BriMel unterwegs
Schauernheim aus Dornröschenschlaf erwacht
Dannstadt-Schauernheim, OT Schauernheim. Am 13. Juli herrschte reges Treiben auf den Straßen von Schauernheim, normalerweise der eher ruhigere Ortsteil der Verbandsgemeinde. Umso mehr staunte man, als man das Verkehrschaos der Durchgangs- und Seitenstraßen beobachtete. Parkplätze waren rar gesät und man tat gut daran, mit dem Drahtesel anzureisen. Der regionale Bauernmarkt fand bei trockenem Wetter von 10.00 bis 18.00 Uhr statt; da hatten sie aber echtes Glück, wenn man an das Unwetter des vorherigen Tages dachte.
Meinen ersten Stopp legte ich bei einer Haushaltsauflösung ein, die im und am Haus der im Mai verstorbenen Künstlerin Brigitte Woehrlein (geb. 1929) stattfand. Sie hatte auch immer auf dem Bauernmarkt ihre Werke ausgestellt. Ich komme an etlichen Ständen vorbei, teils mit ganz viel Liebe dekoriert und zur Geltung gebracht. Rund um die St. Cäcilia-Kirche war um 10.30 Uhr noch nicht allzu viel los, aber dafür in der Kirche, in der ein Chor sang. Essen und Trinken gehen immer, also war an den Ausgaben schon eine rege Nachfrage und die Würste und Steaks brutzelten bereits auf dem Grill. Unbeschreiblich die vielen Düfte, die einem begegneten – von den verschiedenen Käsesorten über geräucherten Fisch bis hin zu den zauberhaften Lavendelsäckchen. Es gab etliche Stände mit selbst hergestellten, vielfältig befüllten Marmeladensorten. Auch etliche Schmuckstände waren aufgebaut, manche Schmuckstücke wurden handwerklich aus Papier hergestellt, waren nickelfrei oder mit Edelsteinen besetzt. Stark frequentiert waren die Gemüsestände mit heimischem Biogemüse, wie zum Beispiel auch auf Heidi’s Hoflädel, wo eine Wutz über die in hellgrünen Gemüsebeuteln abgepackten, frisch geernteten Sorten wachte. Aber auch frische Erdbeeren lachten einen an und ein Herr trug eine ganze Palette mit Himbeeren davon, damit seine Frau Marmelade davon herstellen kann. Auf dem Hof traf ich auch die von Dannstadt nach Schauernheim umgezogene Sandra Münzenberger mit Mann, die sich für das Wochenende mit Gemüse eindeckten. Der Stand mit gestickten Tischdecken bot ein großes Angebot und daneben kam mir wieder der Duft von Lavendelsäckchen entgegen. Die Traktorfreunde hatten ihre Oldtimer-Traktoren ausgestellt und ein Schild wies auf das Oldtimertreffen am 28. Juli in Dannstadt hin. Am Stand Miss Perlerie konnte man kleine gold- und silberfarbene Dubbegläser oder Weinzwacken als Ohr- oder Halsanhänger erwerben. Hatte jemand zufällig ein stumpfes Messer dabei, konnte es am Stand des Metallwaren-/Messerverkäufers geschliffen werden. Es war schon erstaunlich, von wo die vielen Verkäufer angereist waren. Auch Franzosen waren dabei, aber zum Beispiel auch aus Offenbach bei Landau, Mannheimer und Böhl-Iggelheimer. Salami Andy aus Romelfing bot verschiedene getrocknete Würste und Schinken vom Wild an. Aus Böhl-Iggelheim stand hier auch Visitacion Sanchez-Klemens mit Gewürzen, Kräutern und Teesorten und Karin mit ihrem neuen Hand Food Truck-Anhänger im stylischem Design, die mittlerweile nicht nur Hundeleckerlis sondern auch andere Menschenleckerlis verkauft. Für die Unterhaltung sorgte die Band „Oldies spielen Oldies“, die trotz ihres Alters noch flotte Musik spielten. Ich stieß auf ein Damentrio, das sich hierbei ein paar schöne Stunden mit einem Gläschen Sekt versüßte. Natürlich dürfen die Neuheiten auf dem Markt nicht fehlen, mit denen ein Händler aus Gemüse wundervolle Tischdekorationen zauberte. Originell waren auch die in Handarbeit hergestellten und mit pfälzischer Mundart beschrifteten Schilder „Nuffzus und Nunnerzus“. Auch die in Handarbeit hergestellten Umhängetaschen mit Schriftzug „Pälzer Mädel unnerwegs“,Kopfbedeckungen jeglicher Art, selbst hergestellte Seifen und originelle Weinglashalterungen ließen mich kurz anhalten. „Weiches Gebäck“ aus Italien sah zwar super lecker aus, aber ich blieb hart. Der Weltladen daneben bot auch einige Artikel der Dritten Welt an.
Ich kam zur Feuerwehr, die mit drei Wehrautos einen kleinen Einblick in ihre Wagen gaben und den interessierten Kindern Spaß bereiteten, indem sie zwei Ballparcours aufgebaut hatten, wo der Ball durch den Wasserschlauchdruck in das obere Loch bugsiert werden musste. Justin Münzenberger war voll in seinem Element, denn der durfte als Jungfeuerwehrmann die Drehleiter bis ganz nach oben ausfahren, in deren luftiger Höhe sich zwei Personen Schauernheim von oben anschauten.
Noch ein leckeres Nussbrot von der Edenkobener Bäckerei Becker, die etliche Brotsorten zur Auswahl hat, und von der neben mir stehenden Dame in den höchsten Tönen gelobt wurde. Forelle, Lachs und Aal wurden von der Mannheimer „Fischquelle“ direkt vor Ort in einem Räucherofen zum Verzehr angeboten. Optische Hingucker waren auch die Cocktails für die Kleinen und die leckeren frischen Hugos oder Himbeerdrinks mit oder ohne Schuss. Auguste Frumholtz aus Ormerswiller/F ist ebenfalls Selbsterzeuger von Mirabellenkonfitüre und verschiedenen Honigsorten und Stammgast. Von "Arista" kommt das Bio-Olivenöl aus Kreta, das es in einem reichhaltigen Angebot auszuwählen galt. Kostpröbchen mit Weißbrot machten die Entscheidung leichter. Fast 100 Stände hatte ich besucht und beschlossen, nächstes Jahr wiederzukommen. Die Fotoserie spiegelt den ungefähren beschriebenen Ablauf wider. Ein wirklich toller Bauernmarkt! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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