Aktion des Courage-Bündnisses am 19. September
Helfen statt wegschauen
Von Monika Klein
Enkenbach-Alsenborn. Wer Zivilcourage zeigt, schaut hin, erspürt die Bedrängnis und Ängste der Betroffenen und handelt. Um für dieses Thema zu sensibilisieren, ruft das Bundesnetzwerk Zivilcourage jährlich am 19. September zu Aktionen auf. Das Courage-Bündnis Stadt und Landkreis Kaiserslautern beteiligt sich daran und lädt zu einer Aktion ins Provinzkino Enkenbach ein.
Am Dienstag, 19. September, wird um 19 Uhr im Provinzkino der Film „She said“ von Emmy-Gewinnerin Maria Schrader gezeigt. Darin geht es um die Journalistinnen Megan Twohey und Jodi Kantor, die den Machtmissbrauch im US-amerikanischen Filmgeschäft aufdeckten, was nur durch das jahrelange Schweigen im Umfeld möglich war. Bereits ab 18 Uhr sind Mitwirkende des Courage-Bündnisses mit Info-Ständen vor Ort. Die Akteure möchten mit den Anwesenden ins Gespräch kommen, ihnen Informationen und Tipps an die Hand geben und ihnen die Gelegenheit zum Austausch bieten. Vertreten sind unter anderem das Jugendparlament, der Verein Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt Kaiserslautern und auch Silke Gorges aus Otterberg.
Die 54-Jährige ist im Sprecherrat des Bundesnetzwerks Zivilcourage und setzt sich als Kampfsportmeisterin, Coach und Trainerin für Zivilcourage seit Jahren für dieses Thema ein. Auch ist sie Mitglied im hiesigen Courage-Bündnis und war Mitinitiatorin der Gründung im Jahr 2021. Sie unterstreicht: „Es geht darum zu helfen statt wegzusehen, nach den eigenen Möglichkeiten aktiv zu werden und sich verantwortlich zu fühlen. Etwas machen kann man immer, zumindest Unterstützung holen.“ So sei ihr ein Fall zu Ohren gekommen, bei dem eine Person einen epileptischen Anfall vorgetäuscht habe, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und so einer Frau, die sexuell belästigt wurde, eine Chance zu geben, aus dieser Situation zu entkommen.
Betroffenen beistehen
Gorges hält es für wichtig, dass jeder als Teil einer Gesellschaft respektvoll und wertschätzend miteinander umgeht und Grenzüberschreitungen im privaten wie auch im beruflichen Umfeld nicht zu akzeptieren seien. „Da ist Zivilcourage gefordert, um den Betroffenen beizustehen, egal, ob es um Rassismus, Sexismus oder andere Diskriminierungsformen geht. Es geht um allgemein gültige Werte, für die man sich einsetzt.“
In diesem Sinne wünscht sie sich, dass es im Anschluss an den Film zu einem offenen Dialog mit den Besuchern kommt, dass sie von eigenen Erfahrungen berichten, aber auch dass sie fachlichen Rat und Tipps mitnehmen, wie sie Betroffenen konkret beistehen können.
Das Kino verfügt über 170 Plätze. Der Eintritt ist dank der Sponsoren – Leitstelle Kriminalprävention und der Verein Zukunftsregion Westpfalz – frei. [lmo]
Termin
Tag der Zivilcourage am Dienstag, 19. September, ab 18 Uhr im Provinzkino Enkenbach
www.courage-buendnis.de
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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