speyer sind als Originale im Historischen Museum in Speyer zu sehen. Die Glasmacher haben Glas als Massenware hergestellt, zum Beispiel. tägliche Gebrauchsgegenstände wie Fensterscheiben, Trinkgläser, Schalen und Flaschen. In einem römischen Dorf (Vicus) in Eisenberg fand eine Metallproduktion statt und es gibt heute noch einen Verein dort, der die Bronzegießerei beherrscht und auch am 22.09. seine Kunst hier im Museum zeigt.

Die zwei Spieltische für Kinder wurden von Playmobil gestiftet und es gibt auch Preise zu gewinnen. Einfach die Karte zum Rundgang mitnehmen, ausfüllen und abgeben. Am vorletzten Öffnungstag werden drei Gewinner gezogen und am letzten Tag werden die Playmobil-Preise übergeben. Der Eintritt ist frei, aber eine originalgetreue Playmobil-Spendenbox steht am Eingang bereit. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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