Es piept und blökt - Tierischer Nachwuchs bei den Kleintierzüchtern
Edingen-Neckarhausen.Osterzeit ist auch Familienzeit und ein Osterspaziergang gehört einfach dazu. Eines der beliebtesten Naherholungsziele am Ort ist die schmucke Anlage der Kleintierzüchter. Hier geht es buchstäblich „tierisch“ zu. Während die einen unter den Fell- und Federträgern noch balzen und werben, kümmern sich die anderen schon um den Nachwuchs.
Bei den Ziegen tummeln sich bereits sechs Geißlein im Streichelzoo und auch sonst präsentiert sich die tierische Gesellschaft von ihrer fruchtbaren Seite. Kein Wunder, schließlich thront ja der Kindlesbringer schlechthin, Meister Adebar, auf seinem Storchen-Hochsitz über der Anlage und peilt aktuell ebenfalls seine „Vogel-Hochzeit“ an.
Auch „Hinkel, Gockel und Gans“ fangen mal ganz klein an. Der Brutwart der Edinger Kleintierzüchter, Helmut Stein, hat derzeit noch alle Hände voll zu tun. In den fünf Brutapparaten regt sich im drei- bis vier Wochenrhythmus der piepsende Nachwuchs. Während die Flauschbällchen aus dem Hühnerei nach 21 Tagen als „fertige Küken“ ihre wohltemperierte Behausung verlassen können, benötigt der Brut- und Schlupfprozess bei Enten und Gänsen etwas mehr Zeit.
Die Frühlingssonne als willkommene Wärmequelle nutzt derweil das Ziegenvölkchen. Sechs Zicklein machen derzeit im Streichelzoo muntere Bocksprünge. „Eine Geiß erwartet noch Nachwuchs, sodass wir vermutlich bald mit einer rappelvollen Kinderstube rechnen können“, lässt der Brutwart wissen. Er kümmert sich zusammen mit anderen auch um die Bewohner des Streichelzoos. Das meckernde Völkchen wird gut versorgt, sodass die Besucher auch nicht „zufüttern“ sollten. „Bei uns herrscht zwischenzeitlich auf der gesamten Anlage ein Fütterungsverbot, das gilt insbesondere auch für die Bewohner des Streichelzoos. Einige Zeitgenossen haben Brot und Küchenabfälle über den Zaun gekippt, was für die Tiere alles andere als bekömmlich ist und uns zusätzliche Arbeit beim sauber halten machte“, betonte der Chef der Kleintierzüchter, Gerhard Stein, und fügt hinzu: „Wir leisten das ja alles ehrenamtlich, und halten nebenbei auch noch die gesamte Anlage in Schuss mit deren Bau wir vor 30 Jahren in Eigenregie begonnen haben.“
Ein paar Nummern kleiner als Ziegen, aber bei Kindern ebenso beliebt, sind die Meerschweinchen, für die ein Klein-Gehege gebaut wurde. Die wuscheligen Gesellen sind gerade aus dem Winterquartier ins Freigehege umgezogen.
Hoch droben im Storchenhorst klappert es derweil heftig. „Vermutlich bezog das gleiche Storchenpaar, dem es schon im Vorjahr bei uns gefallen hat, erneut den Storchen-Hochsitz“, mutmaßt Helmut Stein und ergänzt „Bei der Störchin weiß ich anhand des Rings genau, dass sie schon hier war, bei ihrem Partner gehe ich davon aus, dass es so ist, denn die beiden gehen sehr vertraut miteinander um.“ Der Brutwart des Kleintierzuchtvereins und ehrenamtliche Storchenberinger der Vogelwarte Radolfzell kennt sich aus bei Meister Adebar. „Ich rechne damit, dass Frau Adebar demnächst mit dem Eierlegen und Brutgeschäft beginnt, was dann später aus dem geschlüpften Nachwuchs wird, hängt auch vom Wetter ab“, weiß Helmut Stein.
Irdischer geht es da schon in den 15 Parzellen der Kleintierzüchter zu. Hier tummeln sich Hühner, Tauben, Wassergeflügel sowie Kaninchen in zahlreichen Rassen- und Farbschlägen. Selbst Sittiche, Kanarienvögel und farbenprächtige Fasane sind zu sehen. In der großen Voliere schwimmen verschiedene Entenarten auf dem Teich, während ein bunt schillernder farbenprächtiger Pfau stolz sein Rad schlägt. Der Vorgänger seiner Partnerin ist an Altersschwäche gestorben, weshalb man einen jungen Nachfolger für das Pfauenweibchen ausgeguckt hat, damit es nicht einsam ist. Ein ähnliches Schicksal erlebte die schwarzgefiederte Trauer-Schwanenfrau. Ihr Gatte hatte völlig unerwartet das Zeitliche gesegnet, auch sie kann sich jetzt auf einen „Neuen“ einstellen. Schwäne leben in Einehe bis dass der Tod sie scheidet „Ist der Partner gestorben wendet sich der zurückgebliebene Schwan zumeist einem neuen Gefährten zu, einige trauern allerdings ihr Leben lang und gehen keine weitere Partnerschaft ein“, weiß Helmut Stein.
Die Anlage ist täglich von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Es wird darum gebeten, die Hunde an die Leine zu nehmen, damit die zahlreichen Feder- und Fellträger nicht aufgeschreckt werden. ha
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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