Nachhaltigkeit im Fokus
Pflanzen- und Fahrradbörse der Lokalen Agenda
Neckarhausen. Nach zweimaliger Corona bedingter Pause öffnet die Pflanzen- und Fahrradbörse der Lokalen Agenda am Samstag, 7. Mai, im Neckarhäuser Schlosshof wieder ihre Pforten. Von 10 bis 14 Uhr wechseln nicht nur diverse Ableger fürs Gartenbeet ihre Besitzer, es werden auch auf anderen Feldern Ideen über Nachhaltigkeit ausgetauscht und umgesetzt. Schließlich zählt nicht alles was gebraucht ist gleich zum „alten Eisen“. Das gilt für die Aktion „Fahrräder für Afrika“ ebenso wie für das Repair-Cafe das einen Elektro-Flohmarkt anbieten möchte.
„Es ist doch eine gute Sache, dass sich mit dem Repair-Cafe eine weitere Agenda-Gruppe an der Veranstaltung beteiligt“, freut sich die Organisatorin der Pflanzen- und Fahrradbörse Maryvonne Le Flecher. Auch beim Elektro-Flohmarkt handle es sich um eine nichtkommerzielle Angelegenheit die ins Schema passe. „Alte Geräte sind ja unser Thema, alles „was einen Stecker hat“ kann beim Flohmarkt angeboten und gekauft oder verschenkt werden“, erklärt Repair-Cafe-Mitinitiator Herbert Henn und fügt an: „Zum Angebot sollen funktionstüchtige Geräte zählen aber auch ein altes ausgedientes Teil, das noch läuft, stößt bei einem Bastler vielleicht auf Interesse.“
Der „laufende Betrieb“, wird an einer Steckdose vor der Weitergabe getestet. Die Aktiven vom Repair-Cafe stellen Tische für die Flohmarkt-Händler bereit. „Mal sehen, was kommt und wie es läuft. Wir schaffen aber lediglich die Rahmenbedingungen, jeder Anbieter ist für seine Ware verantwortlich und sollte die nicht verkauften Geräte auch wieder mitnehmen“, betont Henn. Voranmeldungen seien nicht erforderlich. Was die Pflanzenbörse betrifft, sind bereits elf Stellplätze vergeben, für einige weitere Anbieter ist noch Platz. Um Voranmeldungen im „grünen Bereich“ wird gebeten und Tische sind mitzubringen.
„Zu uns kommen gerne Stammanbieter und Stammbesucher“, weiß Maryvonne Le Flecher. Zu der gewohnt reichhaltigen Vielfalt an Setzlingen quer durch den Gemüsegarten zählen auch ausgefallene Tomatensorten sowie scharfe Pflänzlein wie Paprika und Chili. Hinzu kommt eine Auswahl an Zimmerpflanzen-Raritäten samt Blühendem und Duftendem für draußen und drinnen. Auch diverse Stauden werden angeboten. Ferner zählen Kräutersalze, Schmuck aus Blumen und Blüten, Schildchen für Beete, Deko-Artikel sowie Marmeladen zum Angebots-Repertoire.
Den Grundgedanken der Pflanzenbörse, primär nichtkommerziellen Anbietern oder Nebenerwerblern im „grünen Bereich“ eine Standgebühr freie Möglichkeit zum Verkauf ihrer Setzlinge zu verschaffen, wolle man auch weiterhin beibehalten, betont die Organisatorin. Nach der pandemiebedingten Zwangspause sei sie froh, dass mal wieder etwas stattfinden könne. „Jeder sollte sich am Gemeinschaftsleben beteiligen, und das tun was er gerne macht, bei mir ist es nun mal das Gärtnern“, erzählt Le Flecher.
Zu den Anbietern zählt auch die Einrad-Gruppe des TV Neckarhausen, die neben ihrer rollenden Einrad-Kür auch selbstgezogene Pflänzchen präsentiert. Außerdem sind die BUND- sowie die NABU-Ortsgruppe und die Schlossparkfreunde mit Infoständen vertreten. Letztere feiern in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen, als Hüter des botanischen Kleinods. Einiges ins Rollen bringt sicher auch wieder die Fahrradbörse. Alles was unmotorisiert am „Rad dreht“ kann ohne Voranmeldung von privat angeboten werden. Dazu zählen neben Fahrrädern beispielsweise auch Roller, Buggys, Fahrradanhänger und Rollschuhe.
Mit von der Partie ist auch die Initiative „Fahrräder für Afrika“ des Heidelberger Radhofs. Hier können Drahtesel abgegeben werden, die in Afrika als umweltfreundliche „Lastenfahrzeuge“ zum Einsatz kommen oder als Ersatzteillager wiederverwertet werden können. BUND-Chef Stephan Kraus-Vierling unterhält die Besucher zudem musikalisch Der Gitarren-Barde ist bei der Pflanzenbörse Stammgast. Zu seinem Repertoire zählt der „kleine grüne Kaktus“ ebenso wie die schaurige Moritat nach Noten: „Der Mörder ist immer der Gärtner.“ Fürs Kulinarische sorgen erstmals die Edinger Landfrauen mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee. Das Landfrauen-Cafe wird in der ehemals gräflichen Orangerie seinen Platz haben und ist damit wetterunabhängig. Der Erlös aus dem Kuchen-Verkauf kommt der Ukraine-Hilfe zugute.
Die Pflanzen- und Fahrradbörse findet im Übrigen auch bei Regen statt. „Gartenfreunde und Radler sind bei jedem Wetter unterwegs, die lassen sich doch nicht von ein paar Regentropfen abhalten“, ist Maryvonne Le Flecher überzeugt. ha
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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