Vorwärts Gespräche zum Thema Bildung mit Andreas Stoch
SPD fordert gebührenfreie KiTas

Wie geht gute Bildungspolitik in unserem Land? Dass diese Frage viele Menschen beschäftigt, zeigte die große Zahl interessierter Bürgerinnen und Bürger, die sich im Jahnhallenrestaurant eingefunden hatten. Eingeladen hatte der SPD-Kreisverband und der SPD-Ortsverein Forst im Rahmen seiner regelmäßig stattfindenden Vorwärts Gespräche und haben als Gesprächspartner den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag und ehemaligen Kultusminister, Andreas Stoch, gewinnen können.
Nach der Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Christian Holzer und der Vorstellung von Andreas Stoch durch Judith Thomsen, führte der Vorsitzende der AG Bildung des SPD-Kreisverbandes Stephan Walter sowie die Kindergartenleiterin Ulrike Lechner-Müller das Gespräch mit Stoch und thematisierten dabei den hohen Unterrichtsausfall an den Schulen, die aktuelle Situation der Gemeinschaftsschule, die Bedeutung guter vorschulischer Bildung sowie die Notwendigkeit gebührenfreier Kita-Plätze. Stoch begründete den aktuellen Lehrermangel mit vor Jahren falsch prognostizierten Schülerzahlen. Diesem Mangel werde schon seit einigen Jahren durch eine Erhöhung der Kapazitäten an den Hochschulen gegengesteuert, die Ausbildung dieser Lehrerinnen und Lehrer dauere aber noch an. Den Eindruck Walters, dass die Gemeinschaftsschulen unter der grün-schwarzen Landesregierung nicht mehr die notwendige Unterstützung erfahren, bestätigte Stoch und kritisierte, dass dies Erfolge, obwohl in ihnen erfolgreich gearbeitet werde und sie – wie in Forst- großen Zulauf haben. In diesem Zusammenhang äußerte der ebenfalls anwesende Forster Bürgermeister Bernd Killinger den Wunsch, dass die bestehenden Gemeinschaftsschulen, in welche die Kommunen viel Geld investiert haben, keine Konkurrenz durch die Einrichtung weiterer Schulen im Sekundarbereich erhalten.
Zum Thema Kindertagesstätten betonte Stoch, wie bedeutend die vorschulische Bildung für die weitere Entwicklung eines Kindes sei. Dies gelte gerade auch für das Land Baden-Württemberg, das aufgrund seiner guten Arbeitsmarktsituation Einwanderung erfahre. Kindertagesstätten seien Bildungseinrichtungen wie die Grundschule, weiterführende Schule und Hochschule und müssten wie diese kostenfrei sein. Die Mittel hierfür seien vorhanden, z.B. durch das Gute-Kita-Gesetz von SPD-Familienministerin Giffey. In diesem Zusammenhang prangerte er zudem an, dass ein reiches Land wie die BRD 20 Mrd. Euro weniger in Bildung investiere als der Durchschnitt der OSZE-Länder.
Da Versäumnisse in diesem Bereich später höhere Kosten verursachten, plädierte Stoch dafür, langfristig deutlich mehr Geld in den Bereich Bildung zu investieren, um letztendlich das umzusetzen, was schon die Landesverfassung fordert: Jeder Mensch hat ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Bildung.

Autor:

Christian Holzer aus Bruchsal

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