Mobilitätskonzept Fairer Verkehr: Umfrage und Praktikerrundfahrt

Veth präsentiert Pläne zum neuen Radweg und zu den beiden Umgehungsstraßen  Foto: Gemeinde Dannstadt-Schauernheim
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Dannstadt-Schauernheim. Die Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim möchte den Straßenverkehr innerhalb der Gemeindegrenzen fairer, sicherer und nachhaltiger gestalten. Bürgermeister Stefan Veth hat daher unter dem Motto „Fairer Verkehr“ zur Entwicklung eines Mobilitätskonzeptes Ende Januar Bürgerinnen und Bürger, Ratsmitglieder, die Ortsbürgermeister Manuela Winkelmann, Thomas Angel und Walter Schmitt sowie Verwaltungsmitarbeiter zu einem Leitungskreis in den Ratssaal der Verbandsgemeinde eingeladen. Das Verkehrsplanungsbüro „Verkehr mit Köpfchen“ begleitet das Projekt. Im Vorfeld hat es eine Befragung durchgeführt sowie die Straßen der Verbandsgemeinde zu Fuß, mit Klapp-Fahrrad, Ruftaxi und Öffentlichem Nahverkehr erkundet.

„Man kann nicht davon ausgehen, dass das, was man einmal gemacht hat, für immer ausreicht. Die Welt dreht sich weiter und man muss entsprechend handeln“, sagt Veth, „Wir wollen mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich in verschiedenen Lebenssituationen befinden, zunächst kurzfristig machbare und effektive Handlungsansätze entwickeln und umsetzen. Darüber hinaus folgen längerfristig angelegte Maßnahmen.“ Das Büro „Verkehr mit Köpfchen“ wurde erstmals beauftragt, ein Konzept zu erstellen - auf den Beschluss von Verbandsgemeinderat und allen Ortgemeinderäten hin. Das Konzept soll praxisorientiert sein, also auch konkrete Empfehlungen für besser Verkehrssituation geben. Die Fertigstellung des Konzepts ist bis Sommer 2023 geplant.

„Was ist fairer Verkehr – das ist ein Straßenverkehr, der für Jung wie Alt sicher ist, aber auch im Sinne der Klimaanpassung gedacht wird, das ist Rücksichtnahme und Beachtung geltender Regeln. Gerade hier gibt es neue rechtliche Vorgaben, um zum Beispiel Ampeln oder Fußgänger-Überquerungen zu installieren. Wir möchten berücksichtigen, wie Menschen hier unterwegs sein wollen“, so Mobilitätsberaterin Hannah Eberhardt. Im November und Dezember 2022 wurde eine umfassende Befragung in der Bevölkerung durchgeführt, die darüber Aufschluss gibt.

Bei der Befragung an den Grundschulen beinhaltete die Abfrage Schulwegrouten, Treffpunkte, Gefahrenstellen sowie die Ausstiegsstellen der sogenannten Elterntaxis. Deutlich wurde, dass mit 50 Prozent das Auto beliebteste Verkehrsmittel ist, gefolgt vom Fahrrad mit 32 Prozent. Dass 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger jederzeit uneingeschränkt ein Auto zur Verfügung stehe, sei selbst für eine eher ländliche Region eine relativ hohe Autodichte. Erklärt werden könne dies, so Hannah Eberhardt, zum einen damit, dass ausreichend finanzielle Mittel und Platz für ein Auto zur Verfügung stünden, zum anderen aber auch, dass es wenige Alternativen zum Auto gebe. „Die Menschen wollen Rad fahren und sie haben großes Interesse, häufiger Bus und Bahn zu nutzen“, sagt Hannes Wöhrle, der bei den Schülern feststellte: „Etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler kommt jeden Tag zu Fuß in die Schule.“

Neben den reinen Zahlen sind im Rahmen der Befragungen auch Aussagen sowie Wünsche und Anregungen eingegangen, vielfach ging es hier um bessere Angebote für den Radverkehr und Öffentlichen Personennahverkehr. Mit Abstand der am häufigsten genannte Wunsch war eine Anbindung an den Schienenverkehr (S-Bahn in Schifferstadt oder Böhl-Iggelheim beziehungsweise Rhein-Haardtbahn/ Straßenbahn Linie 4 in Gönnheim). Oft genannt wurde der Wunsch nach besseren Radverbindungen in Nachbarorte, die Einführung von Tempo 30 im ganzen Verbandsgemeindegebiet sowie dessen Einhaltung und Überwachung, sowie sichere Möglichkeiten Hauptverkehrsstraßen zu überqueren. Zudem wurde der Wunsch geäußert, dass Anwohner ihr Fahrzeug möglichst auf dem eigenen Grundstück parken sollten. Auch eine bessere Aufenthaltsqualität (Grünflächen, aber auch Toiletten) wurde empfohlen. Besonders für Kinder und Jugendliche wurde die Verkehrssituation kritisiert: Die Infrastruktur für kleinere Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, wird als zu unsicher empfunden und Jugendliche werden aufgrund der über die Verbandsgemeinde hinausgehenden Schul- und Freizeitwege häufig gefahren.

Hannes Wöhrle erstellt im Anschluss einen Schulwegplan, stimmt diesen mit den Schulen ab und stellt ihn bei dem nächsten Treffen des Leitungskreises Anfang März vor. Dann präsentiert Bürgermeister Stefan Veth auch die Planung für den neuen Radweg zwischen Meckenheim und Rödersheim sowie für die beiden geplanten Umgehungsstraßen in der Verbandsgemeinde.
Bis zum Sommer sollen die gewonnenen Erkenntnisse in eine Maßnahmenliste fließen, die möglichst schnell umgesetzt werden soll. red

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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