Vortrag und Publikumsgespräch: „Suizidbegleitung ist legal. Auch bei Demenz?“
Über 75 % der befragten deutschen Bürger:innen sind für Selbstbestimmung am Lebensende; aber nur ca. 25% wissen, dass Suizidhilfe in Deutschland
legal ist und in einem gesicherten Rechtsrahmen stattfindet. In dem bahnbrechenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 ist als einzige Voraussetzung die Freiverantwortlichkeit der Sterbewilligen genannt.
Jeder darf helfen - auch alle Ärzt:innen und professionelle Organisationen.
In dem Einführungsvortrag beschreibt ein DGHS-Präsidiumsmitglied die aktuelle Situation der Suizidhilfe in Deutschland. Die DGHS hat seit dem Urteil mehr als 750 Menschen an professionelle Freitodhelferteams - bestehend aus einer Juristin und einer Ärztin - vermittelt. Eine besondere Herausforderung gibt es bei Demenz und bei psychischen Erkrankungen. Wie kann man in diesen Fällen die Freiverantwortlichkeit feststellen?
Dr. Marinou Arends hat sich bis zu ihrer Pensionierung mit dem Thema Demenz beschäftigt. Sie arbeitete als niederländische Seniorenärztin in einem Pflegeheim, vor allem in der Abteilung für demente Patienten. In den Niederlanden gibt es die Sterbehilfe bereits seit dem Jahr 2002. Dr. Marinou Arends hat sich leidenschaftlich für die Entscheidungsfreiheit ihrer Patienten am Lebensende eingesetzt. In ihrem 2023 erschienenen Buch „Angeklagt wegen Sterbehilfe“ beschreibt sie ausführlich, warum sie mehrfach angeklagt wurde. Sie hat alle Prozesse gewonnen. 2021 erhielt sie eine königliche Auszeichnung für die Entwicklung der Seniorenmedizin und insbesondere für ihren Beitrag zur Rechtssicherheit der Sterbehilfe bei Demenz.
Vor der Veranstaltung am Montag, 22 April 2024 liegen bereits um 16:30 Uhr im Hotel Achat, Exterstraße 2 in 67433 Neustadt an der Weinstraße vielfältige Informationsmaterialien zu den Themen Patientenverfügung und Freitodbegleitung aus. Ab 17:00 Uhr schildert Ursula Bonnekoh, DGHS-Präsidiumsmitglied, die aktuelle Situation der Suizidhilfe in Deutschland. Dr. Marinou Arends befasst sich ab 17:15 Uhr mit der Sterbehilfe in den Niederlanden mit dem Schwerpunkt Demenz. Nach einer halbstündigen Diskussion der beider Referenten hat das Publikum ausreichend Zeit, Fragen zu stellen. Nach dem Ende der Veranstaltung um 19:00 Uhr besteht die Möglichkeit, dass Dr. Marinou Arends ihr Buch „Angeklagt wegen Sterbehilfe“, dass für 29,90 € erworben werden kann, signiert.
Alle Veranstaltungen: (Eintritt frei)
Mo. 22.04.2024 Hotel Achat, Exterstraße 2, 67433 Neustadt an der Weinstraße
Di. 23.04.2024 Forum am Park, Poststraße 11, 67115 Heidelberg
Mi. 24.04.2024 Saalbau Gallus, Frankenallee 111, 60326 Frankfurt am Main
Do. 25.04.2024 Bürgerhaus-Kulturheim Weisenau, Friedrich-Ebert-Straße61, 55130 Mainz-Weisenau
Fr. 26.04.2024 Diehls Hotel Rheinsteigufer 1, 56077 Koblenz
Platzreservierung
Reservieren Sie Ihren Platz in den ersten Reihen per Mail an reinhard.konermann@dghs.de
Kurzfassung:
Vortrag mit Publikumsdiskussion „Suizidbegleitung ist legal. Auch bei Demenz?“ am Montag, 22. April 2024 um 16:30 Uhr im Hotel Achat, Exterstraße 2, 67433 Neustadt an der Weinstraße; Eintritt frei
Fotorechte: iStock/wildpixel
Organisator:
Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V. ist mit über 30.000 Mitglieder die größte Bürgerrechts- und Patientenschutzorganisation in Deutschland. Sie setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 für das Recht auf Selbstbestimmung über das eigene Leben ein. Die DGHS ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Sie finanziert sich aus Mitgliederbeiträge und Spenden.
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