Ausstellung - Rückblick
Ingrid Wolff beim Kunstverein in Dahn: 03.11. – 01.12.2024
Die gebürtige Pforzheimerin Ingrid Wolff feiert am Eröffnungstag ihrer Ausstellung VER-RÜCKT am 3. November 2024 ihren achtzigsten Geburtstag im Alten Rathaus in Dahn.
Sie blickt auf 8 VER-RÜCKTE Lebensjahrzehnte zurück, in denen sich bei ihr persönlich, aber auch im Weltgeschehen vieles VERÄNDERT/VER-RÜCKT hat. Für sie bedeutet das Wort VER-RÜCKT nicht nur eine Zustandsbeschreibung, sondern ist ein Synonym für Veränderung. Aufgewachsen in der Nachkriegszeit war ihre Kindheit selten farbenfroh. Sie flüchtete sich in bunte Fantasiewelten. Sie malte sich die Welt schön.
Zur Kunst ist sie auf schmerzhaftem Weg gekommen. Bereits als junge Frau erkrankte sie an Brustkrebs. „Aus Angst und Kummer bin ich fast VER-RÜCK geworden, da ich einen 8-jährigen Sohn hatte, der mich brauchte.“ Nach der Krankheit war nichts mehr, wie es vorher war. Zur Genesung besuchte sie mehrmals den Schwarzwald, wo sie Malunterricht nahm. Sie versuchte die besondere Atmosphäre des Schwarzwaldes auf das Papier zu zaubern. Von nun an war sie VER-RÜCKT aufs Zeichnen und Malen. Es folgten zahlreiche Kurse und Fortbildungen u.a.bei Ludwig Fellner, Birgit Lord, Wolfgang Mannebach oder Alexander Solotzew. 2010 besuchte sie ein mehrmonatiges Intensivstudium für Malerei und Zeichnen an der Europäischen Kunstakademie in Trier, das sie mit einem Zertifikat abschloss.
Schmunzelt sagt sie: „Im Laufe der Jahre habe ich zahlreiche leere Blätter und Leinwände in bunte Bilder VER-RÜCKT, die in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt wurden. Ein besonderer Höhepunkt meiner Arbeit stellte die Ausstellung ‚Reflexionen einer Krankheit‚ dar, die an verschiedenen Ausstellungsorten in Rheinland-Pfalz gesehen werden konnte.“ Auch in mehreren Ausstellungen in Frankreich waren ihre Bilder vertreten. Nahezu zwanzig Jahre lang war sie die gute Seele der Galerie ‚Die Werkstatt‚ in Erfweiler, die sie mit ihrem Ehemann geleitet hat. Auch im Landesvorstand Rheinland-Pfalz der Frauenselbsthilfe Krebs hinterließ sie Spuren, indem sie an einigen Kunstprojekten maßgebend beteiligt war.
Ihre unermüdliche Neugierde ist Triebfeder für neue Ausdrucksformen und animiert sie zum Experimentieren mit unterschiedlichsten Materialien wie z. B. Ton, Papier oder auch Draht. Das beflügelt ihre Fantasie zu VER-RÜCKTEN Sprüngen.
Autor:Ursula Anstett aus Dahn |
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