FWGL Kinder-Handy-Kurs
Spaß mit Handy und Internet – Ja, aber sicher!
Lautersheim. Der fünfstündige Workshop Medienkompetenz fand Anfang Januar im alten Schulhaus in Lautersheim statt. Als Trainerin konnte die Expertin für Gewaltprävention Silke Gorges-Westrich engagiert werden. Besucht haben den Kurs 14 junge Handynutzer im Alter von neun bis 15 Jahren.
WhatsApp, YouTube, Instagram, Snapchat, Tik Tok und Amazon Prime zählten die Kinder und Jugendlichen als Favoriten auf, wenn es um ihre Handys und Internetnutzung ging. Im Umgang mit diesen Angeboten kannten sie sich bestens aus.
Im Kurs sammelten die Kinder zunächst die Vor- und Nachteile von WhatsApp. Allen bekannt waren lästige Kettenbriefe. Vorgestellt wurden verschiedene Arten von Kettenbriefen, oft kommentiert mit dem Ausruf: „Oh, den hatte ich auch schon“. Schnell erkannten die jungen Handynutzer, dass die meisten Kettenbriefe darauf abzielten, ihnen Angst zu machen oder sie unter Druck zu setzen. Die Kinder übten den Realitätsgehalt von Kettenbriefen zu erkennen, überlegen was Absicht des Schreibers sein könnte und wie man sich davor schützt. Am Ende waren sich alle einig, solche Kettenbriefe am besten zu löschen, anderen mitzuteilen, dass man keine erhalten möchte und nicht auf angehängte Links zu klicken.
Weiteres Thema im Workshop war Cybermobbing. Die meisten Kinder kennen Mobbing oder Beleidigungen in sozialen Medien. Sie erzählen, dass es immer wieder zu Beschimpfungen einzelner Kinder kommt oder Kinder ohne Grund aus der Gruppe entfernt und damit ausgegrenzt werden. In Form von Bewegungsspielen lernten sie die verschiedenen Rollen im Cybermobbing kennen. Die Betroffenen, die Mobbenden, die Mitläufer. Sie erfuhren, wie sie helfen können oder wo sie sich selbst Hilfe holen können.
Weitere Themen waren das Veröffentlichen von Bildern und Videos. Die Kinder zeigten sich sichtlich erschrocken wie schnell ihr Foto oder Video durch das Teilen und Weiterversenden um die ganze Welt gehen kann. Der Satz: „Versende nur was du auch ohne Probleme in der Schule oder im Dorf aufhängen/zeigen würdest“ war hier für alle ein klarer Anhaltspunkt. Besprochen wurde auch, was man berücksichtigen muss, wenn man Fotos oder Videos weitergeben möchte, auf denen Freunde abgebildet sind sowie das Beachten von Urheberrechten.
Sicher chatten. Ein Film vom Bundeskriminalamt zu den Gefahren beim Chatten machte den Kindern und Jugendlichen deutlich, dass nicht immer der hinter einer Internetbekanntschaft steckt den man vermutet. Auch wenn man denkt, mit einem Kind zu chatten, kann es in Wahrheit ein Erwachsener sein, der sich als Gleichaltriger tarnt. Alle waren sich deshalb einig: Nie allein mit jemanden treffen, den man nur aus dem Internet kennt.
Gemeinsam wurden die Einstellungen verschiedener Apps, wie zum Beispiel Instagram, Snapchat und Tik Tok angesehen, welche die Privatsphäre schützen. Die Kinder waren sehr interessiert, daran zu erfahren, wie sie ihre Fotos und Videos und auch ihren Standort vor ungewollten Zugriffen schützen können.
Aufgelockert wurde der Kurs durch Bewegungsangebote. Hier durfte es auch mal etwas wilder und ausgelassener zugehen.
Trotz des ernsten Themas waren die Kinder mit Spaß und Eifer bei der Sache, wenn auch weiterhin viele Gefahren im Internet und bei der Handynutzung lauern. Die jungen Teilnehmer sind gestärkt und fühlen sich sicherer. Sie wissen: „Immer erst den Kopf einschalten“.
Der Workshop „Medienkompetenz“ wurde von der Abteilung Kinder – und Jugendkultur der Freien Wählergruppe Lautersheim mit Unterstützung des Landessportbundes finanziert.
Wer Lust hat, sich aktiv in die Kinder- und Jugendkultur in Lautersheim einzubringen kann sich gerne bei Heidrun Löhlein unter Telefon: 06351 399084 oder Christine Graf, Telefon 06351 125459 melden.ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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