BriMel unterwegs
Von Schafen und Lämmern

Herr Schmitt mit seinem Hobby: Schafen | Foto: Brigitte Melder
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Böhl-Iggelheim.
Schon so lange in Böhl-Iggelheim wohnend habe ich noch nie die Schafe gesehen. Das wurde am 17. März nachgeholt und auch mit dem Besitzer Günter Schmitt ein wenig anschließend geplaudert. Er befindet sich in der Vorruhestandsphase und kann sich entsprechend seinem Hobby, nämlich der Schafzucht, widmen.

Auf dem riesigen Weideland tummeln sich etwa 40 Alttiere und noch 20 bis 25 Lämmer, die Ende Februar auf die Welt kamen und eins sogar erst vor 2 Tagen. Unter den Schafen befindet sich ein dominanter Ziegenbock mit steil aufgerichteten Hörnern. Und trotzdem kommen die beiden Schafböcke und ihre Schäfchen gut mit ihm aus. Manche Schafe sehen ein wenig zerzaust aus, denn sie verlieren gerade ihr Winterfell. Beliebter Treffpunkt und heiß begehrt ist der Salzleckstein, an dem richtig was los war. Die Tiere sind das ganze Jahr über draußen und haben noch keinen Stall von innen gesehen. Herr Schmitt hat sich noch ein paar Kamerunschafe aus dem Wasgau vom Gnadenhof geholt, die nun hier ihren schöneren Lebensabend verbringen dürfen.
Angefangen hat Her Schmitt mit einem Bock und zwei Auen. Ein Schäfer kam vorbei und meinte zu ihm „Das ist das liederlichste Viehzeug, das es gibt“ und warum er damit anfange. Aber er ließ sich nicht beirren und machte weiter. Herr Schmitt hat einen Jagdhund, der jedoch keine Schafe treibt. Aber er hat sich folgenden Trick ausgedacht: Wenn Schafe ausbüxen und sie wieder zurück ins Gatter sollen, wirft er einen Ball in die Richtung, der Hund rennt nach dem Ball und treibt so die Schafe wieder zusammen in den Pferch. Schlau! Aber die Schafe hören auch gut auf „Herrchens“ Pfeifen.

Herr Schmitt erzählte ein paar Anekdoten aus 10 Jahren mit seinen Schafen. So fand er doch tatsächlich einmal Hähnchenknochen bei den Tieren, die irgendjemand dort hingeworfen haben muss. Ähm, Schafe machen sich nichts aus Knochen, da musste eine Verwechslung vorliegen. Schafe brauchen Gras. Es kommt auch immer wieder vor, dass gut meinende Menschen Brot vorbeibringen. Leider entweder in Folie eingepackt und schimmelig oder gar nicht eingepackt und schimmelig, das ist ein no go und wird sofort in die Mülltonne befördert. Seine Bitte an Tierfreunde ist, bitte darauf zu achten, dass das Brot zwar alt sein darf, aber nicht schimmelig, denn das bringt die Schafe um. Ein Tier ist daran verendet, weil falsches Futter zum Fressen gegeben wurde: Kohlblätter! Bitte nicht, das verursacht Koliken bei den Tieren.

Seine Schafe sind eine Mischrasse von Zwergschafen mit Kamerunschafen. Hier ist die Qualität des Fleisches besser als reines Schaf und schmeckt auch entsprechend gut. Zusammen mit einem Metzger schlachtet er bis zu 1 Jahr alte Lämmer. Ältere gebrechliche Schafe werden aus humanitären Gründen ebenfalls von ihrem Leid per Schlachtung befreit. Wenn jemand etwas haben will, muss er ein komplettes Tier nehmen und keine Teile. Aus dem jetzigen Wurf bleiben alle am Leben bis September, wenn wieder geschlachtet wird. Die Lämmer können also noch den Sommer nach Lust und Laune genießen und ihre putzigen Bocksprünge machen. Ab 1. März befinden sie sich im Gatter bis nach der zweiten Heuernte. Danach haben sie freien Auslauf auf dem Privatgelände bis hinunter zum VfB Fußballplatz und grasen alle ab. So spart sich der VfB nicht nur das Rasen mähen sondern auch das Düngen.

Herr Schmitt meinte zum Abschluss, man solle keine Angst vor Schafen haben, die hätte noch niemanden gebissen. Aber er bittet darum, dass Spaziergänger mit Hunden diese bitte an die Leine nehmen sollen. Wenn mal ein Schaf ausbüxt, jagt ein Hund schnell mal hinterher, was tödlich enden kann.

Auf der Bank sitzend beobachtete ich eine ganze Weile das Geschehen als ein Storchenpaar angeflogen kam und sich zwischen den Schafen niederließ, um nach Essbarem zu suchen. Da hackt kein Storch einem Schaf das Auge aus; alle leben friedlich miteinander. Ab und zu seien auch Gänse dabei, verriet Herr Schmitt.

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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