BriMel unterwegs
Super Kontrastprogramm rund um den Nikolausmarkt
Edenkoben. Rund um den Lederstrumpfbrunnen war vom 6. bis 8. Dezember ein wundervoller Nikolausmarkt aufgebaut worden und auch im Kurpfalzsaal stellten rund 40 Kunsthandwerker ihre teilweise außergewöhnlichen Kreationen aus. Und wem das noch nicht reichte konnte in der naheliegenden evangelischen Kirche ein fulminantes klassisches Konzert vom Bläserquintett "LJO Brass" besuchen. Für den Abend des 8. Dezember fast zu viel, um innezuhalten. Also der Reihe nach: nachmittags Besuch des Nikolausmarktes, auf dem die Schwestern Frau Mathes und Frau Scherdel aus Edenkoben schon seit ein paar Jahren mit einem reichhaltigen Angebot einen Stand hatten. Schmuck, Strickwaren, Marmelade und vieles mehr sind alle von Hand gemacht. Vom Bienenzuchtverein Modenbach hat das Ehepaar Orth schon seit ca. 38 Jahren jährlich ein Stelldichein mit dem Nikolausmarkt. Auch Frau Heckmann und Frau Stock kommen schon seit 20 Jahren hier her mit ihren Strickwaren. Im Bücherzelt konnte ebenfalls gestöbert werden. Im Außenbereich hatte auch der Edenchor aus Edenkoben einen Glühweinstand und natürlich gab es an anderen Ständen auch genügend zu essen und zu trinken. Von allem etwas am letzten Abend.
Weiter gings in den Kurpfalzsaal, wo im Erdgeschoß in der Weihnachtsbäckerei die Kleinsten Teig ausrollen und ausstechen konnten. Im ersten Stockwerk gab es Kaffee und Kuchen sowie den Kunsthandwerkermarkt, bei dem die Augen immer größer wurden. Rudolf Hauck hatte ein sehr außergewöhnliches Hobby, nämlich Dampfmaschinen und Dampfmotoren, die er alle selbst gebastelt hatte; er zählte 20 verschiedene Ausführungen in unterschiedlichen Größen und aus verschiedenen Materialien, aber überwiegend aus Messing. Auf Wunsch setzte er sie auch zur besseren Veranschaulichung in Gang. Gegenüber bewunderte man Weihnachtsbogen und Sterne mit Figuren aus dem Erzgebirge. Diese weihnachtliche Dekoration stellte Herr Sattel aus Haßloch aus. Die vielseitige Künstlerin Bettina Wintergerst ist nicht nur Autorin (mit ihren eigenen Büchern hier vertreten), sondern sie macht auch Illustrationen, Räucherwerk und Aquarellkarten. Petra Grillmaier-Neumann aus Langen bei Frankfurt/Main hatte ganz außergewöhnliche Unikate aus Pappmaschee und Steampunk-Accessoires ausgestellt. Auf der Bühne war gerade eine Malerin mit einem großformatigen Gemälde beschäftigt. Frau Leyh aus Gommersheim hatte total niedliche Stricktiere ausgestellt. Außergewöhnliche Filzartikel „marliherz“ von Marlene Hassinger aus Landau/Arzheim zeigten was alles aus Filz herauszuholen ist. Nilgün Yildiz verwendet nur tschechische Perlen für ihre Schmuckstücke, die sie handwerklich in Formvollendung einsetzt. Und es gab noch vieles mehr zu sehen, aber das würde meinen Bericht sprengen.
Der CVJM Edenkoben betrieb einen Grillstand, an dem es Regionales, aber auch eine vegetarische afrikanische Linsensuppe gab. Der Hintergrund sei, dass sie seit nunmehr fast 50 Jahren eine Partnerschaft mit Tansania zum YMCA (das gleiche wie CVJM, nur in Englisch) haben. Mit dem dortigen YMCA bearbeiten sie immer gemeinsame Projekte, in dem Fall für die Primary School in Kibaha/Tansania. Die Einnahmen aus dem Grillstand fließen zu 100% dem Schulprojekt zu.
Kurz nach 17 Uhr hörte man Musik und vier Männer - Klaus Gaa (Trompete), Florian Hofmann (Banjo), Johannes Maiß (Sousaphon) und Bernd W. Fischer (mobile Geräuschkonsole) - im Weihnachts-Outfit verbreiteten Südstaatenflair mit ihren Instrumenten und ihrer Musik, nämlich die Jazz-Band „Dixie Heroes“. Mick und Daggi aus Edenkoben sind begeisterte Fans der Band und kamen nur wegen ihnen. Mick ist selbst Gitarrist bei der Band „Ampra“ und wippte begeistert mit. Die Musiker sind Entertainer par excellence und heizten sogar per Megafon mit Gesang und stimmungsvollen Weihnachtsliedern das Publikum an. Die kleinen Zuschauer saßen andächtig vor ihnen und verfolgten die außergewöhnlichen Klänge.
Parallel hatte der Kulturverein Edenkoben e.V. in der protestantischen Kirche am Ludwigsplatz zu einem weihnachtlichen Konzert mit dem Blechbläserquintett „LJO Brass“ eingeladen, das ich auch unbedingt erleben wollte, also kurzer Ortswechsel. Seit 17 Jahren spielen die Bläser zusammen und heute mit einem special guest am Horn, Andreas Becker von der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen. Er wurde mit viel Beifall begrüßt. Die Kirche war bis hoch auf die Empore gefüllt, denn es war tatsächlich ein musikalischer Leckerbissen. Die junge Band mit Johannes Leiner, Trompete und Organisator; Felix Schauren, zweiter Trompeter; Jared Scott, Horn; Bruno Wipfler, Posaune und der Tubist, Constantin Hartwig, der die meisten Arrangements schreibt, ist bereits mit vielen renommierten Preisen ausgezeichnet worden. Johannes Leiner moderierte das Konzert. Mit Horn, Trompete, Posaune und Tuba wurden abwechslungsreiche klassische Stücke gespielt zum Beispiel von Wolfgang Amadeus Mozart, bei dem Andreas Becker sein Solo-Horn zum Einsatz brachte. Johann Sebastian Bach, Anton Bruckner, Originalwerke für Blechbläserquintett von Hidas Frigyes, John Cheetham und Viktor Ewald waren dabei ebenso wie Jazz und natürlich weihnachtliche Klänge.
Nochmal zurück auf den Nikolausmarkt kehrten auch die „Dixie Heroes“ von ihrer kurzen Pause zurück und marschierten mit ihren Instrumenten geradewegs durchs Publikum. Besser kann ein „Weihnachts- oder Nikolausmarkt-Besuch“ nicht enden. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.