Verabschiedung von Bürgermeister Olaf Gouasé
Verbandsgemeindetreff 2022

Olaf Gouasé mit Landrat Dietmar Seefeldt | Foto: Kreis SÜW
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Edenkoben. Am 24. Juni war es soweit: Nach zwei Jahren Pause lud die Verbandsgemeinde Edenkoben wieder zum Verbandsgemeindetreff. Inmitten des 50-jährigen Jubiläums der Verbandsgemeinde war der Treff der Höhepunkt des Festjahres, an dem es zugleich auch galt Abschied zu nehmen von Bürgermeister Olaf Gouasé.

VG-Treff fand in Edesheim statt

Endlich wieder Verbandsgemeindetreff, über 500 Gäste kamen ins Schloss Edesheim auf die Seebühne und in den Schlosshof. Es waren freudige Begegnungen, ein großartiger Abend schickte sich an – doch dann setzte der Regen ein. Mit 45-minütiger Verspätung riefen die Jagdhornbläser unter der Leitung von Klaus Mewes auf die Seebühne. Bepackt mit Regenschirm und Regenjacke kamen die Gäste aus der Landes- und Kommunalpolitik, Vertreter der Banken, Kirchen, Vereine, Schulen und Kindertagesstätten, Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung auf der Zuschauertribüne rund um die Seebühne zusammen. Gouasé begrüßte unter anderem den Schirmherrn Landrat Dietmar Seefeldt, CDU Landesvorsitzender Christian Baldauf und den Vorsitzenden der FWG Landtagsfraktion, Joachim Streit.

50 Jahre Verbandsgemeinde Edenkoben

Landrat Dietmar Seefeldt, Schirmherr des 50. Jubiläums, ging in seiner Festrede der Frage nach „was es bedeutet, dass sich die Verbandsgemeinde etabliert hat. Was macht sie aus, die Verbandsgemeinde?“ Unter den insgesamt sechs Aspekten sei da zunächst das Verwaltungsgebäude zu nennen – denn was heute so selbstverständlich klinge, war für die Verantwortlichen damals eine schwierige Aufgabe. Endete doch mit der Reform die Zeit der Gemeindesekretäre und Gemeindeämter. Unterschiedliche Standorte, Raumprobleme und letztlich der Umzug in das heutige Gebäude mit verbessertem Arbeitsklima und stärkerem Dienstleistungsgedanke. Der zweite Aspekt: Das Verbandsgemeinde-Gebiet mit drei unterschiedlichen Bereichen - Gäu, Haardtrand und Stadt Edenkoben. Als ein „Kuriosum der jüngeren Geschichte“ bezeichnete Seefeldt die zwischenzeitliche Zwangsfusion mit Maikammer und deren Rückgängigmachung. Mit dem Verbandsgemeinderat nannte der Schirmherr den dritten Aspekt. Denn ohne diesen könne sich eine Verbandsgemeinde nicht etablieren. Die „riesige Veränderung im Rat“ im Juli 2015 innerhalb einer laufenden Legislaturperiode, ließ Seefeldt nicht außer Acht und erinnerte an die 18 Nachrücker für die ausgeschiedenen Ratsmitglieder der wiederbelebten Verbandsgemeinde Maikammer. Auch Öffentlichkeitsarbeit brauche eine Verbandsgemeinde um zu entstehen und über die Jahrzehnte zu bestehen. Und die Verbandsgemeinde Edenkoben kommuniziere außerordentlich gut, nicht nur im Amtsblatt, das seit 1979 erscheint. Mit den Verwaltungsleistungen nannte der Schirmherr einen weiteren Aspekt, wobei sich die Arbeitsfelder und Zuständigkeiten in den vergangenen fünf Jahrzehnten immer wieder wandelten. Und dabei sei auch die Finanzlage zu thematisieren, den Defiziten der Vergangenheit stehe heute gutes Wirtschaften gegenüber. So sei der Umlagesatz der Verbandsgemeinde Edenkoben der zweitniedrigste im Kreis. Und letztlich sind es die Menschen, die die Verbandsgemeinde ausmachen. Die Bürgerinnen und Bürger, die Pendler und die Menschen, die der Verbandsgemeinde ein Gesicht geben, nämlich die Bürgermeister – Theo Bollenbach, Horst Frank und Olaf Gouasé und die hauptamtlichen Beigeordneten – Rolf Wamsganz, Kurt Wagenführer, Eberhard Frankmann, die Werkleiter, die Wehrleiter, die Geschäftsführer des Vereins Südliche Weinstrasse Edenkoben, sagte Seefeldt. Die Verbandsgemeinde Edenkoben – eine Erfolgsgeschichte, die „frohen Mutes in die Zukunft blicken kann“, lobte der Landrat.

Der 50. Geburtstag werde mit vielen Veranstaltungen gefeiert, der Jubiläumskalender ist gefüllt, die Ortsgemeinden feiern mit und mit dem Jubiläumswerk und dem Arboretum, das im Oktober eingeweiht werden wird, sei auch etwas nachhaltiges geschaffen, freute sich Gouasé. Sein Dank galt in diesem Zusammenhang den finanziellen Unterstützern der Projekte.

Verabschiedung Bürgermeister Olaf Gouasé

Mit dem Ersten Beigeordneten Eberhard Frankmann am Mikrofon war der zweite Teil des Verbandsgemeindetreffs eingeleitet: die Verabschiedung von Bürgermeister Olaf Gouasé.

„Eine angemessene Lobrede auf Olaf Gouasé zu halten, ist ehrlich gesagt eine unlösbare Aufgabe“, nahm sich Landrat Dietmar Seefeldt dieser dennoch an. Wenn auch dessen umfassendes Wirken und dessen brillante Rhetorik nur eine Annäherung zulasse. Gouasé sei ein Mann mit Charakter, hellwach, intelligent und hundertprozentig verlässlich, streitbar, klar und offen. Dabei bleibe er sich treu, verstelle sich nicht und ist in allen Facetten echt, charakterisierte Seefeldt.

Der scheidende VG-Bürgermeister Olaf Gouasé

Die Vita: Ausgebildet als Jurist arbeitet Gouasé als Verwaltungsjurist in der Stadtverwaltung Ludwigshafen und Kreisverwaltung Ludwigshafen, doziert an der Gemeindeverwaltungsschule Ludwigshafen und IHK Pfalz, seit 2005 am Naturwissenschaftlichen Technikum Dr. Künkele in Landau. Seit 1982 gehört Gouasé der CDU an und wurde am 11. August 1994 mit 34 Jahren zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Edenkoben gewählt und 2002, 2010 und 2014 im Amt bestätigt. Dem „starken Bürgermeister der Verbandsgemeinde Edenkoben“ war die Gestaltung der Heimat wichtig: als langjähriger Brandschutzdezernent, als stellvertretende Schiedsperson und als Standesbeamter mit mehr als 200 Trauungen wie auch im Kreistag (seit 1999), im Kreisausschuss, im Tourismus (seit 1994 Vorsitzender im Verein SÜW Edenkoben), bei der Sparkasse (seit 1994) und im DRK Ortsverein Edenkoben (20 Jahre Vorsitzender, inzwischen Ehrenvorsitzender). Ende Juni wird der dienstälteste Bürgermeister im Kreis in Ruhestand gehen, nachdem er „fast die Hälfte seines bisherigen Lebens Bürgermeister war.“ Seefeldt dankte der Familie und insbesondere der Ehefrau Andrea für das Mittragen von 28 Jahren Bürgermeister und wünschte Gouasé eine facettenreiche und erfahrungsvolle Lebensphase.

Olaf Gouasé habe alle Eigenschaften mitgebracht, die einen erfolgreichen Kommunalpolitiker ausmachen, stellte Dr. Karl-Heinz Frieden, Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz fest. Und das habe dem langjährigen Bürgermeister große Sympathien der Bürgerschaft entgegengebracht. Ausdauer und Kondition habe er unter anderem auch dann bewiesen, wenn er im Kommunalen Rat dem „Land Rheinland-Pfalz auf die Sprünge geholfen“ habe. Die „Pfälzische Persönlichkeit Gouasé“ habe viel Gutes getan für die Kommunale Familie, lobte Dr. Frieden und überreichte dem scheidenden Bürgermeister eine Dankesurkunde des Gemeinde- und Städtebundes.

Dank der Bürgermeisterkollegen

Im Namen der Bürgermeisterkollegen dankte Axel Wassyl (Verbandsgemeinde Offenbach) für einen stets offenen und ehrlichen Umgang. Sonja Kaddatz bedankte sich im Namen des Personalrates für eine stets vertrauensvolle Zusammenarbeit. Lothar Anton, Ortsbürgermeister von Gommersheim, berichtete von den gemeinsam erlebten 28 Jahren und bestätigte, die Ortsbürgermeister, die Mitglieder und die Fraktionsvorsitzenden des Verbandsgemeinderates haben das „Sprachtalent sehr geschätzt“.
Eine klare Haltung, tatkräftiges Anpacken, ein Blick für das große Ganze – das braucht ein Politiker und das habe Gouasé geleistet, fasste Lena Hirschinger zusammen. Die Vorsitzende des CDU Kreisverbandes Südliche Weinstraße dankte dem ehrenamtlich Aktiven in der Jungen Union und im CDU Bezirksvorstand, im CDU Kreisvorstand und CDU Gemeindeverband auch im Namen des Landesvorsitzenden Christian Baldauf für das „parteipolitische Engagement“. „Die Arbeit, das Engagement und die Persönlichkeit des langjährigen Bürgermeisters werden noch lange nachwirken.

Worte des scheidenden VG-Bürgermeisters

„Glück ist, zu mögen was man muss und zu dürfen was man mag“ zitierte der Bürgermeister abschließend Henry Ford. Das sei zutreffend, die „Begegnungen mit den Menschen haben mein Leben bereichert“. Es sei keine Selbstverständlichkeit vier Mal als Bürgermeister gewählt zu werden, das sei Ehre und Ansporn zugleich gewesen. Jedoch sei dies keine Einzelleistung gewesen, sondern Fleiß und Können, von Menschen, die mitangepackt haben. Gemeinsam habe man für die Bürgerschaft viel erreichen können und die Gemeinden haben sich prächtig entwickelt, schloss Gouasé.

Die Gästeführer Martina Roth, Jutta Grünenwald, Miriam Amourette und Karl Hahn zeigten in ihrem Stück „Drei Pfälzer noch Paris 2.0“ was passieren kann, wenn das Navigationsgerät irreleitet und bewiesen einmal mehr, „mir Pälzer sinn halt so e Rass, mir sinn clever un hänn Kraft“. Für den passenden Wein im Glas sorgten die Jungwinzer Edesheim und um die Häppchen zwischendurch kümmerte sich die Katholische Frauengemeinschaft Edesheim. ps

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Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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