Inklusionsschaukel Deidesheim
Einweihung mit Ehrengästen und Sponsoren
Deidesheim. Eine neue Attraktion bereichert seit einigen Tagen den Spielplatz beim Caritas-Altenzentrum in Deidesheim und verleitet vorbeikommende Besucher immer wieder zu neugierigen Blicken. Und genutzt wird die erste in Rheinland-Pfalz installierte Inklusionsschaukel auch schon, die in einer kleinen Feierstunde in Anwesenheit von Ehrengästen und Sponsoren Ende Mai offiziell in Betrieb genommen worden.
Wegen ihres Urlaubs mussten Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie Innen- und Sportminister Roger Lewentz ihre Teilnahme zwar absagen, wurden aber durch Mathias Rösch, den Landesbeauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen, vertreten. Nach der gemeinsam vom Stadtbürgermeister Manfred Dörr und der Landessportbund-Inklusionslotsin Evi Weis vorgenommenen Freigabe ließ sich der Rollstuhlfahrer dann auch gleich mit der Handhabung und den Vorzügen einer Inklusionsschaukel vertraut machen. Wie er bereits aus vorherigen Besuchen wisse, herrsche in Deidesheim bereits eine gute Tradition in Sachen Inklusion, die man mit der Installierung einer Schaukel jetzt fortsetze. Dennoch stelle er trotz erkennbarer Fortschritte fest, dass der Inklusionsgedanke in der Gesellschaft generell noch weiter verbreitet werden müsse, betonte Rösch.
Man habe über den jetzigen Schritt hinaus auch weitere Pläne hinsichtlich barrierefreier Angebote, kündigten dann auch Bürgermeister Manfred Dörr und Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld an. In Deidesheim seien konkret zwei Rundwege vom Bahnhof in den Ort in der Vorbereitung, betonte Dörr. Gemeinsam mit den umliegenden Kommunen plane man zudem ein auch für Handbiker nutzbares Radwegenetz und hoffe bald auf die entsprechende Zusage von Zuschüssen aus Mainz, blickten die beiden Kommunalpolitiker in die nahe Zukunft voraus. „Und auch dieses Projekt wird im Landkreis Schule machen“, kündigte der Landrat die Installierung weiterer Inklusionsschaukeln beispielsweise in Lindenberg, Haßloch und Dudenhofen an.
Ein besonderer Dank des Duos ging für ihre Initiative an die drei anwesenden Inklusionslotsinnen Evi Weis, Corinna Weise und Linda Becker, die seit Ende Januar das Projekt vorantreiben. „Ende März hatten wir pfalzweit schon 15 Zusagen von Gemeinden, und jetzt können wir sogar schon die erste Einweihung feiern“, freute sich die Deidesheimerin Evi Weis über die gute Resonanz der Aktion. Diese zeige sich auch durch die schnelle Finanzierung der Anlage durch das Engagement vieler örtlicher Sponsoren, von denen bei der Übergabe durch Sandra Glaser (Sparkasse Rhein-Haardt), Dr. Jan Rether (Rotary-Club Deidesheim-Mittelhaardt) und Ruth Ratter (Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen) Grußworte sprachen. Weitere Spenden gingen ein von der Conny und Levi von Linden-Stiftung, Verheyen-Ingenieure Bad Kreuznach, Weingut von Winning, Sektkellerei Deidesheim, Flaschengroßhandel Reis Neustadt, Krack Heiztechnik und Bäder, Schlosswiesen-Apotheke Deidesheim, Gans Steuerberatung, Winzerverein Deidesheim, Weingut Mehling Deidesheim und Heinz Groß.
Das Lob für ihren Einsatz gab Evi Weis an die ebenfalls anwesenden Vertreter des Vereins Pro-Inklusionsschaukel und dessen Vorsitzenden Peter Haffner weiter, die den Aufbau der Anlagen finanziell und organisatorisch unterstützen. Der in Saarlouis ansässige Verein sei in ihrem Bundesland schon an 13 Standorten vertreten, erklärte mit Luitgard Junker eine selbst im Rollstuhl sitzende weitere Vertreterin des Vereins: „Alle werden sehr gut angenommen und von verschiedenen Gruppen genutzt; von Rollstuhlfahrern, Mütter mit Kinderwagen und Senioren.“
Zu den Seniorinnen zählt auch Gertrud Braun, die als erste einheimische Nutzerin von Verena Renner auf das neue Gerät geschoben und geschaukelt wurde. „Es hat mir gefallen, sehr gut sogar“, so das erste Urteil der 87-Jährigen nach dem offiziellen Start der Anlage, in deren Verlauf sich weitere Bewohnerinnen des Caritas-Altenzentrums unter die Teilnehmer mischten. Mit Doris Blöding freute sich eine von ihnen nach dem Testschaukeln auf weitere Besuche auf der von dem Bauhof der Verbandsgemeinde Deidesheim installierten Anlage, „das macht viel Spaß, und es geht ja sogar ohne Rollator.“ Wie man das Gerät benutzt, wird auf einer daneben installierten Tafel ausführlich erläutert. In den nächsten Tagen werden die Mitarbeiter des Bauhofes, Herr Seidel und Herr Gebhardt noch eine Blindentafel zur Benutzung der Schaukel am Standort anbringen. Auch hier gilt eine Danke dem Bauhof der Verbandsgemeinde Deidesheim für seine gelungene und präzise Arbeit.
Autor:Verbandsgemeindeverwaltung Deidesheim aus Deidesheim |
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