Die Deidesheimer Geißbockversteigerung 2020 fällt leider aus
Kein Bock dieses Jahr
Deidesheim. Jahr für Jahr feiert die Deidesheimer Bevölkerung am Dienstag nach Pfingsten ein Stadtfest, das auf eine über 600-jährige Geschichte zurück blickt.
Eine Tradition, die in diesem Jahr zum Bedauern aller Beteiligten leider nicht stattfinden kann.
Seit dem Jahre 1857, in dem ein langwieriger und kostspieliger Streit zwischen den Städten Lambrecht und Deidesheim durch ein Gericht entschieden werden musste, gab es wohl kein Jahr mehr ohne die „Historische Geißbockversteigerung“.
Damals, 1858, standen dann entsprechend der ausgefallenen Jahre gleich acht Böcke zur Versteigerung.
Im kommenden Jahr 2021 werden es dann zwei Geißböcke sein, die Umstände lassen hoffen, dass sich diese Zahl nicht weiter potenziert.
Mit der Tradition der Geißbockübergabe wurde aber auch in Corona-Zeiten nicht gebrochen und so wurde bereits am Montag, 18. Mai, der Tributbock durch Lambrecht an die Stadt Deidesheim mit und trotz der aktuellen Einschränkungen übergeben.
Im Ratssaal stellte der Lambrechter Stadtbürgermeister Günter Müller das diesjährige Geißbockbrautpaar Alessa Grimm (Lambrecht) und Steffen Kern (Hambach) vor, das am 30. Mai standesamtlich heiraten wird. Als „jüngstvermähltes Lambrechter Brautpaar“ übergibt es Bock Bruno, dem dann der Name Steffen I. verliehen wird, am Dienstag nach Pfingsten in einer nichtöffentlichen Zeremonie dem dortigen Bürgermeister Manfred Dörr und seiner Delegation.
Die Bürgermeister der beiden Städte, Günter Müller und Manfred Dörr, haben in diesem Jahr beschlossen zumindest in sehr abgespeckter Form an der Geißbock-Tradition festzuhalten.
In Lambrecht entfällt der traditionelle Heimatabend, auch der Marsch am Pfingstdienstag von Lambrecht nach Deidesheim, dem sich alljährlich hunderte Wanderfreunde anschließen, kann nicht stattfinden. Die Übergabe erfolgt ohne große Festivitäten und die Versteigerung wurde bereits abgesagt. Als Ausgleich dafür sollen im nächsten Jahr am Pfingstdienstag zwei Tributböcke unter den Hammer kommen.
Wie überall müssen größere Menschenansammlungen vermieden werden, was nicht bedeutet, dass Lambrechter und Deidesheimer auf dem Trockenen sitzen müssen, denn Gastronomie und Weingüter haben nach wie vor für Besucher geöffnet.
Des Weiteren hat sich das Geißbockbrautpaar ein Schmankerl einfallen lassen: Das Weingut Müller-Kern präsentiert passend zum Anlass einen „De Gäsbock“ 2019er Riesling trocken aus der Lage Hambacher Schlossberg mit Gäsbock-Sonderetikett. bev
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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