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Livestream-Woche des Boulevardtheaters Deidesheim

Screenshots vom Tablet, live ging ja nicht | Foto: Brigitte Melder
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Böhl-Iggelheim/Deidesheim: Am 7. Februar lud das Boulevardtheater Deidesheim zu einem besonderen Event ein, einem Stream zur „Lachtherapie“. Nachdem das Theater so lange geschlossen bleiben muss, haben sie sich zu anderen Wegen entschlossen. Man konnte sich käuflich mit einem zugesandten Code ganz gemütlich vor die Glotze setzen und einmal wieder von Herzen lachen, denn Lachen ist die beste Medizin. Mit von der Partie sein sollten unter anderem Boris, Tim (der Winzer Bu), Toby, Dieter und Amanda, Fräulein Baumann und Daniel Helfrich und Auszüge ihrer Programme spielen.

Boris Stijelja meinte „Wir haben seit März 2020 kein großes Publikum, nur im kleinen coronakonformen Rahmen. Wenn der Regen an die Scheibe klatscht, verbeuge ich mich. So sehr fehlt mir das Publikum." Er kündigte den Kölner Comedykollegen Markus Barth an, der live dazu geschaltet wurde. Alles unter zwei Meter Abstand gilt in Franken schon als Geschlechtsverkehr. Er freue sich, wenn alles wieder auf sei. Der Kabarettist Markus Weber wurde aus dem Studio B dazu geschaltet und fing alsbald mit der Frage an: Warum haben wir Männer Brustwarzen? Wir können damit doch gar nicht stillen. Er philosophierte über Oestrogen und Testosteron, über gastrosexuelle Wesen, Prostata und männliche Wechseljahre.

Boris Stijelja führte souverän durch die Sendung. Und natürlich war auch der Winzer Bu Tim Poschmann dabei. Der nahm mal wieder die Veganer auf die Schippe und meinte, die würden nichts für die Umwelt tun, sondern sie essen. Tim hatte einen perfekten Haarschnitt im Gegensatz zu Boris, der dazu auch gleich seinen Senf gab und meinte, er sehe aus wie ein Schlagersänger aus den 70er Jahren. Es folgte ein Auftritt des Klavierkabarettisten Daniel Helfrich, der über „Trennkost“ auf allen Ebenen aus dem Studio B zugeschaltet wurde. Schlagabtausch zwischen Boris und Tim, den beiden langjährigen Freunden, ging in die nächste Runde. Boris sei bereits als 6-Jähriger 1,80 Meter groß gewesen und hatte es im Gegensatz zu dem kleineren Tim schwer, an der Wursttheke ein Stückchen Wurst zu bekommen, weil er nicht dem Niedlichkeitsschema entsprach. Tim hätte nie gedacht, dass er einmal in der Pfalz die Touristen und die Heidelberger vermissen würde. Aufgrund seiner tausende Mal angeklickten Winzer-Bu-Videos im Internet und der Reichweite über mittlerweile ganz Deutschland und Frankreich, hat er nun ab November seine eigene Show „Ja, wu sinn se dann?“ bekommen und alle Shows sind restlos ausverkauft. Er erzählte, dass er nie gedient habe, sondern lieber Zivildienst leistete. Er wollte lieber Essen auf Rädern verteilen als die Waffe in der Hand zu halten. Dies war der passende Übergang zum nächsten Comedian, dem Ausbilder Schmidt. Dieser erwähnte auch gleich, dass es massive Nachwuchsprobleme bei der Bundeswehr gebe. Er erzählte von seinem Saunabesuch. Immer wieder zwischendurch schaltete Boris zu seinem Facebook-Account und stellte fest, dass die Boulevardtheater-Fans auf der Couch vor dem Bildschirm gemütlich vor ihrer Schorle mit Chips saßen. Er erklärte, dass er immer wieder gefragt würde, ob die Geschichten, die er so erzählen würde, alle wahr seien. Und er bejahte, dass dies zu 90 % zutreffe.

Als nächstes sah man die beiden Schauspieler , die Szenen beim Arzt spielten. Live aus Köln zugeschaltet wurde Comedian Sascha Korf. Dieser erzählte, dass er in einem edlen Restaurant essen war und die Kellner weiße Handschuhe trugen. Er habe Linsenbratling mit viel Chi-Chi gegessen. Resümee: Lieber deftiges! Im Studio B befand sich Comedian Toby Käp, der über Impfen und Technoparty seine Gedanken schweifen ließ. Und wenn es weiter so langsam mit dem Impftempo ginge, sei er 2040 dran. Der Klavierkabarettist Daniel Helfrich hatte seinen zweiten Auftritt mit dem Thema Trennung sowie „Trennkost ist kein Abendessen“, sang von Übermüttern und nahm Twitter & Co. auf die Schippe.

Sabine Helfrich (Öffentlichkeitsarbeit am Boulevardtheater) las zwischendurch immer wieder Facebook-Nachrichten vor. Tim erzählte, dass er mittlerweile ziemlich bekannt sei und es ihm auch schon mal peinlich ist, wenn der Urologe zum Beispiel während der Untersuchung Tims einleitenden Sketch-Slogan „Ja, wu isser dann?“ zum Besten gibt. Er kann mehrere Dialekte sprechen unter anderem Schwiezerdütsch und Schwäbisch. An seinem Kroatisch muss er noch feilen.

Es folgten Ausschnitte aus dem Stück mit Dieter und Amanda. Die beiden Comedians saßen im Studio B und tüftelten an einem Rätsel herum. Er fragte sie nach einem weiblichen Geschlechtsorgan. Sie fragte ihn: „Waagrecht oder Senkrecht?“ Er „Waagrecht“. Sie antwortete „Dann muss es die Gosch soi“. Sie plauderten aus dem Nähkästchen, wie zum Beispiel Gewohnheiten von Boris und Tim. So wissen wir nun: Boris schläft auf dem Rücken, die Hände gefaltet mit offenem Mund, wie ein Toter.

Aus Frankfurt wurde Daphne de Luxe zugeschaltet. Sie erzählte von Begebenheiten vom Wertstoffhof, dass sie dort immer die hilflose Frau spiele, damit die Männer ihr beim Tragen helfen. Sie ist am 16. Oktober im Boulevardtheater Deidesheim zu Gast. Anja Reich wurde aus dem Homeoffice zugeschaltet und im Studio B war auch Fräulein Baumann. Es wurde über Masken hergezogen, dass man zur Zeit keinen Lippenstift brauche und das Gebiss auch ruhig im Glas bleiben könne. Sie verabschiedete sich mit den Worten „Bleibt positiv negativ!“ Und auch Boris verabschiedete sich mit Hinweis auf die bevorstehende Comedyshow und Sitcom. Daniel Helfrich sang zum Abschied das Trennungslied.

Nur 2 Tage später, am 9. Februar gab es eine Pressekonferenz via Homepage Boulevardtheater Deidesheim, indem sie live über das Projekt „Sliwowitz im Schoppeglas“ – der ersten pfälzisch kroatischen Sitcom - berichteten. Die Fans konnten über Facebook Fragen stellen, die Sabine Helfrich von der Öffentlichkeitsarbeit an Boris Stijelja, Tim Poschmann und Tobias Schollinger weitergab.
Boris erzählte, dass er baff war, dass vor 2 Tagen sage und schreibe 1500 Leute zugeschaltet waren; dabei hatte er mal gerade so an 20 gedacht. Er und Tim hatten nicht nur eine schlaflose Nacht in den letzten Tagen so sehr aufgeregt waren sie. Er erklärte kurz, was eine Sitcom sei, nämlich Situationskomik, in diesem Stück auf einem Weingut. Er habe sich für das Drehbuch Verstärkung geholt, nämlich Stefan Braun, der die Figuren überzeichnet darstellen lässt. Tobi sei erst seit einem Jahr beim Boulevardtheater und Tim kenne er bereits 16 Jahre. Es seien 3 Folgen geplant von je 20-25 Minuten. Es werden Konfliktpunkte zwischen Pfälzer und Kroate aufs Korn genommen. Boris über die Pfälzer: Sie sind sehr trinkfreudig und suchen immer einen Grund zum Feiern. Es gibt nirgends auf der Welt so viele Weinfeste wie in der Pfalz. Boris kann sich vorstellen, nun öfter zu streamen. Er ist auf den Geschmack gekommen. Sie wollen damit etwas zurückgeben als Dankeschön für die treuen Fans, die sie in den letzten Monaten regelrecht aufgefangen hätten.

Man habe den grandiosen Autor Stephan Braun gebeten, für sie Texte zu dieser verrückten Idee des Theaterleiters Boris Stijelja zu verfassen. Mitspielen werden Tim Poschmann, als Jungwinzer Tobias Schollinger und Boris Stijelja als Ninoslav Vukanovic. Wie soll es auch anders sein, zieht Ninoslav Hals über Kopf beim Jungwinzer Tobias ein und bringt sein Leben völlig durcheinander. In der ersten Folge bekommen die beiden auch noch Besuch von Waltraud und Mariechen (Volker Heißmann und Martin Rassau), die dem ganzennoch eins oben drauf setzen. Auch mit dabei sein werden Stefan Beyer und Jutta Barie-Scholl als Dieter und Amanda Zwingenberger.

Die erste Ausgabe gibt es am 7. März um 18.00 Uhr via Live-Stream. Karten nur bis 7. März um 17.00 Uhr wegen begrenzter Anzahl zu erhalten. Dick vermerken! https://www.boulevard-deidesheim.de
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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