Tierisches Jungvolk
Gefiederter Nachwuchs bei Edinger Kleintierzüchtern

Während das Hühner-Jungvolk nach 21 Tagen als „fertige Küken“ ihre wohltemperierte Behausung verlassen kann, benötigt der Brut- und Schlupfprozess bei Enten und Gänsen etwas mehr Zeit.   | Foto: ha
  • Während das Hühner-Jungvolk nach 21 Tagen als „fertige Küken“ ihre wohltemperierte Behausung verlassen kann, benötigt der Brut- und Schlupfprozess bei Enten und Gänsen etwas mehr Zeit.
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Edingen. Während die Einen noch balzen und werben, kümmern sich die Anderen schon um den Nachwuchs. Die Anlage der Edinger Kleintierzüchter wird nach und nach zur Kinderstube.

Bei den Ziegen gibt es bereits Nachwuchs und auch sonst präsentiert sich die tierische Gesellschaft von ihrer fruchtbaren Seite. Kein Wunder, schließlich thront ja der Kindlesbringer schlechthin, Meister Adebar, auf seinem Storchen-Hochsitz über der Anlage und peilt aktuell ebenfalls seine „Vogel-Hochzeit“ an. Auch „Hinkel, Gockel und Gans“ fangen mal ganz klein an, wie man auf unserem Foto sieht. Der Brutwart der Edinger Kleintierzüchter, Helmut Stein, hat derzeit alle Hände voll zu tun. In den fünf Brutapparaten regt sich im drei- bis vier Wochenrhythmus der piepsende Nachwuchs. Während das Hühner-Jungvolk nach 21 Tagen als „fertige Küken“ ihre wohltemperierte Behausung verlassen kann, benötigt der Brut- und Schlupfprozess bei Enten und Gänsen etwas mehr Zeit.
Die ersten Sonnenstrahlen als willkommene Wärmequelle nutzen derweil vier kürzlich geborene Zicklein zweier Ziegen-Mütter. „Eine Geiße erwartet noch Nachwuchs, so dass wir vermutlich mit einer rappelvollen Kinderstube rechnen können“, lässt der Brutwart wissen. Er kümmert sich zusammen mit anderen auch um die Bewohner des Streichelzoos. Das meckernde Völkchen wird gut versorgt, so dass die Besucher auch nicht „zufüttern“ sollten. „Bei uns herrscht zwischenzeitlich ein Fütterungsverbot. Einige Zeitgenossen haben Unmengen von Brot und Küchenabfällen über den Zaun gekippt, was für die Tiere alles andere als bekömmlich war und uns zusätzliche Arbeit machte“, betonte der Chef der Kleintierzüchter, Gerhard Stein, und fügt an: „Wir leisten das ja alles ehrenamtlich, und halten nebenbei auch noch die gesamte Anlage in Schuss.“

Damit die Kinder weiterhin ihren Spaß haben, will man bis Ostern einen umgerüsteten Futterautomaten anbringen, der zuvor Kaugummis „ausgespuckt“ hatte. Für kleines Geld soll dann „ganz automatisch“ ein gesunder Ziegen-Snack erhältlich sein. Ein paar Nummern kleiner als Ziegen, aber bei Kindern ebenso beliebt, sind Meerschweinchen für die aktuell ein Klein-Gehege gebaut wird. Die wuscheligen Gesellen sollen dort ebenfalls bis zum Osterfest Quartier beziehen.

Hoch droben im Storchenhorst klappert es derweil heftig. „Vermutlich bezog der gleiche Storch, dem es schon im Vorjahr bei uns gefallen hat, erneut den Storchen-Hochsitz“, mutmaßt Helmut Stein und fügt an. „Er hat aber eine neue Partnerin, die Verflossene war nämlich nicht beringt, die jetzige hat einen Code am Bein.“ Der Brutwart des Kleintierzuchtvereins und ehrenamtliche Storchenberinger der Vogelwarte Radolfzell kennt sich aus bei Meister Adebar. Störche sind mehr auf das gewohnte Quartier als auf den Partner fixiert, weshalb die Ankömmlinge auch nicht immer warten, ob der oder die Altvertraute wieder anfliegt, sie „trauen“ sich dann schon einmal neu. „Ich rechne damit, dass die Störchin demnächst mit dem Eierlegen und Brutgeschäft beginnt, was dann später aus dem geschlüpften Nachwuchs wird, hängt auch vom Wetter ab“, weiß Helmut Stein.

Irdischer geht es da schon in den 15 Parzellen der Kleintierzüchter zu. Hier tummeln sich Hühner, Tauben, Wassergeflügel sowie Kaninchen in zahlreichen Rassen- und Farbschlägen. Selbst Sittiche, Kanarienvögel und farbenprächtige Fasane sind zu sehen, während in der großen Voliere Trauerschwäne, verschiedene Entenarten und eine Pfauen-Dame ihre Kreise ziehen. Deren langjähriger Gatte ist kürzlich an Altersschwäche gestorben, aber man hat schon einen jungen Nachfolger für das Pfauenweibchen ausgeguckt, damit es nicht einsam ist. Die Besucher interessieren sich aber nicht nur für das lebende Federvieh, sie kamen hier auch gut und gerne kulinarisch auf ihre Kosten. Nachdem bereits zum zweiten Mal das überregional bekannte Gockelfest der Kleintierzüchter ausgefallen war, fällt im April die Entscheidung, ob man es dieses Mal trotz Corona und Personalmangel wieder durchziehen will. Die Anlage ist täglich von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Es wird darum gebeten die Hunde an die Leine zu nehmen, damit die zahlreichen Feder- und Fellträger nicht aufgeschreckt werden. ha

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Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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