Nikolaus, Belzenickel, Weihnachtsmann und das Christkind
Edenkoben. Die Weihnachtsbräuche haben historische Hintergründe. Der Weihnachtsmann mit Rauschebart und rotem Mantel hat pfälzische Wurzeln. Sein Vorbild ist der Belzenickel.
Weihnachtsmann, Nikolaus und Knecht Ruprecht, Belzenickel - auf Adventskalendern, bei Weihnachtsmärkten oder im Fernsehen wird der dicke Weihnachtsmann im roten Mantel mit weißem Rauschebart gezeigt. Doch eigentlich feiern wir ja das Christkind und das bringt auch Geschenke. Die Verwirrung um die Nikoläuse und Christkinder ist groß. Für all die Figuren gibt es historische Hintergründe.
Papst Liberius legte im Jahr 354 Weihnachten auf den 25. Dezember fest. Damals feierte die Gemeinde Weihnachten jedoch zusammen in der Kirche. Weihnachten war noch kein Familienfest. Auch die Geschenke für die Kinder gab es nicht an Weihnachten, sondern am Nikolaustag am 6. Dezember. Denn Mitte des 4. Jahrhunderts starb an diesem Tag der Bischof von Myra, der als Heiliger Nikolaus zum Schutzpatron für alle Kinder wurde. Im Laufe der Zeit gesellte sich Knecht Ruprecht als Gehilfe des heiligen Nikolaus dazu, der am Vorabend des 6. Dezembers mit dem Nikolaus die Kinder besucht. In der Pfalz war er unter verschiedenen Namen wie „Belznickel“ oder „Hans Trapp“ (Weißenburg) bekannt. Er war ein zotteliger, unheimlicher Geselle, der die bösen Kinder züchtigte, während der Nikolaus den braven Kindern Nüsse und Obst brachte. Viele Bräuche flossen mit der Zeit zusammen. So kam es auch, dass Nikolaus und Belzenickel zur selben Figur wurden, die sowohl Gabensack wie Rute bei sich trägt.
Die Popularität des Weihnachtsmanns, der in einem roten Mantel und mit Rauschebart auftritt, rührt von den Karikaturen eines deutschen Auswanderers nach Amerika her. Thomas Nast zeichnete die Figur des alten Mannes mit Rauschebart, der Geschenke verteilt. Vorbild war der Pfälzische Nikolaus, der Pelznickel. Der wurde sozusagen Vater des modernen Weihnachtsmanns, der Geschenke und Rute dabei hat, die er am Heiligen Abend verteilt. Der Weihnachtsmann vereinigt somit Eigenschaften des heiligen Nikolaus und Knecht Ruprechts, der aber die Geschenke an Weihnachten bringt.
Durch die Reformation wurde Sankt Nikolaus durch das Christkind abgelöst. Denn die Protestanten lehnten die Heiligenverehrung und damit auch den Heiligen Nikolaus ab. So wurde der traditionelle „Kinderbeschenktag“ auf den ersten Weihnachtsfeiertag verlegt. Das Christkind wird häufig als blondgelocktes Kind mit Flügeln und Heiligenschein dargestellt, das unbemerkt Geschenke bringt. Die Idee des Christkinds und der Weihnachtsgeschenke hat seit dem 19. Jahrhundert auch in katholischen Regionen Einzug gehalten. [rko]
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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