Sieben Jahrzehnte BRD im Deutschen Schuhmuseum Hauenstein
Manfred Mühlbeyer aus Freinsheim stellt Zeitgeist-Ausstellung zusammen

So sahen die Wohnzimmer in den 50er-Jahren aus.  | Foto: Mühlbeyer
  • So sahen die Wohnzimmer in den 50er-Jahren aus.
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Freinsheim/Hauenstein. Im Deutschen Schuhmuseum in Hauenstein spukt es! Aber keine Angst: Es sind nicht etwa böse Geister, die dort ihr Unwesen treiben, sondern der Geist der Zeit, der sich ab dem 13. April in einer originellen Sonderausstellung widerspiegelt. Vom Häkeldeckchen-Flair der Wirtschaftswunderzeit über die schrillen 1970er Jahre bis in die Gegenwart hinein erleben die Besucher eine illustre und interaktive Zeitreise durch sieben Jahrzehnte. „7 Jahrzehnte: Zeitgeist der BRD“ – Kult und Trends aus Mode, Hobby, Musik & Technik heißt die Sonderausstellung zum 70. Geburtstag der Bundesrepublik, die im Deutschen Schuhmuseum Hauenstein vom 13. April bis zum 31. Juli zu sehen ist.
Neben Kults und Trends aus Mode, Hobby, Musik und Technik in den Vitrinen, wo sich das schwarze Wählscheiben-Telefon aus Bakelit neben beliebter Jugendlektüre wie „Micky-Maus“, „Fury“, „Lassie“, „Rin Tin Tin“ oder der „BRAVO“ findet, wo Fotos- und Film-Kameras, der „Blaue-Bock-Bembel“ - mit Original-Autogrammen ganz besonderer Stargäste der einst erfolgreichen ARD-Show - oder Video-Spiel- und Mobil-Telefon-Pioniere und vieles mehr ein Stelldichein geben, gibt es auch interaktive Erlebnis-Aktionen und multimediale Präsentationen.
Damals und heute, ein Bereich mit interessanten „Zeitsprüngen“. Trendspielzeug von den Klick-Klack-Kugeln, über den Zauberwürfel, das Tamagotchi bis zum Fidget Spinner oder Bademode der 50er im Vergleich zu heute: „Mit einem Bikini-Höschen konnte man einst ein Moped putzen, ein String-Tanga dagegen reicht gerade mal für die Oberfläche eines Tablets“.
Legendäre Duette zeigen einen weiteren Bereich dieser Ausstellung: Der Wackeldackel und die umhäkelte Toilettenpapier-Rolle, Schlaghosen und Rüschenhemd, Flutschfinger und Schleckmuscheln, Lachsack und Furzkissen, Herrentäschchen und Euro-Schecks, Musik- und Videokassetten, „Wum und Wendelin“, „Äffle und Pferdle“ oder die Fußball-WM-Maskottchen Tipp & Tapp von 1974, Höhensonne und Bräunungscreme, Sonnenfinsternis- und Mil-lennium-Brille, das Euro-Starterkit und der Euro/DM-Umrechner…
Hinzu kommt Multimediales, etwa originelle Werbespots aus den 50er und 60er Jahren, Kultschlager der 70er Jahre aus den legendären Kugel-Lautsprechern oder Pop-Klassiker aus Computer-Lautsprechern mittels iPod-Docking-Station oder typische und ausgefallene Meldetexte eines Anrufbeantworters. Per Knopfdruck gibt´s nostalgische Geräusche wie das Rattern einer Super-8-Kamera oder eines Projektors, das Mahlen einer Kaffeemühle mit Handkurbel oder Markantes wie das Geräusch eines Wählscheiben-Telefons sowie das eines Drehaschenbechers. Selbst ein legendäres Streitgespräch zwischen SPD-Original Herbert Wehner und CSU-Ikone Franz-Josef Strauß kann man hören, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Sonderausstellung zeigt vieles, was den Geist der Zeit des täglichen Lebens widerspiegelt. Rundum wunderschöne Erinnerungen für alle, die diese Jahrzehnte erlebt haben und eine interessante Zeitreise für die Generation von heute.
Die von Manfred Mühlbeyer aus Freinsheim kuratierte Wanderausstellung „Zeitgeist der BRD“ war schon 1999 zum 50. und im Jahr 2009, anlässlich des 60. Geburtstages der Bundesrepublik Deutschland ein wahrer Publikumsmagnet und wurde deshalb um ein Jahr verlängert. ps
Hinweis:
Eine Auswahl der Objekte kann man auf der Homepage downloaden: www.zeitgeist-show.de; Link zum Info-Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Cev
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Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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