Wir wollen aufbrechen in eine solidarische und ökologische Zukunft!
„Der Mensch braucht die Natur. – Die Natur braucht den Menschen nicht.“
Die Forster Sozialdemokraten wollen eine möglichst breite Diskussion über das Leben und Arbeiten der Zukunft in der Gemeinde Forst anstoßen. Dazu begrüßte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Christian Holzer zahlreiche Gäste zu den ersten Forster Vorwärts Gesprächen. Die Gesprächsreihe startete mit dem Themenbereich Natur- und Umweltschutz. Als Diskussionsteilnehmer konnte der Ortsverein die Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Natur- und Umweltschutz, Gabi Rolland, die WWF Artenschutzexpertin Dr. Sybille Klenzendorf, den Vorsitzenden des BUND Bruhrain, Ingo Schneider sowie SPD-Gemeinderat, Hermann Eiseler begrüßen. Auf die Frage, was Umweltschutz für die Referenten bedeutet sagte Ingo Schneider: „Der Mensch braucht die Natur. Die Natur braucht den Menschen nicht. Umweltschutz ist für den Menschen!“.
Vier Themenbereiche wurde nacheinander und innerhalb von 90 Minuten von den Referenten diskutiert. Den Aufschlag machte der Themenblock „Klimawandel“. Ursachen und Folgen wurden von Sybille Klenzendorf, die für Forschungszwecke regelmäßig für WWF in die Arktis reist, in einem Kurzreferat vorgetragen. „Der Klimawandel ist bereits Realität. Extremwetterlagen mit folgenden Missernten, Gesundheitsproblemen und Sachschäden sind nur einige Folgen, die wir zu spüren bekommen. Wir müssen die CO2-Emissionen dringend reduzieren“, so die Artenschutzexpertin. Hermann Eisler informierte, dass die SPD-Gemeinderatsfraktion bereits entsprechende Anträge in den Rat eingebracht hat. So forderten die Sozialdemokraten unter anderem ein Klimaschutzvollkonzept, bei dem alle Gemeindeeinrichtungen auf ihren Energieverbrauch untersucht werden. Ziel muss es sein den Verpflichtungen Deutschlands durch das Pariser Abkommen nachzukommen und bis 2050 CO2 neutral zu sein.
Christian Holzer, der den Abend moderierte, leitet mit folgenden Worten den zweiten Themenbereich „Nahrungsmittelverschwendung“ ein: „Es leben knapp 8 Mrd. Menschen auf dieser Erde. Es werden aber bereits Nahrungsmittel für 12. Mrd. Menschen produziert. Eine Milliarde Menschen lebt dennoch in Hungersnot! Es werden im unvorstellbaren Maße Nahrungsmittel weggeworfen. Allein in Deutschland sind es 11. Mio. Tonnen.“ Es wurde auch darüber gesprochen, wie dem begegnet werden kann. Auch Zuhörer meldeten sich zu Wort. „Als Konsumenten trage jeder Verantwortung und kann ein Teil dazu beitragen, dieses Problem zu lindern. Die Unwissenheit und Bequemheit fördert jedoch unser aktuelles, nicht nachhaltiges Handeln“, sagte ein Gast. „Die Politik steht im gleichen Maße in der Verantwortung hier der Lebensmittelindustrie Regeln aufzuerlegen“, antwortete ein anderer Gast.
Im Anschluss daran wurde über den Plastikmüll auf den heimischen Äckern und in den Weltmeeren gesprochen. „Über 10 Mio. Tonnen Plastikmüll landen jährlich im Meer. Durch das Salzwasser und die Sonneneinstrahlung zersetzt sich das Plastik. Das Mikro-Plastik entsteht. Eine enorme Gefahr für den Menschen, denn über Nahrungsmittel nehmen wir diese Teilchen auf“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Gabi Rolland.
Den letzten Themenblock, der an diesem Abend von den Referenten diskutiert wurde, bildete das Insekten- und Bienensterben. So habe die Insektenbiomasse in den vergangenen 20 Jahren um 75% abgenommen. „Das hat natürlich auch folgen auf Flora und Fauna“, so Ingo Schneider. Die großen Gegenspieler der Biene sind die Monokultur, die Varroamilbe aus Asien und die Pestizide. Eine kleine Abhilfe können Wildblumenwiesen verschaffen. Ein Gast fügte hinzu: „Auch hier kann jeder einen Beitrag leisten, indem die Kieselsteinflächen im eigenen Vorgarten durch bienenfreundliche Pflanzen ersetzt werden.“
Zum Schluss wurde deutlich, dass die einzelnen Themenbereiche nicht voneinander getrennt werden können. Um das eine Problem zu lösen, müsse das Andere betrachtet werden. Es bedarf einer ganzheitlichen Sichtweise. Die Forster Sozialdemokraten werden nun die Gespräche zum Thema Natur-und Umweltschutz am 29. Juni fortsetzen, um ein Impulspapier zu erarbeiten, das zum einen eine breite öffentliche Diskussion darüber anstößt, welche Folgen Klimawandel, Plastikmüll etc. für unser Leben haben und zum anderen soll das Papier für die eigene kommunalpolitische Arbeit als Leitfaden dienen.
Mitte Oktober werden die zweiten Forster Vorwärts Gespräche zum Themenbereich Bildung stattfinden. Gäste sind u.a. Schulleiter Stephan Walter sowie Andreas Stoch, SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag Baden-Württemberg.
„Wir wollen aufbrechen in eine solidarische und ökologische Zukunft“, so SPD-Gemeinderat Christian Holzer.
Autor:Christian Holzer aus Bruchsal |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.